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Neue OZ: Kommentar Feuilleton zu Walter Kappacher

Osnabrück (ots)

Gegen die Mitteilungswut
Ob er als stillster Büchner-Preisträger seit Jahren in die Annalen
dieser Auszeichnung eingehen wird? Walter Kappacher hat jedenfalls 
nicht nur ein unaufgeregtes Werk vorgelegt. Er hat sich auch auf 
leisen Sohlen der Literatur überhaupt genähert - durch bloßes Lesen 
in schmalen Insel-Bändchen. Das Bekenntnis klingt beinahe ein wenig 
kokett. Und dann nimmt es für sich ein: als Parteinahme für das ganz 
persönliche Leseerlebnis, das buchstäblich jedem offensteht.
Das klingt simpel, wirkt jedoch im Kontext hektischen 
Bestsellerbetriebes und kurzatmiger Twitterei fast schon wieder 
provokant. Denn Kappacher besteht auf dem integralen Meistertext als 
allein gültigem Maßstab für das eigene literarische Werk. Wer sich 
selbst äußern will, soll sich zuvor dem rigiden Anspruch großer Werke
aussetzen und damit selbst prüfen. Nichts anderes meint Kappacher, 
der die Messlatte derart wie nebenbei ziemlich hoch legt. Der Autor 
als Verantwortungswesen: Diese Sicht wirkt klärend inmitten 
grassierender Mitteilungswut.

Pressekontakt:

Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion

Telefon: 0541/310 207

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