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Apothekenzahl sinkt weiter

Berlin (ots)

Die Zahl der öffentlichen Apotheken ist seit Mitte
2000 rückläufig. Darauf wies der Hauptgeschäftsführer der
Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Prof. Rainer Braun, am
Donnerstag in Berlin hin. Ende Juni 2002 gab es in Deutschland 69
öffentliche Apotheken weniger als noch vor zwei Jahren,  allein im
ersten Halbjahr 2002 sank die Zahl der Apotheken um 37. "Der Trend,
der bereits im Jahr 2000 begonnen hat, gewinnt in diesem Jahr trotz
steigender Arzneimittelausgaben der gesetzlichen Krankenkassen an
Fahrt", meinte Braun, der vor allem zwei Gründe für diese Entwicklung
ausmachte: Zum einen führen in den Apotheken permanente gesetzliche
Maßnahmen zu stetigen Kostensteigerungen bei gleichzeitig sinkenden
Margen, zum anderen entschließen sich durch die unsicheren
politischen Rahmenbedingungen immer weniger Apothekerinnen und
Apotheker dazu, das Risiko der Existenzgründung auf sich zu nehmen.
Die Entwicklung belege die Befürchtung der Apotheker, dass bei
Einführung eines Versandhandels mit Arzneimitteln ein massives
Apothekensterben die Folge wäre. Dies, so Braun, habe nicht nur
negative Auswirkungen auf die wohnortnahe und flächendeckende
Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln.
Die deutschen Apotheken sind mit rund 140.000 Mitarbeitern einer
der größten Arbeitgeber im Gesundheitswesen. Im Schnitt sichert jede
Apotheke 6 bis 7 Menschen wohnortnah ihren Arbeitsplatz. Weit über 90
Prozent der Apothekenmitarbeiter sind Frauen. Würde der
Arzneimittelversandhandel im geforderten Rahmen von der Politik
eingeführt, seien mindestens 45 Prozent der Apothekenumsätze
gefährdet. "Ich kann heute  keine konkreten Zahlen angeben", meinte
Braun. "Auf jeden Fall aber werden einige zehntausend Arbeitsplätze
in deutschen Apotheken verloren gehen und ins Ausland exportiert." Es
verwundere schon sehr, dass die gleiche Bundesregierung, die sich
vehement und mit Einsatz erheblicher Steuermittel für den Erhalt von
5000 Arbeitsplätzen bei einem Unternehmen des neuen Marktes einsetze,
über Systemveränderungen nachdenke, die  gewachsenen, wohnortnahen
mittelständischen Arbeitgebern ihre Existenzgrundlage entzögen. "Wenn
eine Apotheke aufgeben muss, ist dies eben nicht spektakulär oder gar
medienwirksam."

Rückfragen bitte an:

ABDA
Tel.: 030.400 04-132
Fax: 030.400 04-133
h.schult@abda.apnet.de

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