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Bundesagentur für Arbeit (BA)

BA: Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsstellenmarktes im August 2009

Nürnberg (ots)

"Die Auswirkungen der Wirtschaftskrise zeigten
sich auch im August auf dem Arbeitsmarkt. Insgesamt sind die 
bisherigen Auswirkungen des Abschwungs aber vergleichsweise moderat. 
Vor allem Kurzarbeit stabilisiert den Arbeitsmarkt.", so fasste der 
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. 
Weise, die Entwicklung des Arbeitsmarktes im August 2009 zusammen.
Arbeitslosenzahl im August:	+9.000 auf 3.472.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich:	+276.000
Arbeitslosenquote im August:	+0,1 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent
Die Arbeitslosigkeit hat von Juli auf August leicht um 9.000 auf 
3.472.000 zugenommen (West: +21.000 auf 2.389.000; Ost: -12.000 auf 
1.082.000). Das Saisonbereinigungsverfahren errechnet für den August 
praktisch keine Veränderung
(-1.000) Hierfür hat ein Sondereffekt infolge der Neuausrichtung der 
arbeitsmarktpolitischen Instrumente eine Rolle gespielt; 
berücksichtigt man die gesamte Entlastung durch Arbeitsmarktpolitik -
die von dem Sondereffekt dominiert wird - wäre die Arbeitslosigkeit 
saisonbereinigt im August schätzungsweise um 25.000 gestiegen. Auch 
ist zu berücksichtigen, dass die Schulferien in Sachsen-Anhalt, 
Sachsen und Thüringen eher endeten als sonst und damit die übliche 
Herbstbelebung hier früher eintrat.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 276.000 Arbeitslose mehr. Der 
Anstieg erklärt sich mit der schweren Rezession, in der sich die 
deutsche Wirtschaft befindet. Entlastend wirken Kurzarbeit und das 
rückläufige Arbeitskräfteangebot (-151.000 im Jahresdurchschnitt 
2009).
Bei der Interpretation der Arbeitslosendaten muss allerdings auch 
berücksichtigt werden, dass Ende 2007 vorruhestandsähnliche 
Regelungen ausgelaufen sind, die die Arbeitslosigkeit reduziert 
hatten. Personen, die 58 Jahre alt sind oder älter und früher diese 
Regelung in Anspruch genommen haben, werden nun als Arbeitslose 
gezählt. Die Quantifizierung dieses Effekts kann nur grob erfolgen 
und dürfte kumuliert seit Januar 2008 bei etwa 160.000 bis 170.000 
liegen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der 
Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Juli saisonbereinigt um 
15.000 gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat 
nach vorläufigen Daten der BA, die bis Juni reichen, saisonbereinigt 
um 5.000 abgenommen. Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit 
nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes von Juni auf Juli um 
53.000 auf 40,15 Millionen gesunken. Gegenüber dem Vorjahr hat sich 
die Erwerbstätigkeit um 144.000 verringert. Die 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im Juni nach der 
Hochrechnung der BA bei 27,42 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war 
das ein Rückgang von 36.000.
Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich im 
Vorjahresvergleich uneinheitlich verändert: Während die Zahl der 
Selbständigen sowie die Zahl der Beschäftigten in 
Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung unter dem 
Vorjahresniveau lag, ist die Zahl der ausschließlich geringfügig 
Beschäftigten leicht gestiegen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt 
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Juli 
auf 3,29 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 7,6 Prozent.
Im Juli gingen neue Anzeigen für 160.000 Kurzarbeiter aus 
konjunkturellen Gründen ein. Erste Schätzungen für den August 
signalisieren neue Anzeigen für konjunkturelle Kurzarbeit für weitere
110.000 bis 120.000 Personen. Die Abnahme der Anzeigen ist 
nachvollziehbar, weil eine Anzeige in der Regel nur einmal erfolgt; 
mithin also interessierte Betriebe die Anzeige längst realisiert 
haben.
Daten zur tatsächlichen Inanspruchnahme der Kurzarbeit für das zweite
Quartal können wegen unvollständiger Meldungen der kurz arbeitenden 
Betriebe bislang nur geschätzt werden. Demnach gab es im Juni 2009 
gut 1,4 Millionen Kurzarbeiter aus konjunkturellen Gründen.
Das gesamtwirtschaftliche Stellenangebot lag nach der 
Betriebsbefragung des IAB im ersten Quartal 2009 deutlich unter dem 
Vorjahresniveau. Auch der BA-X, der Stellenindex der BA, signalisiert
ein Nachlassen der Kräftenachfrage.
Die der BA gemeldeten Stellen insgesamt (darunter auch die 
ungeförderten Stellen für "normale" sozialversicherungspflichtige 
Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung 
widerspiegeln) haben im August saisonbereinigt um 3.000 bzw. 1.000 
abgenommen. Nicht saisonbereinigt blieb der gesamte Stellenbestand im
August fast unverändert bei 486.000. Im Vergleich zum Vorjahr hat der
Bestand um 101.000 abgenommen. Von allen gemeldeten Stellen entfielen
272.000 auf ungeförderte Stellen für "normale" 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. Das waren 
2.000 mehr als im Vormonat und 114.000 weniger als vor einem Jahr.
Am Ausbildungsstellenmarkt zeigt sich nach den aktuellen Daten der BA
weiterhin kein klares Bild: Von Oktober 2008 bis August 2009 wurden 
der Ausbildungsvermittlung insgesamt 436.200 Ausbildungsstellen 
gemeldet, 30.500 (7 Prozent) weniger als im Vorjahreszeitraum, aber 
trotz  deutlicher Rezession lediglich 4 Prozent weniger als zur 
Boomphase im August 2007. Der Rückgang betrifft  betriebliche 
(-22.800 auf 406.000) und außerbetriebliche (-7.700 auf 30.200) 
Ausbildungsplätze.
515.500 Bewerber haben die Ausbildungsvermittlung bei der Suche nach 
einer Lehrstelle eingeschaltet, 85.200 weniger als im 
Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewerber nimmt nun schon im dritten 
Jahr in Folge ab. Dies ist vor allem auf die sinkende Zahl von 
Schulabgängern zurückzuführen. Daneben zeigt sich auch ein Trend der 
Jugendlichen zu höheren Schulabschlüssen. Weitere Einflussfaktoren 
sind die verstärkten Bemühungen der BA um die so genannten 
Altbewerber sowie die vertiefte Berufsorientierung, die Jugendliche 
und Ausbildungsbetriebe früher zusammen bringt.
Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag im August mit 
65.300 um 8.400 unter dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt zählten 
im August 99.100 Bewerber, 29.700 weniger als vor einem Jahr. Eine 
Bewertung des Ausbildungsstellenmarktes kann erst im Herbst nach 
Abschluss des Berufsberatungsjahres erfolgen.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: 
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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