Alle Storys
Folgen
Keine Story von YouGov Deutschland GmbH mehr verpassen.

YouGov Deutschland GmbH

Vertrauen in Gesundheitspolitik dramatisch gesunken

Köln (ots)

Das Vertrauen der Bundesbürger in die
Gesundheitspolitik nimmt auch in Zeiten der Großen Koalition weiter
dramatisch ab: Nicht einmal mehr jeder Dritte (29%) traut der Politik
noch zu, die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung langfristig
sicherstellen zu können. Im vergangenen Jahr waren dies (immerhin)
noch 37 Prozent. Auch das Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der
gesetzlichen Krankenversicherung ist rückläufig. Gleichzeitig
verstärkt sich bei vielen Bundesbürgern (36%) der Eindruck, dass sich
die Akteure im Gesundheitswesen deutlich stärker von Eigeninteressen
als vom Patientenwohl leiten lassen.
Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie "Health Care Monitoring
2006" (Halbjahresreport) des Kölner Marktforschungs- und
Beratungsinstituts psychonomics AG. 1.500 Bundesbürger ab 16 Jahren
wurden im März und April 2006 repräsentativ befragt. Mitherausgeber
der Studie ist Acxiom Deutschland.
Miserables Image der Gesundheitspolitik
Die Gesundheitspolitik erhält im Vergleich zu allen anderen
Beteiligten im Gesundheitswesen in der Bevölkerung in punkto
"Sympathie", "Vertrauenswürdigkeit", "Verlässlichkeit", "Kompetenz"
und "Patientenorientierung" mit Abstand die schlechtesten Noten.
Sogar die Arzneimittelhersteller, die in der Öffentlichkeit
traditionell um ihr Image kämpfen müssen, schneiden hier besser ab.
Vorne in der Gunst der Bürger liegen Hausärzte und Apotheker; in
Sachen Kompetenz genießen letztere derzeit sogar ein höheres Ansehen
als Ärzte. Krankenkassen, Krankenversicherer und Krankenhäuser landen
im Mittelfeld der Beurteilung.
Gesundheitsverhalten weiter im Wandel
Das Gesundheitsverhalten ändert sich infolge der
gesundheitspolitischen Reformen der letzen Jahre erkennbar weiter:
Nur noch weniger als ein Viertel  der Bundesbürger (23%) gehen nach
eigenen Angaben direkt zum Arzt, wenn sie spüren, dass sie krank
werden. 1998 lag dieser Wert noch doppelt so hoch (56%).
Knapp zwei Drittel der Deutschen (61%) versuchen sich bei
leichteren Beschwerden zunächst mit rezeptfreien Medikamenten selbst
zu helfen (2003: 55%). Zudem greift mehr als jeder dritte Deutsche zu
Beginn leichterer Erkrankungen auf "bewährte Hausmittel" zurück und
verzichtet auf eine Medikamenteneinnahme. Ein Viertel unternimmt bei
leichteren Beschwerden sogar gar nichts und wartet einfach ab, bis
die Erkrankung vorüber geht. Gleichzeitig ist der Stellenwert von
Apothekenbesuchen als "kleiner Arztbesuch zwischendurch" weiter
gestiegen: 64 Prozent lassen sich bei leichteren Erkrankungen von
Apothekern beraten und verzichten stattdessen auf Arztbesuche (2003:
56%). Auch zusätzliche Apotheken-Services wie
Informationsveranstaltungen zu Gesundheitsthemen, regelmäßige
Gesundheits-Newsletter oder konkrete Beratungsleistungen wie
Ernährungsberatung stoßen auf hohes Interesse.
Sparen bei Gesundheitsausgaben
Viele Bundesbürger haben Sparmaßnahmen ergriffen, um ihre Ausgaben
für die Gesundheit zu reduzieren:
So haben den letzten 12 Monaten 5 Prozent der gesetzlich
versicherten Bundesbürger nach eigenen Angaben ihre Krankenkasse
gewechselt, um die monatlichen Beiträge zu senken. 17 Prozent geben
an, weniger rezeptpflichtige Medikamente eingenommen zu haben, um
Zuzahlungen einzusparen. 28 Prozent haben im vergangenen Jahr weniger
rezeptfreie Medikamente gekauft; 26 Prozent haben zwar nicht weniger
Medikamente eingenommen, sind aber auf preisgünstigere Arzneimittel
umgestiegen. Viele geben zudem an, rezeptfreie Präparate auch
außerhalb von Apotheken in Drogerien, Reformhäusern oder bei
Discountern eingekauft zu haben.
Die monatlichen Pro-Kopf-Ausgaben der Bundesbürger für rezeptfreie
Medikamente (OTC-Präparate) liegen nach eigenen Angaben bei 8,40 EUR
(Vorjahr: 9,50 EUR). Von den sechs Gesundheitstypen in der
Bevölkerung geben "Informierte" (14 EUR) und "Ängstliche" (10,50 EUR)
überdurchschnittlich viel für rezeptfreie Arzneien aus,
gesundheitlich "Desinteressierte" mit 4,10 EUR hingegen am wenigsten.
Nahrungsergänzungspräparate als Mittel zur "körperlichen Stärkung
und Gesunderhaltung" werden von jedem dritten Bundesbürger (36%)
regelmäßig eingenommen. Knapp die Hälfte (45%) lehnen deren
Verwendung - insbesondere ohne vorherige Empfehlung von Ärzten,
Apothekern oder Ernährungsberatern - aber ab.
Die Studie "Health Care Monitoring 2006" (Halbjahresreport) kann
   über die psychonomics AG bezogen werden.
Studienleiterin ist Frau Anja Schweitzer - Tel.: 0221-42061-329 - 
   E-Mail:  anja.schweitzer@psychonomics.de
PRESSEKONTAKT
Ansgar Metz
Leiter Unternehmenskommunikation
psychonomics AG
T +49 221-42061-326 
ansgar.metz@psychonomics.de

Original-Content von: YouGov Deutschland GmbH, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: YouGov Deutschland GmbH
Weitere Storys: YouGov Deutschland GmbH
  • 01.06.2006 – 12:00

    Viele Deutsche schon im WM-Fieber - Aber Angst vor Ausschreitungen und Terroranschlägen

    Köln (ots) - Wenige Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft "fiebert" jeder zweite Bundesbürger dem WM-Start bereits entgegen. 80 Prozent glauben zudem, dass Deutschland ein sehr guter WM-Gastgeber sein wird und dem Anspruch "Die Welt zu Gast bei Freunden" gerecht werden wird. Gleichzeitig haben sich angesichts des bevorstehenden Großereignisses in ...

  • 18.05.2006 – 09:01

    Deutsche Unternehmen bei Arbeitsplatzqualität vorn in Europa

    Köln (ots) - Deutsche Unternehmen liegen im Hinblick auf ihre Qualität und Attraktivität als Arbeitgeber in Europa ganz vorn. Dies zeigt der aktuelle Great Place to Work® Wettbewerb "Beste Arbeitgeber in Europa 2006", dessen Gewinner gestern Abend im Auswärtigen Amt in Berlin ausgezeichnet wurden. Insgesamt schafften 18 Unternehmen aus Deutschland (inkl. ...

  • 04.04.2006 – 10:37

    Selbstmedikation ohne Arzt und Apotheker

    Köln (ots) - Zwei von fünf Deutschen (40%) kaufen freiverkäufliche Medikamente mittlerweile außerhalb von Apotheken in Drogerien, Reformhäusern, Supermärkten oder bei Discountern ein. Weitere 24 Prozent stehen dem Kauf der so genannten "OTC-Präparate" (OTC = over the counter / engl.) außerhalb von Apotheken aufgeschlossen gegenüber. 36 Prozent der Bundesbürger sind hingegen "exklusive Apothekenkäufer": sie ...