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Der Tagesspiegel: BA-Chef Frank-Jürgen Weise: CDU-Beschluss zum längeren Bezug von Arbeitslosengeld für Ältere führt zu Leistungskürzungen bei 550.000 Jüngeren
Job-Perspektiven für Ältere werden immer besser

Berlin (ots)

Berlin - Der Vorstandschef der Nürnberger
Bundesagentur für Arbeit, Frank-Jürgen Weise, rechnet damit, dass bei
der Umsetzung der CDU-Beschlüsse zum Arbeitslosengeld I rund 550.000 
jüngere Arbeitslose mit Einschränkungen rechnen müssten. "Wir 
schätzen die Kosten auf eine Milliarde Euro. Umgerechnet würde der 
Vorschlag bedeuten, dass 550.000 jüngere Arbeitslose mit 
Einschränkungen rechnen müssten", sagte Weise im Interview mit dem 
"Tagesspiegel am Sonntag". Den Beschluss der CDU bezeichnete er als 
einen Systemwechsel, der bei großen Konzernen einen Anreiz zu 
Frühverrentung bieten könnte.
Weise warnte außerdem vor Bürokratie bei der Umsetzung des 
Beschlusses. Weil die Bundesagentur keine Daten über die 
Beitragsdauer der Arbeitnehmer habe, "müssten wir anfangen, die 
Berufshistorie in einem IT-System zu erfassen. Und wir müssten 40 
Jahre im Arbeitsleben der Versicherten zurückforschen und Nachweise 
verlangen", sagte Weise. Die Bundesregierung müsse entscheiden, ob 
sie das umsetzen wolle. "Wenn die Politik uns diesen Auftrag erteilen
würde, wäre es eine Herausforderung, das zu administrieren."
Der BA-Vorstandschef zeigte Verständnis für die Sorge älterer 
Arbeitnehmer, in Zukunft bei Arbeitslosigkeit keine Beschäftigung 
mehr zu finden. "Generell ist das immer noch schwierig", sagte er. 
Allerdings bessere sich die Lage bereits jetzt für qualifizierte 
Facharbeiter. Sie gehörten "definitiv zu den Gewinnern des 
gegenwärtigen Aufschwungs". Wegen der demografischen Entwicklung 
sagte Weise eine starke Nachfrage nach gut qualifizierten Fachleuten 
in den nächsten zehn Jahren voraus. Wer heute Mitte 40 sei, brauche 
sich weniger Sorgen um einen Arbeitsplatz machen, wenn er in die 
eigene Qualifikation investiere. Die Mittfünfziger würden im Jahr 
2015 "heiß begehrte Mitarbeiter ihrer Unternehmen" sein, sagte Weise.
Bei Rückfragen:
Der Tagesspiegel
Politikredaktion
Tel.: 030/26009-389

Pressekontakt:

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Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
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