Alle Storys
Folgen
Keine Story von Neue Osnabrücker Zeitung mehr verpassen.

Neue Osnabrücker Zeitung

Neue OZ: Kommentar zu Regierungsbildung in den Niederlanden

Osnabrück (ots)

Riskanter Versuch

Rechtsliberale und Christdemokraten gehen ein hohes Risiko ein, wenn sie auf die Unterstützung des Islamkritikers Geert Wilders setzen. Zwar ist die Regierungsbildung in den Niederlanden traditionell schwierig, weil bei den Wahlen eine Fünf-Prozent-Hürde fehlt und es daher ein sehr zersplittertes Parteiensystem gibt. Aber ein Bündnis, das sich nur auf eine hauchdünne Mehrheit und zugleich auf Wilders' rechtspopulistische Partei der Freiheit stützt, steht auf einem wackeligen Fundament. Ein gewagter Versuch, der zu einer riskanten Abhängigkeit führt.

Vor allem die Christdemokraten hatten sich heftig dagegen gesträubt, den Rechtspopulisten Wilders mit an den Kabinettstisch zu nehmen. Dieses Ziel hat die CDA erreicht. Doch es ist ein hoher Preis, den die nach den Wahlen vom Juni stark geschwächte Partei für den Machterhalt zahlt.

Wilders erhält zwar keine Regierungsverantwortung. Aber der Skandalpolitiker kann die Minderheitsregierung jederzeit kippen. So könnte er auf Durchsetzung seiner radikalen Forderungen dringen. Beispielsweise will er den Euro abschaffen, den Koran verbieten lassen und eine Kopftuchsteuer für islamische Frauen einführen - alles Ziele, die in der EU mehrheitlich abgelehnt werden.

Am ehesten sind noch Kompromisse beim Sparkurs denkbar, den die rechtsliberale VVD plant. Doch VVD und CDA müssen damit rechnen, dass Wilders auch beim Haushalt mitreden will.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
Weitere Storys: Neue Osnabrücker Zeitung
  • 01.08.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Hartz IV/Neuberechnung der Regelsätze

    Osnabrück (ots) - Große Hoffnungen fehl am Platz Mehr Geld für Hartz-IV-Empfänger? Sozialverbände fordern dies schon lange. Denn von 359 Euro im Monat zu leben ist alles andere als komfortabel. Die gerichtlich verfügte Neuberechnung der Regelsätze wird deshalb mit größter Aufmerksamkeit verfolgt. Langzeitarbeitslose sollten sich allerdings vor allzu großen Hoffnungen hüten. Denn das Verfassungsgericht hat nicht ...

  • 01.08.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Woody Allen

    Osnabrück (ots) - Macht ihm ein Angebot! Über Jahrzehnte hat Woody Allen New-York-Filme gemacht - und damit gerade das europäische Publikum begeistert. Im Alter entdeckt er Europa auch als Drehort. Nach Filmen aus London, Barcelona und Paris wäre es ein Glück zu erfahren, wie Hamburg mit Allens Augen aussähe. Macht ihm ein Angebot! Die Bedingungen sind gut. Das Förderprogramm von Kulturstaatsminister Bernd Neumann lockt immer mehr ausländische Filmcrews nach ...

  • 01.08.2010 – 22:00

    Neue OZ: Kommentar zu Ächtung von Streubomben

    Osnabrück (ots) - Schande und Ehre Durch die gesamte Militärgeschichte ziehen sich die Begriffe Schande und Ehre. Sie greifen nicht immer, bei Weitem nicht. Allgemein anerkannt ist aber dennoch: Wer sich für besonders nobel hält, sollte keine Unbewaffneten töten und Frauen und Kinder erst recht nicht. Nur so kann er seine Ehre erhalten und Schande vermeiden. Die westliche Welt hält sich im Sinne ihrer Werte wie ...