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ADAC

Kleinwagen im Crash-Vergleich
Sicherheit wird bei den Kleinen Groß geschrieben
ADAC: Dennoch große Unterschiede beim Insassenschutz

München (ots)

Gerade die Insassen von Kleinwagen sind darauf
angewiesen, dass ihr Fahrzeug den bestmöglichen Insassenschutz
bietet. Auch wenn in den vergangenen Jahren durch moderne
Sicherheitsgurte und Airbags das Verletzungsrisiko auch bei kleineren
Fahrzeugen insgesamt gesunken ist, gibt es doch noch erhebliche
Unterschiede bei der Sicherheit. Dies hat jetzt die aktuelle
europäische Crashtest-Serie im Rahmen des Euro NCAP gezeigt, an der
auch der ADAC beteiligt ist. Getestet wurden die europäischen
Basismodelle. Diese Modellvarianten sind teilweise noch nicht mit den
Airbags ausgestattet, die auf dem deutschen Markt bereits Standard
sind. Von den zehn frontal und seitlich gecrashten Kleinwagen erhielt
die Hälfte vier Sterne, was den hohen Sicherheitsstandard in dieser
Fahrzeugklasse widerspiegelt. Vier Fahrzeuge bekamen drei, der
Citroen Saxo als Schlusslicht im Vergleich nur zwei Sterne. Hier die
Einzelergebnisse der zehn Kandidaten:
- Toyota Yaris (**** 29 Punkte, Front 13, Seite 16): Testfahrzeug
ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite und Beifahrerseite
Der sicherste im Test. Die Fahrgastzelle wurde beim Frontcrash
kaum verformt. Das System aus Airbags, Gurtstraffer und
Gurtkraftbegrenzer ist optimal ausbalanciert. Beim Seitencrash
erhielt der Yaris die maximale Punktzahl. Kleiner Schönheitsfehler:
Der Kopf des Dummys prallte zwar nicht auf harte Teile, schlug aber
voll durch das Seitenfenster.
- Renault Clio (**** 26 Punkte, Front 11, Seite 15): Testfahrzeug
ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite und Beifahrerseite
Die Fahrgastzelle blieb beim Frontcrash stabil. Das gute Bild wird
durch erhöhte Belastungswerte an der Fahrer- und Beifahrerbrust sowie
am linken Unterschenkel des Fahrers getrübt. Beim Seitencrash hat der
Clio die Höchstpunktzahl nur knapp verfehlt.
- Skoda Fabia (**** 26 Punkte, Front 12, Seite 14): Testfahrzeug
ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite und Beifahrerseite
Insgesamt sehr sichere Fahrgastzelle. Harte Karosserieteile
be-drohen beim Frontalunfall die Knie und Unterschenkel des Fahrers.
Beim Seitencrash fielen der harte Kontakt mit der eindringenden Tür
im Brustbereich und leicht erhöhte Belastungswerte im Bauchbereich
durch Teile der Innenverkleidung negativ auf.
- VW Polo (**** 26 Punkte, Front 11, Seite 15): Testfahrzeug
ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite und Beifahrerseite
Keine Bestnote beim Frontcrash, weil sich das Lenkrad mehr als
zulässig nach oben verlagerte. Das könnte für kleinere Fahrer zum
Problem werden. Punkteabzug gab es auch für harte
Partien unterhalb des Armaturenbrettes. Ein verschobenes
Bremspedal sorgte für zusätzliches Verletzungsrisiko. Hohe Punktezahl
dank guter Messwerte. Der Kopf traf hart auf der Seitenscheibe auf.
- Peugeot 206 (**** 25 Punkte, Front 11, Seite 14): Testfahrzeug
ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite und Beifahrerseite
Der Überlebensraum im 206-er profitiert von der stabilen
Fahrgastzelle. Beim Frontcrash erhöhte Brustbelastungswerte beim
Beifahrer trotz des Airbags. Harte Stellen im Bereich der Knie und
ein nicht am Ort bleibendes Bremspedal sorgen für Probleme im
Beinbereich. Beim Seitencrash traf der Kopf des Fahrers auf die
hintere Türsäule, die Messwerte blieben jedoch im grünen Bereich. Die
Armlehne sorgte für einen harten Schlag gegen das Becken.
- Daihatsu Sirion (*** 22 Punkte, Front 7, Seite 15): Testfahrzeug
ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite und Beifahrerseite
Die Karosserie war beim Frontcrash so gut wie an ihrer
Leistungsgrenze angelangt. Das zusammen mit der Lenksäule
eindringende Armaturenbrett bewirkte ein erhöhtes Verletzungsrisiko.
Trotz Gurtstrammer prallte der Dummy unsanft gegen das Lenkrad.
Aggressive Strukturen unter dem Armaturenbrett gefährden die Knie und
Oberschenkel der vorne Sitzenden.
- Seat Ibiza (*** 21 Punkte(gerundet), Front 7, Seite 13):
Testfahrzeug ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite
Der Seat verfehlte eine Spitzenpunktzahl, weil der Kopf des
Fahrers trotz Airbag bis auf das Lenkrad durchschlug. Punktabzug gab
es auch für die Gefährdung durch aggressive Teile, die hinter den
Verkleidungen im Beinbereich lauern. Beim Seitencrash wurde ein
leicht erhöhtes Verletzungsrisiko im Beckenbereich registriert.
- Ford Fiesta (*** 17 Punkte, Front 6, Seite 11): Testfahrzeug
ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite
Deutliche Mängel beim Frontcrash. Das Lenkrad drang so weit in das
Fahrzeuginnere, dass der Kopf des Dummys vom Airbag abrutschte. Nicht
haltende Schweißpunkte zwischen Tür und Armaturenbrett ließen den
Überlebensraum für den Fahrer drastisch schrumpfen. Die Abdeckungen
unterhalb des Armaturenbrettes, die die Beine des Fahrers schützen
sollten, wurden dadurch zur Gefährdung. Füße und Unterschenkel waren
zudem durch das tief eindringende Bremspedal gefährdet. Beim
Seitenaufprall bekam die Brust die größte Belastung ab. Dagegen sind
Kopf, Bauch und Becken wenig gefährdet.
- Ford Ka (*** 17 Punkte, Front 6, Seite 11): Testfahrzeug
ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite
Obwohl das Lenkrad beim Frontcrash in den Innenraum eindrang,
konnte der Airbag den Kopf des Fahrers wirksam schützen.
Problematisch sind die eisenharten Strukturen unter dem
Armaturenbrett, die Knie und Oberschenkel bedrohen. Die Füße sind
durch das stoßartig eindringende Bremspedal gefährdet. Kurz nach dem
ersten Seitencrash wurde von Ford die Fahrzeugstruktur geändert. Der
Nachtest ergab, dass die Hauptlast des Seitenaufpralls die Brust
trifft. Bauch und Becken sind durch die Armlehne vor schweren
Verletzungen geschützt.
- Citroen Saxo (** 13 Punkte, Front 5, Seite 8): Testfahrzeug
ausgestattet mit Airbag auf der Fahrerseite
Die betagte Karosseriekonstruktion ist zu weich. Das Lenkrad drang
zu weit in den Innenraum ein. Dadurch kann der zünden-de Airbag für
den Fahrer zur Gefahr werden. Unter den Verkleidungen in der arg
geschrumpften Fahrgastzelle stellen harte Strukturen zusätzliche
Gefahrenquellen dar. Hohe Belastungswerte wurden trotz
Gurtkraftbegrenzern an der Fahrerbrust gemessen. Flankenschutz ist
beim Saxo ein Fremdwort. Brust und Arme wurden von der eindringenden
Türe hart getroffen. Der Bauch wurde durch die Armlehne, das Becken
durch einen Hartschaumblock in Mitleidenschaft gezogen.
Bereits im Frühjahr wurden in der gleichen Testreihe sechs
Kleinwagen getestet. Damals gab es zweimal vier, dreimal drei und
ein-mal zwei Sterne. Zum Crashablauf: Der Frontal-Crash wurde mit 64
km/h bei 40 Prozent Überdeckung der Fahrerseite durchgeführt, der
Seitencrash mit einem 50 km/h schnellen fahrbahren Rammbock auf das
stehende Fahrzeug. Die Ergebnisse des Tests können im Detail nur für
die jeweils getestete Modellvariante mit der jeweiligen
Airbagausstattung gelten. Seit Einführung der Crashtests verbessern
die Hersteller die Sicherheit ihrer Fahrzeuge auch während der
Produktionszeit.
Zu diesem Text bietet der ADAC auf seiner Presse-Internet-Seite
www.presse.adac.de Fotos sowie mehrere Grafiken an

Pressekontakt:

Für Rückfragen:
Maximilian Maurer
ADAC-Pressestelle
Tel.: (089) 76 76- 2632
Fax: (089) 76 76- 2801
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http://www.presse.adac.de

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oder (089) 76 76- 2049
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