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PHOENIX

Phoenix-Programmhinweis
Donnerstag, 6. September 2001

Bonn (ots)

20.15 Uhr PHOENIX - Schwerpunkt:
   Sozialhilfe - Vorbild USA?
Das Thema Sozialhilfe steht mal wieder ganz oben auf der
politischen Tagesordnung.
Der Vorschlag des hessischen Ministerpräsidenten  Roland Koch,
CDU, die Sozialhilfe in Deutschland nach amerikanischem Vorbild neu
zu regeln und den Druck auf arbeitsunwillige Sozialhilfeempfänger zu
erhöhen, ist heftig umstritten. Gewerkschaften und Sozialverbände
kritisieren Kochs Vorschlag als realitätsfern und unsozial.
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt dagegen beklagt ebenso wie der
hessische Ministerpräsident, dass rund eine Millionen Sozial- und
Arbeitslosenhilfeempfänger nicht arbeiteten, obwohl sie dazu in der
Lage seien.
Braucht Deutschland eine Reform des Sozialsystems? Was ist neu an
dem amerikanischen Modell aus Wisconsin? Bedarf es schärferer
Sanktionen, um die Zahl der Sozialhilfeempfänger zu senken? Muss die
Arbeit der Sozialämter verbessert werden? Ist die Sozialhilfe zu
hoch?
Darüber diskutiert Martin Schulze mit der hessischen
Sozialministerin Silke Lautenschläger. CDU, mit dem Präsidenten des
Deutschen Caritasverbandes, Hellmut Puschmann, und mit dem Leiter des
Duisburger Sozialamtes, Reinhard Luderer.
9.15 Uhr / 13.30 Uhr Genuss ohne Reue
   Besser leben ohne EU-Agrarwahnsinn?
Die Landwirtschaft der EU-Beitrittskandidaten hat sich extrem
unterschiedlich entwickelt. In Kroatien zum Beispiel leben die Tiere
artgerecht auf der Weide und werden auch im Winter natürlich ernährt
- Milchaustauscher und Tiermehl kennen sie nicht. In der
Tschechischen Republik setzt man dagegen auf Massentierhaltung, ein
Erbe aus sozialistischen Zeiten. Der Konkurrenzkampf mit den USA, wo
es riesige Hühnerfarmen gibt, muss heutzutage als Argument für die
tier- und verbraucherfeindliche Art der Fleisch- und Eierproduktion
herhalten. In Polen gibt es überwiegend kleine Bauernhöfe, die -
nicht zuletzt aus finanziellen Gründen - ökologisch arbeiten. Die
meisten Bauern dort kämpfen ums Überleben und fordern deswegen von
der EU die gleichen Subventionen.
   Film von Barbara Mai und Manuela Roppert (2001)
14.00 Uhr Olympia
   Orakel, Kult- und Sportfest
Olympia ist der Inbegriff des antiken Sports. Alle vier Jahre wird
das olympische Feuer in der historischen Stätte entzündet und zu den
Austragungsorten gebracht. Damit wird an alte Traditionen angeknüpft,
ein alter Mythos heraufbeschworen. Wie ist dieser Mythos entstanden?
Welche Bedeutung hatte Olympia in der Antike?
Bereits seit dem 10. Jahrhundert vor Christus hatte ein gefragtes
Orakel hier seinen Sitz. Olympia war demnach weit mehr als ein
Sportfest. Dass die Kultstätte auch in römischer Zeit noch enormen
Zulauf hatte und nicht, wie bis vor kurzem angenommen, dem Verfall
preisgegeben war, dokumentieren repräsentative Bauwerke wie das
Vereinshaus der Athleten, errichtet von Kaiser Nero, und eine neue
entdeckte Inschrift, die Archäologen der Universität Würzburg ans
Licht gebracht haben.
Der Film zeigt die Verknüpfung von rituellem Kult und antikem
Sport. Schon früh ging in Olympia die kultische Zeremonie mit dem
Wettkampf der Athleten einher. Diese gaben alles für den sportlichen
Erfolg und wurden nicht nur berühmt, sondern auch finanziell belohnt.
Betrugsversuche und Bestechung wurden mit hohen Geldbußen bestraft.
Aus allen griechischen Provinzen, den Kolonien Unteritaliens und der
kleinasiatischen Küste zog es die Besucher alle vier Jahre in das
etwa 40.000 Plätze umfassende Stadion.
Das Sportfest fand offensichtlich bis ins 5. Jahrhundert nach
Christus statt. Nach der Unabhängigkeit Griechenlands im Jahr 1859
wurden die ersten nationalen Spiele in Athen veranstaltet. Coubertin
führte erst 1896 die ersten olympischen Spiele der Neuzeit ein - eine
Mischung aus alten Traditionen und neuen Ideen.
   Film von Elli Kriesch (2001)
18.15 Uhr PHOENIX-Sommerinterview
   Michael Glos, Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen
Bundestag, im Gespräch mit Michael Strempel
Glos' politische Laufbahn in der CSU begann als Vorsitzender des
Kreisverbandes Kitzingen (1975-1993). Seit 1993 ist er Mitglied des
Präsidiums und des Parteivorstandes der Christlich Sozialen Union in
Bayern e.V. sowie Vorsitzender des CSU-Bezirksverbandes Unterfranken
und seit 1976 Mitglied des Deutschen Bundestages.  Weitere Stationen
waren 1980 Vorsitz des Arbeitskreises Finanzen und Haushalt der
CSU-Landesgruppe, 1987 Vorsitz der Arbeitsgruppe Finanzen und
Finanzpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion und 1991
stellvertretender Vorsitz der CDU/CSU-Fraktion für den Bereich
Wirtschaft, Landwirtschaft, Verkehr, Fremdenverkehr und
Parlamentskreis Mittelstand. Seit 1993 ist Glos Vorsitzender der
CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag und erster stellvertretender
Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Gesellschaft
   19.15 Uhr Big brother is watching you
   Alles unter Kontrolle. Ausblicke auf eine video-überwachte
Gesellschaft
"Der liebe Gott sieht alles!", ermahnten einst Eltern ihre Kinder.
Heute droht Bürgerinnen und Bürgern das allsehende elektronische Auge
der Kamera - wo immer sie sich bewegen, auf Straßen, Plätzen, in
Flughäfen, Bahnhöfen, Einkaufszentren. Videoüberwachung von
öffentlichen Orten breitet sich immer mehr aus. Quer durch England
sind über eine Million Kameras im Einsatz, die von
Überwachungszentralen gesteuert werden und Bilder 24 Stunden am Tag
aufzeichnen. Kein Gesetz behindert die Polizei oder die
Stadtverwaltungen. In Deutschland ist man da - noch - nicht ganz so
ungeniert. Das neue Datenschutzgesetz soll einen Extra-Paragraphen
bekommen, der Videoüberwachung zwar erlaubt, aber die Verfolgung
einzelner Personen durch näheren Augenschein nur bei dem "begründeten
Verdacht auf ein straffälliges Verhalten" gestattet. In Newham bei
London, Newcastle, aber auch in Leipzig, Hamburg und Berlin nimmt der
Film den Datenschutz "unter die Lupe".
   Film von Jürgen Schröder-Jahn (2001)
21.00 Uhr Knete vom Staat
   Aus dem Sozialamt
Jeden Montag, Dienstag und Donnerstag kommen sie zu Hunderten ins
Amt: Sozialhilfeempfänger, sie brauchen das nötige Geld zum Leben -
"Knete vom Staat", wie mancher locker sagt. Deutsche und Ausländer
teilen sich die abgewetzten Plastikstühle auf den Fluren: Manche
sitzen auf der Treppe in Nikotinschwaden und warten, warten, warten.
Die Stimmung ist gereizt, wer ist schon gern ein Sozialhilfefall? Für
die Mitarbeiter im Sozialamt ist die Arbeitsbelastung allmählich
unerträglich. Bis zu zweihundert, meist schwierige Fälle muss jeder
hier im Mont bearbeiten. Viel zu viele. Und jeder Fall eine
individuelle Lebensgeschichte. Verzweiflung, Frust und Aggressionen
bestimmen den Arbeitsalltag. Oft werden die Mitarbeiter bedroht,
manchmal kommt es gar zu täglichen Angriffen. Bei der Verwaltung der
Armut stoßen die Mitarbeiter immer mehr an ihre Grenzen. Lange
arbeitet hier keiner gern.
Allein in Berlin erhalten fast 300.000 Menschen Geld vom
Sozialamt. Kosten für die Stadt: Rund 3,5 Milliarden jährlich.
Brennpunkte sind die Bezirke Kreuzberg, Wedding und Neukölln. In
anderen Städten ist es nicht anders. Eine Besserung ist nicht in
Sicht: Mehr als 40 Milliarden Mark werden jährlich in der
Bundesrepublik für Sozialhilfe ausgegeben.
In seiner Reportage "Knete vom Staat" berichtet Fred Kowasch vom
Alltag in einem Berliner Sozialamt. Er begleitet Hilfesuchende auf
ihrem Weg zum Amt und beobachtet, wie die Mitarbeiter versuchen, mit
dem Dauerstress im Sozialamt fertig zu werden.
   Film von Fred Kowasch und Axel Zawierucha (2001)
Rückfragen: 
Tel: 0228/9584-193, 
e-mail:  presse@phoenix.de

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