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CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Widmann-Mauz: 10 Jahre deutsche Einheit - ungleiche Schwestern auf gemeinsamen Wegen

Berlin (ots)

Anläßlich der Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag der
Deutschen Einheit erklärt die Vorsitzende der Gruppe der Frauen der
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Annette Widmann-Mauz MdB:
Ein gemeinsames Deutschland nach so vielen Jahren der Trennung -
das war und ist das wichtigste Ereignis der vergangenen 50 Jahre.
Obwohl wir erst seit 10 Jahren wieder als ein Volk zusammenleben,
kommt es uns heute fast selbstverständlich vor. Die friedliche
Revolution, die von den Bürgerinnen und Bürgern der DDR ausging, war
jedoch keine Selbstverständlichkeit, sondern ist nur dem beherzten
und gleichzeitig besonnenen Verhalten der Menschen zu verdanken.
Viele Frauen haben sich im Einigungsprozess engagiert. Mit großem
Enthusiasmus haben sie für ihre Ideen von einer besseren Gesellschaft
gestritten. Bei manchen ist die Euphorie über die wiedergewonnenen
Freiheit und Selbstbestimmung jedoch inzwischen Ernüchterung
gewichen.
In den letzten 10 Jahren hat sich in den neuen Bundesländern
vieles spürbar und nachhaltig zum Besseren gewendet. Dennoch bleiben
viele Probleme zu lösen.
Frauen stehen dabei vor großen Herausforderungen: Sie sind in
besonderem Maße von den Schwierigkeiten betroffen, die mit einer so
radikalen Veränderung der Gesellschaft zwangsläufig verbunden sind.
Der generelle Umbruch auf dem Arbeitsmarkt mit dem Wegfall
zahlreicher Arbeitsplätze hat viele Frauen in Arbeitslosigkeit,
ungesicherte Arbeitsverhältnisse, verordnete Teilzeitjobs,
Zeitarbeitsverträge, befristete Maßnahmen des Arbeitsamtes oder sogar
die Frührente entlassen.
Dies ist schwer zu ertragen für die Frauen, die in der Regel
gewohnt waren, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen und damit
wirtschaftlich unabhängig zu sein.
Daher haben viele Entscheidungen der CDU-geführten Bundesregierung
genau dort angesetzt. Sie haben für die Frauen einen weit höheren
Anteil an allen Maßnahmen der Arbeitsämter - wie z.B. an Aus- und
Weiterbildung, Umschulung und Arbeitsverträgen - bewirkt und Brücken
in den ersten Arbeitsmarkt geschaffen. Mit der gleichzeitigen
Wirtschaftsförderung sind neue Arbeitsplätze entstanden und die Lage
auf dem Arbeitsmarkt hat sich insgesamt verbessert.
Bisher ist nicht erkennbar, welche Richtung die Schröder-Regierung
einschlägt. Das alleinige Hoffen darauf, dass mit der demographischen
Entwicklung eine Entspannung auf dem Arbeitsmarkt quasi von selbst
einsetzt, hat mit politischer Gestaltungskraft nichts zu tun. Wir
erwarten eine aktive Unterstützung des wirtschaftlichen Fortschritts.
Auch das Berufsspektrum für Mädchen und Frauen hat sich verändert.
Während es in den alten Bundesländern große Anstrengungen gab, um
Frauen und Mädchen erweiterte Berufschancen im gewerblich-technischen
Bereich zu eröffnen, waren die Frauen in den neuen Bundesländern
bereits in vielen traditionellen "Männerberufen" tätig, aus denen sie
wieder verdrängt werden.
Bei der Modernisierung der Wirtschaft am Übergang von der
Industrie- zur Kommunikations- und Dienstleistungsgesellschaft sind
Kenntnisse aus Naturwissenschaft und Technik jetzt besonders gefragt.
Die Verbesserung der Ausgangsposition für Frauen in diesen
Arbeitsfeldern ist entscheidend für ihre Zukunftschancen auf dem
Arbeitsmarkt.
Oft als Belastung wurde der Zwang zur Vollzeiterwerbstätigkeit für
die Frauen in der DDR empfunden Mit der Einheit haben sich hier neue
Perspektiven für die Frauen aufgetan, die sich gerne stärker der
Familie gewidmet oder auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
gesetzt hätten.
Ohne ein bedarfsgerechtes Angebot an verlässlicher, qualitativ
hochwertiger Kinderbetreuung ist dies aber nicht zu schaffen. Deshalb
ist es nicht hinzunehmen, wenn das Kinderbetreuungsangebot in den
neuen Bundesländern aus Geldmangel von den Kommunen sukzessive
verringert wird.
Die eigenständige soziale Sicherung der Frauen hat für uns einen
hohen Stellenwert.
Das Riester´sche Rentenreformmodell trifft insbesondere die
Frauen. Die von ihm geplante Absenkung des Rentenniveaus treibt vor
allem Frauen in die Altersarmut. Die Abkopplung von der
Nettolohnangleichung im Jahr 2000 brachte keine Angleichung des
Rentenniveaus zwischen alten und neuen Bundesländern.
Riesters Vorschläge zur Witwenrente verschärfen im Gegenteil die
Lage für die Frauen weiter. Mit dem Einfrieren der Freibeträge werden
sie erneut von der allgemeinen Einkommensentwicklung abgekoppelt.
Dies bedeutet das mittelfristige "Aus" für die
Hinterbliebenenversorgung und das ist nicht akzeptabel.
Als das Grundgesetz im Zusammenhang mit der Deutschen Einheit
geändert wurde, konnte durch die vehementen Forderungen der Frauen
erreicht werden, dass im §3 Abs. 2 dem Satz "Männer und Frauen sind
gleichberechtigt" noch etwas hinzugefügt wurde: "Der Staat fördert
die tatsächliche Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und
Männern und wirkt auf die Beseitigung bestehender Nachteile hin."
Wir fordern die Regierung auf, diesen Verfassungsauftrag
umzusetzen und ein besonders Augenmerk auf die Situation der Frauen
in den neuen Bundesländern zu richten, damit aus der z. T. eher
verhaltenen Freude über die Einheit der Nation echte Begeisterung
werden kann.

Rückfragen bitte an:

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Tel.: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
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