Alle Storys
Folgen
Keine Story von CDU/CSU - Bundestagsfraktion mehr verpassen.

CDU/CSU - Bundestagsfraktion

Raidel: Weiterer Kahlschlag bei der Bundeswehr

Berlin (ots)

Zu den Ankündigungen des
Bundesverteidigungsministers, die Bundeswehr weiter drastisch zu
reduzieren, erklärt der stellvertretende verteidigungspolitische
Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Hans Raidel MdB:
Mit seiner heutigen Ankündigung setzt Struck den Kahlschlag bei
der Bundeswehr fort. Er muss zugeben, dass die bisherigen
Reformversuche gescheitert sind und er sich bisher auf kosmetische
Operationen beschränkt hat. Wieder hat der Verteidigungsminister
allerdings die falsche Reihenfolge gewählt: Richtig wäre, erst ein
Gesamtverteidigungskonzept vorzulegen und dann über die Truppenstärke
zu entscheiden. Struck selbst räumt ein, dass der Generalinspekteur
die zukünftige Konzeption der Bundeswehr noch nicht vorgelegt hat.
Die Zahl 250.000 ist also aus der Luft gegriffen und kann nur als
endgültige Kapitulation vor dem Finanzminister und der von Rot-Grün
verursachten Finanznot verstanden werden. Warum eine zahlenmäßig
weiter verringerte Bundeswehr die von Rot-Grün übernommenen
zusätzlichen internationalen Verpflichtungen besser erfüllen kann,
bleibt zunächst das Geheimnis des Ministers. Schon heute hat die
Bundeswehr die Grenze ihrer Belastbarkeit erreicht.
Sicherheitspolitik darf aber nicht nach Kassenlage betrieben
werden. Anstatt weiter mal hier und mal dort zu streichen, muss der
Minister schnellstmöglich ein Gesamtverteidigungskonzept für die
Bundeswehr vorlegen, das über die schwammigen Formulierungen der
Verteidigungspolitischen Richtlinien hinausgeht. Struck läuft große
Gefahr, dass die Finanzpolitiker von Rot-Grün die weitere Reduzierung
als Anlass nehmen, um den Verteidigungsetat weiter
zusammenzustreichen. Es bleibt abzuwarten, wie lange die Zusagen des
Bundeskanzlers und des Finanzminister Bestand haben. Es wäre nicht
das erste Mal, dass Schröder Zusagen für die Bundeswehr wieder vom
Tisch wischt.
Verteidigungsminister Struck läuft Gefahr, den Ausstieg aus der
Allgemeinen Wehrpflicht einzuleiten. Wenn er richtigerweise die
Wehrpflicht von neun Monaten beibehalten will, gleichzeitig aber die
Zahl der Wehrpflichtigen weiter kürzt, wird sich das Problem der
Dienst- und Wehrungerechtigkeit weiter vergrößern. Verschärft wird
das Problem dadurch, dass aufgrund der geburtenstarken Jahrgänge bis
zum Jahr 2008 die Zahl der Wehrpflichtigen weiter steigen wird.
Besonders viel Geld könnte Minister Struck dadurch einsparen, dass er
endlich die GEBB auflöst und damit die horrenden Gehälter und
Beraterhonorare wegfallen. Struck hat längst erkannt, dass die GEBB
darin versagt hat, nennenswerte Finanzquellen aufzutun. Die
„Privatisierungstaliban“, wie sie im Verteidigungsministerium genannt
werden, sind schon lange überflüssig.
Mit seinem Vorgehen provoziert der Bundesverteidigungsminister
neue Spekulationen über Standortschließungen. Über 100 Standorte
stehen auf der Kippe. Die Bundeswehr wird weiter aus der Fläche
verschwinden und sich immer weiter von den Menschen vor Ort
entfernen. Sollte sich diese Zahl bewahrheiten, hätte Rot-Grün
innerhalb von fünf Jahren ein Drittel aller Standorte aufgelöst.
Wieder müssen Soldaten und zivile Mitarbeiter um ihre Arbeitsplätze
bangen, bis Struck das Konzept zu seinen Zahlen hat. Ein solcher
Umgang ist unverantwortlich und führt dazu, dass die Motivation der
Soldaten wieder stark strapaziert wird und die Bundeswehr als
Arbeitgeber weiter an Attraktivität einbüßt. Welcher junge Mensch
geht schon zu einem Arbeitgeber, der in den nächsten Jahren 80.000
Arbeitsplätze abbauen will.
ots-Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe:
http://www.presseportal.de/story.htx?firmaid=7846

Kontakt:

CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de

Original-Content von: CDU/CSU - Bundestagsfraktion, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Weitere Storys: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
  • 02.10.2003 – 11:54

    Marschewski: Es ist eine Frage der Gerechtigkeit

    Berlin (ots) - Zu der von der Bundesregierung beabsichtigten Änderung des Lastenausgleichsgesetzes und der geplanten Auflösung des Ausgleichsfonds erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Vertriebene und Flüchtlinge der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Erwin Marschewski MdB: Wenn die Bundesregierung behauptet, dass es im Bereich des Kriegsfolgenrechts keinen Regelungsbedarf mehr gebe, dann ist das falsch. Per ...

  • 02.10.2003 – 11:18

    Koschyk/Schröder: Asylkompromiss vor dem Aus?

    Berlin (ots) - Zu den heute beginnenden Beratungen der europäischen Justiz- und Innenminister erklären der innenpolitische Sprecher der CDU/CSU- Bundestagsfraktion, Hartmut Koschyk MdB, und der zuständige Berichterstatter Dr. Ole Schröder MdB: Die dramatische Demontage der erfolgreichen Asylrechtsreform von 1993 geht heute in die nächste Runde: In Brüssel kommen die Innen- und Justizminister der ...

  • 02.10.2003 – 10:15

    Hintze: Für eine zügige Regierungskonferenz

    Berlin (ots) - Zum Beginn der Arbeiten der Regierungskonferenz über den EU- Verfassungsvertrag am 4. Oktober 2003 erklärt der europapolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Peter Hintze MdB: Am 4. Oktober 2003 beginnt die Regierungskonferenz ihre Beratungen über den Entwurf des Konvents für eine EU-Verfassung. Der Konvent hat einen klugen Kompromiss als Grundlage für die ...