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NABU fordert EU-Staats- und Regierungschefs zur Einigung im Klimastreit auf - Merkel muss zur Weltklimakonferenz nach Kopenhagen

Berlin/Brüssel (ots)

Anlässlich des heute beginnenden
Gipfeltreffens der europäischen Staats- und Regierungschefs in 
Brüssel hat der NABU Bundeskanzlerin Angela Merkel aufgefordert, die 
EU zu einer Einigung im Streit über ihre Klimaschutz- und 
Finanzbeiträge für ein neues Weltklimaabkommen zu treiben.
"Die EU gefährdet den Erfolg der internationalen 
Klimaverhandlungen, wenn sie Forderungen an Entwicklungs- und 
Schwellenländer stellt, ohne ihnen ausreichend finanzielle 
Unterstützung zu garantieren", sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. 
Eine Orientierung biete die Forderung des Umweltausschusses des 
Europäischen Parlaments, jährlich mindestens 30 Milliarden Euro für 
Klimaschutz- und Anpassungsmaßnahmen in Entwicklungsländern bereit zu
stellen. "Große Klimaschutzziele verkünden und keine festen 
Finanzierungszusagen machen ist doppelzüngig. Angela Merkel muss 
endlich diese Scheinheiligkeit in der EU-Klimadiplomatie beenden", so
Tschimpke.
Die neue Bundesregierung hat sich in ihrem Koalitionsvertrag dazu 
bekannt, die Entwicklungsländer bei der Bekämpfung des Klimawandels 
und der Bewältigung seiner Folgen stärker zu unterstützen sowie 
Gelder für die Finanzierung von Technologietransfer, Waldschutz und 
Klimaanpassung bereit zu stellen. Darum müsse die Bundeskanzlerin den
Worten Taten folgen lassen und im Dezember persönlich zu den 
Klimaverhandlungen nach Kopenhagen fahren. "Nur die Staats- und 
Regierungschefs können die Regeln für ein faires und verbindliches 
Weltklimaabkommen aushandeln. Dabei müssen die Industriestaaten 
akzeptieren, dass sie als Verursacher des Klimawandels auch den 
Großteil der Kosten tragen müssen", so Tschimpke.
Die Europäische Union hat sich gemeinsam mit der G8-Gruppe der 
Industriestaaten eindeutig dazu bekannt, die globale Erderwärmung auf
maximal zwei Grad zu begrenzen. Das bedeutet, dass die EU ihren 
Treibhausgas-Ausstoß bis 2020 um mindestens 40 Prozent gegenüber 1990
reduzieren muss, wenn sie ihrer Verantwortung im Rahmen eines 
internationalen Klimaabkommens gerecht werden will. Bisher hat Europa
lediglich eine Emissionsminderung von 20 Prozent verbindlich 
beschlossen.
"Ohne ausreichende Investitionen in Klimaschutz und intakte 
Ökosysteme gefährdet die EU nicht nur das Überleben von Millionen 
Menschen in armen Ländern, sondern verzichtet auch darauf, die 
enormen Potenziale für die eigene Wirtschaft konsequent zu 
erschließen", betonte NABU-Klima-Experte Carsten Wachholz.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de.
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Carsten Wachholz, NABU-Referent für Klimaschutz und Energiepolitik,
Tel. 030-284984-1617, mobil 0172-4179727.

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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