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NABU ehrt Volkswirt Hans-Werner Sinn mit "Dinosaurier des Jahres 2009"

Berlin (ots)

Der NABU hat den Ökonomen und Präsidenten des
Münchener ifo Instituts für Wirtschaftsforschung, Hans-Werner Sinn, 
mit dem "Dinosaurier des Jahres 2009" - Deutschlands peinlichstem 
Umweltpreis - ausgezeichnet. "Mit der Finanz- und Wirtschaftskrise 
ist auch Hans-Werner Sinn zurückgekommen. Seitdem verbreitet er 
hemmungslos seine veralteten Theorien vom alles regulierenden Markt 
und lässt kaum eine Gelegenheit aus, die moderne Umweltpolitik in der
Öffentlichkeit zu attackieren", begründete NABU-Präsident Olaf 
Tschimpke die Wahl. Sinn sei ein Dampfplauderer mit egoistischem 
Sendungsbewusstsein, welcher dem Ansehen und den Verdiensten des 
Natur- und Umweltschutzes nachhaltig schade.
Mit bewusst markigen Sätzen versucht Sinn in seinen Büchern, 
Artikeln und öffentlichen Auftritten Umweltschützer als "grüne 
Ideologen" abzutun sowie die Mär von angeblich so effizienten 
Marktlösungen zu verbreiten, die keinerlei Vorgaben von staatlicher 
Seite benötigten. Besonders giftet Volkswirt Sinn dabei gegen die 
Förderung Erneuerbarer Energien. Er spricht sich gegen Windräder und 
Solarzellen aus, weil sie seiner Meinung nach nicht helfen, 
klimaschädliches Kohlendioxid einzusparen, und er bestreitet die 
wirtschaftlichen Potenziale Erneuerbarer Energien. Statt für bessere 
Wettbewerbsbedingungen im Energiemarkt streitet der ifo-Chef lieber 
ganz im Sinne der großen Stromkonzerne für das Festhalten an der 
Risiko- und Steinzeittechnologie Atomkraft.
"Wohin der von Hans-Werner Sinn propagierte Marktradikalismus 
geführt hat, haben wir gesehen: geradewegs in die organisierte 
Verantwortungslosigkeit in einer globalisierten Finanzwirtschaft", so
Tschimpke. Das hat die Steuerzahler in aller Welt Hunderte Milliarden
an Staatshilfen gekostet und Millionen von Menschen finanziell 
ruiniert. Angesichts dieser Entwicklung sollten Politik und 
Unternehmen alarmiert sein und sich umgehend auf ein nachhaltiges und
ressourcenschonendes Wirtschaften einstellen, das nicht leichtfertig 
die Existenzgrundlagen für unsere und nachfolgende Generationen 
verspielt.
"Wenn wir dem Emissionshandel alleine die Suche nach den 
kurzfristig günstigsten Klimaschutzmaßnahmen überlassen, werden wir 
Scheinlösungen bekommen, nur in Trippelschritten vorankommen und bei 
der notwendigen Verringerung des Treibhausgas-Ausstoßes in den 
Industrieländern um bis zu 95 Prozent bis 2050 versagen", erklärte 
der NABU-Präsident. Grundlegende Veränderungen wie eine dezentrale 
und intelligente Infrastruktur für die Energieversorgung, der Erhalt 
von kohlenstoffreichen Mooren und Feuchtgebieten oder die die 
Modernisierung unserer öffentlichen Verkehrssysteme hätten nach Sinns
Markt-Ideologie schlicht keine Chance.
"Die theoretischen Modelle und politischen Forderungen aus dem 
Elfenbeinturm von Herrn Sinn und seinen Kollegen sind deshalb so 
gefährlich, weil sie regelmäßig an unserer komplexen Realität 
scheitern. So lassen sich nicht unsere natürlichen Lebensgrundlagen 
sichern. Gehen diese aber verloren, werden wir alle zu leiden haben -
genau wie in der Finanz- und Wirtschaftskrise", kritisierte 
Tschimpke. Wer ohne Sinn und Verstand gegen die Förderung 
Erneuerbarer Energien predige, verkenne völlig die 
wirtschaftspolitische Bedeutung von zukunftsträchtigen 
Umwelttechnologien, mit denen innerhalb weniger Jahre allein in 
Deutschland rund 300.000 neue Jobs geschaffen wurden. Diese Erfolge 
haben die politische Akzeptanz für die Durchsetzung ehrgeiziger 
Reduktionsverpflichtungen für den Ausstoß an Treibhausgasen im 
Emissionshandel überhaupt erst ermöglicht.
"Hans-Werner Sinn handelt verantwortungslos, wenn er zentrale 
Klimaschutzinstrumente wie das Erneuerbare-Energien-Gesetz infrage 
stellt, die Laufzeitverlängerung der Atomkraftwerke gutheißt und eine
ökologisch ausgerichtete Politik pauschal als schädlich verteufelt. 
Damit hat er sich diese besondere Auszeichnung in diesem Jahr redlich
verdient", so Tschimpke.
Mit dem "Dinosaurier des Jahres", der aus Zinn gegossenen und 2,6 
Kilogramm schweren Nachbildung einer Riesenechse, zeichnet der NABU 
seit 1993 Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens aus, die sich 
sowohl durch herausragende Einzelleistungen als auch durch die Summe 
ihres Gesamtwerkes in Sachen Umweltschutz als besonders antiquiert 
erwiesen haben. Weitere prominente Dino-Preisträger sind u.a. der 
frühere Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), 
Hans-Olaf Henkel, der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), 
Gerhard Sonnleitner, Air Berlin-Chef Joachim Hunold, und 
Ex-Bundeswirtschaftsminister Michael Glos, der die Trophäe im 
vergangenen Jahr erhielt.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Kathrin Klinkusch, NABU-Pressesprecherin, Tel. 030-284984-1510, mobil
0173-9306515.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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