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Viele junge Erwachsene ohne Schul- und Berufsabschluss "Report Mainz" zitiert aus Entwurf des Berufsbildungsberichts 2010

Mainz (ots)

Die Bundesregierung zieht eine kritische Bilanz des
so genannten Über-gangssystems zwischen Schule und Beruf. Das geht 
aus dem Entwurf des bisher unveröffentlichten "Berufsbildungsberichts
2010" der Bundesregierung vor, der "Re¬port Mainz" vorliegt. Wörtlich
heißt es: "Nach wie vor erreicht eine große Zahl junger Menschen 
weder einen Schulabschluss noch eine voll qualifizierende 
Ausbildung." Rund 15 Prozent der jungen Erwachsenen zwischen 20 und 
29 Jahren verfügten über keinen Berufsabschluss.
Die Wirtschaft werde wegen des demografisch bedingten Rückgangs 
von Schulab-gängern jedoch "schon bald jeden jungen Menschen 
brauchen". Deswegen müsse das Übergangssystem, zu dem Fördermaßnahmen
an Berufsschulen wie das "Be-rufsvorbereitende Jahr" (BVJ), 
"Berufsgrundbildungsjahr" (BGJ), "Einstiegsqualifizie¬rung 
Jugendlicher" (EQ) sowie berufsfachschulische Grundbildung zählen, 
"auf den Prüfstand gestellt" und verbessert werden. Im Einzelnen 
heißt es, die Aktivitäten und Angebote zur Förderung sollten 
vorverlagert werden, Risiken der Jugendlichen müssten "bereits in der
Schule frühzeitig erkannt und erfasst" werden. Die praxis¬orientierte
frühzeitige Berufsorientierung solle "bundesweit ausgebaut" werden.
Wie aus dem Entwurf für den "Berufsbildungsbericht 2010" 
hervorgeht, sind viele Jugendliche nach der Schule nicht 
ausbildungsreif und landen im Übergangssystem, das sie auf eine 
Ausbildung vorbereiten soll. Zwischen 1992 und 2008 ist der Anteil 
der Jugendlichen in Bildungsgängen, die eine berufliche Grundbildung 
vermitteln, von 32,8 auf 47,3 Prozent gestiegen. Die Zahl der 
jährlichen Neuzugänge im Über¬gangssystem hat sich in dieser Zeit 
fast verdoppelt (1992: 70.400 / 2008: 124.183). Die Zunahme von 
Jugendlichen in alternativen Bildungs- und Qualifizierungswegen statt
in betrieblicher Ausbildung führe zu einem Rückstau von Altbewerbern,
die mit den aktuellen Schulabgängern um Lehrstellen konkurrieren: Von
620.037 bei der Bundesagentur für Arbeit (BA) registrierten Bewerbern
im Jahr 2008 waren 320.450 Altbewerber. Das entspricht einem Anteil 
von 51,7 Prozent. Zum Vergleich: 1997 lag der Anteil noch bei 37,6 
Prozent.
Die Teilnahme an Fördermaßnahmen im Übergangssystem muss die 
Chancen auf eine Lehrstelle jedoch nicht unbedingt verbessern. Die 
Bundesregierung stellt im Entwurf des "Berufsbildungsberichts 2010" 
fest: "Je länger der Schulentlasszeitpunkt zurückliegt, je schlechter
das Zeugnis ausfällt, je älter der Bewerber oder die Be¬werberin ist,
umso schlechter sind die Chancen auf einen betrieblichen 
Ausbil¬dungsplatz."
Zitate gegen Quellenangabe frei. Bei Fragen wenden Sie sich bitte 
an "Report Mainz", Tel.: 06131/929-3351.

Pressekontakt:

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.:
06131/929-3351.

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