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NABU: Neues Bundesnaturschutzgesetz ist Minimalkompromiss Tschimpke: Nicht der große Wurf, der nötig gewesen wäre

Berlin (ots)

Mit Blick auf den dramatischen Verlust an Arten und
Lebensräumen hat der NABU  das heute vom Bundestag verabschiedete 
Bundesnaturschutzgesetz als schwachen Minimalkompromiss bewertet. 
"Das Gesetz ist nicht der große Wurf, der notwendig gewesen wäre, um 
den effektiven Schutz von Natur und Arten voran zu bringen", so 
NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
Grundsätzlich werde ein Minimum der notwendigen 
Naturschutzstandards bundeseinheitlich gesichert. Durch allgemeine 
Grundsätze des Naturschutzes sowie im Artenschutz seien einige 
wichtige Leitplanken für die zukünftige Ausgestaltung des deutschen 
Naturschutzrechts definiert worden. Auch werde die Zersiedlung der 
Landschaft zukünftig besser gebremst, da Flächen und Industriebrachen
innerhalb bestehender Bebauung vorrangig genutzt werden sollen. "Nach
dem Scheitern des Umweltgesetzbuches ist dies ein Lichtblick für den 
Naturschutz" sagt Tschimpke.
Jedoch bliebe das Gesetz an vielen Stellen hinter den 
Erfordernissen für einen zukunftsfähigen Schutz von Ökosystemen und 
Arten zurück. Negativ hervorzuheben sei insbesondere die 
Eingriffsregelung, die durch die besondere Rücksichtnahme auf 
agrarstrukturelle Belange weiter geschwächt wird. "In Zeiten der 
Nutzungsintensivierung in der Landwirtschaft werden selbst 
Naturschutzflächen wieder unter den Pflug genommen und immer mehr 
wertvolle Wiesen und Weiden in Ackerland umgewandelt. Das hat 
katastrophale Folgen für die biologische Vielfalt, hier greift das 
Gesetz zu kurz. Ein besserer Beitrag zum Stopp des weltweiten 
Artenverlusts bis 2010 wäre dringend notwendig." kritisiert 
NABU-Naturschutzreferent Magnus Herrmann.
"Insgesamt ist das Ziel der Bundesregierung für die Novelle nicht 
erreicht worden, da mit dem Scheitern des Umweltgesetzbuches ein 
Gesetz entstanden ist, das weder anwenderfreundlich, noch transparent
ist", so Herrmann weiter. "Jetzt kommt es darauf an, mit der 
neugeschaffenen gesetzlichen Grundlage bundesweit einen 
wirkungsvollen Naturschutz umzusetzen."
Originaltext vom NABU

Pressekontakt:

Magnus Herrmann, NABU-Artenschutzexperte, Tel. 030-284984-1618 oder
0172-9422694

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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