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Bundesagentur für Arbeit (BA)

Die Entwicklung des Arbeits- und Ausbildungsstellenmarktes im Juni 2009

Nürnberg (ots)

"Die Rezession der deutschen Wirtschaft hat die
Frühjahrsbelebung überlagert. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit fiel 
im Juni daher geringer aus als in den letzten Jahren. Die starke 
Nutzung der Kurzarbeit dämpft jedoch die Auswirkungen der Krise auf 
den Arbeitsmarkt." - so fasste der Vorstandsvorsitzende der 
Bundesagentur für Arbeit (BA), Frank-J. Weise, die Entwicklung des 
Arbeitsmarktes im Juni 2009 zusammen.
Arbeitslosenzahl im Juni: -48.000 auf 3.410.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: +250.000
Arbeitslosenquote im Juni: -0,1 Prozentpunkte auf 8,1 Prozent
Die Arbeitslosigkeit hat sich von Mai auf Juni um 48.000 auf 
3.410.000 verringert (West:  15.000 auf 2.319.000; Ost: -33.000 auf 
1.091.000). Der Rückgang war schwächer als im Durchschnitt der 
letzten drei Jahre (-129.000). Das Saisonbereinigungsverfahren 
errechnet für den Juni einen Anstieg um 31.000. Für die jüngste 
Entwicklung haben Sondereffekte infolge der Neuausrichtung der 
arbeitsmarktpolitischen Instrumente eine Rolle gespielt ohne diese 
Effekte wäre die Arbeitslosigkeit saisonbereinigt im Juni 
schätzungsweise um 50.000 gestiegen.
Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 250.000 Arbeitslose mehr. Ohne
den statistischen Sondereffekt wäre das Plus um mehrere Zehntausend 
größer ausgefallen. Der Anstieg erklärt sich mit der schweren 
Rezession, in der sich die deutsche Wirtschaft befindet. Entlastend 
wirken Kurzarbeit und das rückläufige Arbeitskräfteangebot (-147.000 
im Jahresdurchschnitt 2009).
Bei der Interpretation der Arbeitslosendaten muss außerdem 
berücksichtigt werden, dass Ende 2007 vorruhestandsähnliche 
Regelungen ausgelaufen sind, die die Arbeitslosigkeit reduziert 
hatten. Personen, die 58 Jahre alt sind oder älter und früher diese 
Regelung in Anspruch genommen haben, werden nun als Arbeitslose 
gezählt. Die Quantifizierung dieses Effekts kann nur grob erfolgen 
und dürfte in einer Größenordnung von monatsdurchschnittlich etwa 
10.000 liegen.
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der 
Erwerbstätigen (nach dem Inlandskonzept) im Mai saisonbereinigt um 
12.000 gesunken. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat 
nach Daten der BA, die bis April reichen, saisonbereinigt um 38.000 
abgenommen.
Nicht saisonbereinigt ist die Erwerbstätigkeit nach Berechnungen des 
Statistischen Bundesamtes von April auf Mai um 137.000 auf 40,10 
Millionen gestiegen. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die 
Erwerbstätigkeit um 163.000 verringert. Die 
sozialversicherungspflichtige Beschäftigung lag im April nach der 
Hochrechnung der BA bei 27,40 Millionen; gegenüber dem Vorjahr war 
das ein Zuwachs von 70.000. Dabei ist der Vorjahresabstand deutlich 
kleiner geworden.
Die anderen Formen der Erwerbstätigkeit haben sich im 
Vorjahresvergleich uneinheitlich verändert: Während die Zahl der 
Selbständigen sowie die Zahl der Beschäftigten in 
Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung unter dem 
Vorjahresniveau lag, ist die Zahl der ausschließlich geringfügig 
Beschäftigten leicht gestiegen.
Die nach dem ILO-Erwerbskonzept vom Statistischen Bundesamt 
ermittelte Erwerbslosigkeit belief sich in Deutschland für den Mai 
auf 3,21 Millionen und die Erwerbslosenquote auf 7,4 Prozent.
Im Mai gingen neue Anzeigen für 292.000 Kurzarbeiter ein. Betrachtet 
man nur die Anzeigen nach § 170 SGB III und bildet damit nur den 
möglichen konjunkturell bedingten Arbeitsausfall ab, kommt man im Mai
auf neu angezeigte Kurzarbeit für 285.000 Personen. Erste Schätzungen
für den Juni signalisieren neue Anzeigen für konjunkturelle 
Kurzarbeit für weitere 200.000 bis 220.000 Personen. In welcher 
Größenordnung Kurzarbeit tatsächlich in Anspruch genommen wird, kann 
die BA jedoch erst sechs Wochen nach Quartalsende beziffern.
Die der BA gemeldeten Stellen insgesamt (darunter auch die 
ungeförderten Stellen für "normale" sozialversicherungspflichtige 
Beschäftigungsverhältnisse, die besser die Marktentwicklung 
widerspiegeln) haben im Juni saisonbereinigt um jeweils 12.000 
abgenommen. Nicht saisonbereinigt verringerte sich der gesamte 
Stellenbestand von Mai auf Juni um 6.000 auf 484.000. Im Vergleich 
zum Vorjahr hat der Bestand um 113.000 abgenommen. Von allen 
gemeldeten Stellen entfielen 269.000 auf ungeförderte Stellen für 
"normale" sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsverhältnisse. 
Das waren 3.000 weniger als vor einem Monat und 114.000 weniger als 
vor einem Jahr.
Das laufende Berufsberatungsjahr zeigt noch kein klares Bild:
Von Oktober 2008 bis Juni 2009 wurden der Ausbildungsvermittlung 
insgesamt 393.200 Ausbildungsstellen gemeldet, 33.100 weniger als im 
Vorjahreszeitraum, aber trotz  Rezession nur 1 Prozent weniger als 
zur Boomphase im Juni 2007. Der Rückgang betrifft  betriebliche 
(-22.600 auf 376.800) und außerbetriebliche (-10.500 auf 16.300) 
Ausbildungsplätze.
467.900 Bewerber haben die Ausbildungsvermittlung bei der Suche nach 
einer Lehrstelle eingeschaltet, 77.000 weniger als im 
Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Bewerber nimmt nun schon im dritten 
Jahr in Folge ab. Dies ist vor allem auf die sinkende Zahl von 
Schulabgängern zurückzuführen. Daneben zeigt sich auch ein Trend der 
Jugendlichen zu höheren Schulabschlüssen. Weitere Einflussfaktoren 
sind die verstärkten Bemühungen der BA um die so genannten 
Altbewerber sowie die vertiefte Berufsorientierung, die Jugendliche 
und Ausbildungsbetriebe früher zusammen bringt.
Die Zahl der noch unbesetzten Ausbildungsstellen lag im Juni mit 
132.500 um 13.200 unter dem Vorjahreswert. Als noch unversorgt 
zählten im Juni 204.000 Bewerber, 29.900 weniger als vor einem Jahr. 
Eine Bewertung des Ausbildungsstellenmarktes kann erst im Herbst 
erfolgen.
Ausführliche Informationen finden Sie im Internet unter: 
http://statistik.arbeitsagentur.de
Informationen zum Hörfunkservice der Bundesagentur für Arbeit 
finden Sie im Internet unter www.ba-audio.de.

Pressekontakt:

Bundesagentur für Arbeit
Presseteam
Regensburger Strasse 104
D-90478 Nürnberg
E-Mail: zentrale.presse@arbeitsagentur.de
Tel.: 0911/179-2218
Fax: 0911/179-1487

Original-Content von: Bundesagentur für Arbeit (BA), übermittelt durch news aktuell

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