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EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Ratsvorsitzender gratuliert Papst Benedikt XVI. "Innere Glaubensgewissheit und klare theologische Urteilsbildung"

Hannover (ots)

"Hohe Achtung und großer Respekt" gebühre Papst
Benedikt XVI. insbesondere für seine außergewöhnliche theologische 
Bildung, seine eindringliche Frömmigkeit und die Weisheit, mit der er
die römisch-katholische Kirche leite. Das schreibt der Vorsitzende 
des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof 
Wolfgang Huber, in seiner Gratulation anlässlich des 80. Geburtstages
von Papst Benedikt XVI. am 16. April. Er gratuliere ihm von Herzen 
und wünsche ihm "Gottes Segen in seiner Fülle", so Huber. Der 
Ratsvorsitzende geht in seinem Schreiben auch auf offene Fragen des 
ökumenischen Gesprächs wie des Verhältnisses von Glauben und Vernunft
ein und unterstreicht die gemeinsamen Aufgaben. "Das missionarische 
Zeugnis gehört zu den zentralen Herausforderungen für unsere Kirchen 
in Europa und bedarf der gemeinsamen Anstrengung in wechselseitigem 
Respekt und wechselseitiger Achtung."
Huber dankte dem Papst dafür, wie er sein "Amt in der Leitung der 
römisch-katholischen Weltkirche von der Auslegung der Heiligen 
Schrift her" verstehe und ausübe. Zugleich werde auf evangelischer 
Seite mit "herzlicher Anteilnahme" wahrgenommen, "mit welch großer 
innerer Gewissheit und klarer theologischer Urteilsbildung" Papst 
Benedikt XVI. auf den in Christus offenbar gewordenen, liebenden Gott
verweise. In vielen Zusammenhängen bekenne der Papst "diese eine 
Quelle allen Heils, so dass wir auch als evangelische Kirche in 
Deutschland Ihren Hinweisen und Anregungen oft mit großer Dankbarkeit
nachgehen und sie zustimmend aufnehmen." Der Ratsvorsitzende 
erinnerte daran, wie die beiden Deutschlandbesuche des Papstes "die 
Botschaft des christlichen Glaubens für unsere Gesellschaft 
unverwechselbar verdeutlicht" haben. Sie seien "starke öffentliche 
Impulse für die Vergegenwärtigung der Gerechtigkeit und Stärke Gottes
in unserer modernen Welt", in der wieder unbefangener nach den 
Wurzeln des christlichen Glaubens gefragt werde. "Es ist notwendig 
und gut, dass wir als christliche Kirchen auf verschiedenen Wegen 
deutlich machen, wie wir den barmherzigen Vater Jesu Christi als 
Schöpfer und Erhalter der Welt 'mit allen Zungen beschwören'."
Gewiss gebe es offene Fragen im Gespräch zwischen den Kirchen, die
der weiteren Klärung bedürften, so der Ratsvorsitzende weiter. Auch 
"Irritationen" dürften nicht übersehen werden. Bischof Huber räumte 
"freimütig" ein, dass ihn "die Einordnung der Reformation in einen 
Prozess der 'Enthellenisierung' und damit in eine vermeintliche 
Verfallsgeschichte der Neuzeit", wie sie der Papst in seiner 
Regensburger Rede vorgenommen habe, "beschwert und bekümmert hat." 
Auch die Kirchen der Reformation und ihre Theologie hätten immer für 
einen engen und notwendigen Zusammenhang zwischen Glauben und 
Vernunft plädiert, betont Wolfgang Huber, allerdings ohne dabei eine 
"statische Festlegung auf eine bestimmte historisch gewordene 
Auffassung von der menschlichen Vernunft" vorauszusetzen. "Vielmehr 
sind wir der Auffassung, dass das Zeugnis des Evangeliums in seiner 
untrennbaren Zuordnung und seinem unaufhebbaren Gegenüber zur 
Vernunft nicht ausschließlich an eine bestimmte historische Phase des
Vernunftverständnisses gebunden werden kann." Die Kirchen sollten "an
dieser Schnittstelle zwischen Glauben und Vernunft" einander 
verbunden wissen im gemeinsamen Ringen "mit jenen Geistern, die 
Glaube und Vernunft trennen wollten, - sei es, um den Glauben 
vernunftfrei und damit irrational zu machen, sei es, um die Vernunft 
glaubensfrei zu halten und damit absolut zu setzen."
Er sei gewiss, dass das Gespräch zwischen den Kirchen über diese 
Fragen weitergehen werde, schreibt der EKD-Ratsvorsitzende. "Denn 
miteinander sind wir darin verbunden, dass sich unsere Knie vor der 
Gerechtigkeit und Stärke unseres Gottes beugen".
Hannover, 13. April 2007
Pressestelle der EKD
Silke Fauzi

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

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