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Neue Westfälische (Bielefeld): KOMMENTAR Pferdefleischskandal Unkontrollierte Handelsströme ANDREA FRÜHAUF

Bielefeld (ots)

Es ist nicht der erste Fleischskandal, der Verbraucher über die Grenzen hinweg erschüttert und ihnen gehörig auf den Magen schlägt. Schon in den 80ern entpuppten Fahnder als Rindfleisch deklarierte Ware einer Hamburger Importfirma als Känguruhfleisch, das obendrein noch mit Salmonellen befallen war. Und manches Pferde- und Mauleselfleisch, das hierzulande vertrieben wurde, stammte aus nicht zugelassenen Schlachtbetrieben in Brasilien und Uruguay. Der internationale Fleischmarkt mit seinen Verflechtungen und Verästelungen bietet ungeahnte Möglichkeiten der Manipulation. Und der Verkauf von billigem Pferdefleisch aus Osteuropa ist eben weit lukrativer als der Handel mit hierzulande erzeugtem Rindfleisch. Zwischenhändler haben über die Grenzen hinweg ihre Finger im Spiel, um von den kriminellen Machenschaften zu profitieren. Den international agierenden Banden ist nur schwer auf die Schliche zu kommen. Der globale Handel macht es derzeit fast unmöglich, die Warenströme leicht zurückverfolgen zu können. Es fehlt dafür eine europaweite Datenbank, die die Lieferketten dokumentiert. Dabei müsste es im Zeitalter des Internets ein Leichtes sein, Lieferströme zu durchleuchten und Lebensmittel europaweit zu überwachen. Dass Pferdefleischanteile selbst in die Lasagne von Edekas Eigenmarke "Gut & Günstig" gekommen sind, wirft ein dunkles Licht auf die Lebensmittelbranche. Auch andere Supermarktketten wie Real und Kaiser's Tengelmann konnten zumindest die Möglichkeit nicht ausschließen. Die Öffentlichkeit aber ließen sie zunächst im Dunklen. Bei Fertiglasagne lässt sich viel untermischen. Der Unterschied zwischen Rind und Pferd lässt sich kaum herausschmecken. Verbraucher können sich - und die Tiere vor Massenhaltung - nur schützen, indem sie auf eindeutig zu billiges Fleisch verzichten.

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