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Neue Westfälische (Bielefeld): Kommentar: Aschermittwoch in Bayern Verdeckte Botschaft ALEXANDRA JACOBSON, BERLIN

Bielefeld (ots)

Zu Aschermittwoch dürfen Politiker nach Herzenslust über die Konkurrenz lästern, spotten, schimpfen, ätzen. Doch hielten sich die Gemeinheiten in Bayerns Bierzelten in Grenzen. Vielleicht, weil sich Politiker zu Beginn eines Wahljahres lieber staatstragend als hintersinnig satirisch geben. Die zentrale CSUVeranstaltung in Passau litt auch ein wenig darunter, dass erst das Schlachtross Edmund Stoiber die Bühne eroberte und wieder einmal viel zu lange redete. CSU-Chef Horst Seehofer machte sein Publikum dann mit einigen deftigen Sprüchen über den SPD-Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück locker. (Dessen Motto sei "Jedem das Seine und mir das meiste".) Doch es zeigte sich schnell, dass Seehofer auch eine ernste Botschaft in Richtung Angela Merkel unterbringen wollte: Wie schon beim Betreuungsgeld erprobt, werde er auch beim Thema Mütterrente in Berlin einfach so lange sitzen bleiben, bis alle anderen erschöpft seien. Und so werde er dann die bessere Rente für ältere Mütter durchsetzen. Für die nächsten Wochen bedeutet das wohl, dass CDU, CSU und FDP im Bund wieder einmal hemmungslos miteinander streiten werden. Da kommt einem der Spruch von Kanzlerkandidat Peer Steinbrück in Vilshofen in den Sinn: Die schwarz-gelbe Regierung sei so beliebt "wie Blinddarmentzündung und Zahnweh auf einmal". Steinbrück schlug sich im Bierzelt erstaunlich gut, auch weil er den Spott über seine eigene Person selbstironisch abfederte. Selbstironie ist leider nicht die Sache des FDP-Spitzenmannes Rainer Brüderle, obwohl ihm die Bayern-FDP mit dem Satz "Willkommen im Land der Dirndl und Denker" eine wunderbare Vorlage bot. Ansonsten aber wurde Brüderle allen Erwartungen gerecht und hielt eine seiner bewährten Büttenreden. Die Liberalen hatten endlich was zu lachen und waren dankbar.

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