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Greenpeace demonstriert gegen Piratenfischer in Rostock

Rostock (ots)

Mit einer Tonnenkette sind Greenpeace-Aktivisten
in Schlauchbooten heute gegen illegale Fischtrawler im Rostocker 
Hafen vorgegangen, nachdem eines der fünf Schiffe überraschend den 
Hafen verlassen hat. Auf einem Transparent steht: "Stoppt 
Piratenfischer". Die Fischtrawler stehen auf der schwarzen Liste der 
EU, weil sie im Atlantik jahrelang illegal, unreguliert und 
undokumentiert gefischt haben und damit gegen internationale Abkommen
verstießen. In Rostock haben die Schiffe überwintert, um nun unter 
neuen Namen und neuer Flagge auszulaufen und sich an anderer Stelle 
für den nächsten Raubzug zu rüsten. Greenpeace hatte die Flotte 
bereits Mitte Dezember entdeckt. Die Behörden haben seitdem nichts 
unternommen, um die Vorbereitungen der Piratenfischer zu unterbinden.
"Es ist ein Skandal, dass sich Piratenfischer in einem deutschen 
Hafen unbehelligt für ihren nächsten Fang rüsten können", sagt Andrea
Cederquist, Meeresbiologin von Greenpeace. "Diese Fischtrawler dürfen
nach einer EU-Verordnung in den Häfen nicht mit Vorräten, Treibstoff 
oder Ausrüstung versorgt werden. Wenn in Deutschland die Behörden 
zusehen, wie die Schiffe sich vorbereiten, dann verstoßen sie gegen 
die Verordnung." Greenpeace prüft derzeit rechtliche Schritte gegen 
das zuständige Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und 
Verbraucherschutz sowie gegen das entsprechende Ministerium in 
Mecklenburg-Vorpommern.
Besonders auf der Hohen See und an den Küsten der 
Entwicklungsländer sind Piratenfischer ein enormes Problem. Sie 
stehlen Fisch, die Nahrungsgrundlage von einigen der ärmsten Länder, 
und zerstören den Lebensunterhalt der einheimischen Fischer. Weltweit
entstehen durch die Piratenfischerei jährlich Verluste zwischen 3,4 
und 7,6 Milliarden Euro.
Bereits bei einer ersten Protestaktion am 19. Dezember 2005 hatte 
Greenpeace die Bundesregierung aufgefordert, die Piratenfischer an 
die Kette zu legen. Damals hießen die etwa sechzig Meter langen 
Schiffe noch "Oyra", "Ostroe", "Okhotino", "Olchan" und "Ostrovets". 
Mittlerweile heißen sie "Eva", "Junita", "Rosita", "Isabella" sowie 
"Carmen" und sind in Georgien registriert. Greenpeace liegen 
Informationen vor, wonach die Trawler vor Mauretanien/Westafrika oder
im Pazifik fischen wollen. In den kommenden Wochen wird auch das 
Greenpeace-Schiff "Esperanza" im Atlantik vor der Westafrikanischen 
Küste kreuzen. Piratenfischer steuern dieses Seegebiet häufig an, da 
es dort fast keine Kontrollen gibt.
Mangelnde Kontrollen sind nicht das einzige Problem. 
Piratenfischer können viel zu leicht die internationalen Abkommen 
umgehen: So ist zwar der Staat, unter dessen Flagge ein Schiff fährt,
für dessen Aktivitäten verantwortlich. Doch einige Länder wie Belize 
oder Georgien geben ihre Flagge gegen Bezahlung her. Sie 
kontrollieren die Schiffe nicht, so dass Verstöße auch nicht geahndet
werden. Die Trawler in Rostock sind wegen Piratenfischerei aus den 
Registern Belizes und Domenicas gelöscht worden. Mittlerweile haben 
sie die Georgische Flagge und als neuen Charterer eine Firma in 
Panama. Allerdings ist der Eigner der gleiche geblieben.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Andrea Cederquist, Tel. 
0171-8880 764, oder Pressesprecher Michael Hopf, Tel. 0171-6035 532. 
Hier erhalten Sie auch Auskunft zu Fotos und  BetaSP-Material. 
Internet: www.greenpeace.de

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