Alle Storys
Folgen
Keine Story von EKD - Evangelische Kirche in Deutschland mehr verpassen.

EKD - Evangelische Kirche in Deutschland

Spitzengespräch von CDU und EKD ./. Offene und freundliche Atmosphäre

Hannover (ots)

In einem Spitzengespräch haben Mitglieder des
Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) unter Leitung des
Ratsvorsitzenden, Bischof Wolfgang Huber, und des Präsidiums der CDU 
Deutschlands unter Leitung der CDU-Bundesvorsitzenden, 
Bundeskanzlerin Angela Merkel, die Zukunft der evangelischen Kirche 
im 21. Jahrhundert, das entstehende CDU-Grundsatzprogramm, Fragen des
Lebensschutzes und des interreligiösen Dialoges diskutiert.
Das vom Rat der EKD im Sommer vorgestellte Impulspapier "Kirche 
der Freiheit" sei eine Befreiung und eine Belastung, erläuterte 
Ratsmitglied Margit Rupp. Es befreie, das bisherige kirchliche 
Handeln zu überdenken, es belaste allerdings auch manche Gemeinde mit
den in dem Papier genannten konkreten Zielen. Das Papier, so 
Ratsmitglied Peter Hahne, dürfe nicht nur als Wunsch nach 
innerkirchlicher Stabilisierung verstanden werden, sondern auch als 
Dienst an der Gesellschaft.
Mit Blick auf die CDU-Grundsatzprogrammdebatte bekannten sich die 
Mitglieder des CDU-Präsidiums ausdrücklich zu einem christlichen 
Menschenbild. Gleichzeitig müsse die CDU auch Antworten finden für 
Mitglieder, die keiner christlichen Kirche angehören. Die bindende 
Klammer dabei sei es, die Würde und Freiheit aller Menschen zu 
achten, so CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla.
Weitere Themen des Gesprächs waren aktuelle Diskussionen zu 
Spätabtreibungen, zur Patientenverfügung und zur 
Stammzellenforschung. Dabei wandten sich CDU und EKD gemeinsam gegen 
jede Form von aktiver Sterbehilfe. Beide Seiten waren sich einig, 
dass es sowohl bei der Frage der Spätabtreibungen als auch beim 
Umgang mit Patientenverfügungen klärender Regelungen bedarf. 
Staatssekretär Thomas Rachel, Bundesvorsitzender des Evangelischen 
Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK), bezeichnete den Kommentar der EKD 
zur Stellungnahme der Deutschen Forschungsgesellschaft als 
bemerkenswert. Er halte an der 2002 getroffenen Stichtagsregelung 
fest und biete trotzdem eine Kompromisslinie, aktuelle 
wissenschaftliche Erkenntnisse aufzunehmen. Bundeskanzlerin Angela 
Merkel forderte die Wissenschaft auf, gegebenenfalls Alternativen zu 
der von der Wissenschaft kritisierten Stichtagsregelung 
vorzuschlagen, ohne eine grenzenlose Freigabe zu ermöglichen.
Ratsmitglied Hermann Gröhe kündigte an, dass der Rat Ende des 
Monats einen EKD-Text zum Verhältnis zu Mitbürgern islamischen 
Glaubens veröffentlichen werde, in dem der Rat für "Klarheit und gute
Nachbarschaft" eintrete, konkrete Konfliktfelder benenne und 
Lösungsvorschläge mache. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble 
berichtete von den Fortschritten bei der von ihm einberufenen 
Islamkonferenz. Der Islam sei ein Teil Deutschlands und ein Teil 
Europas, so müssten Menschen islamischen Glaubens nicht nur die 
Rechte des Grundgesetzes beanspruchen, sondern sich auch den 
Pflichten, die daraus erwachsen, stellen. Der Vorsitzende des Rates, 
Bischof Wolfgang Huber, dankte dem Bundesinnenminister ausdrücklich 
für die ersten Schritte dieser Konferenz.
Das dreistündige Gespräch fand in einer offenen und freundlichen 
Atmosphäre statt. Beide Seiten vereinbarten, den Dialog in 
regelmäßigen Abständen fortzusetzen.
Hannover / Berlin, 14. November 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter
Von der CDU waren anwesend:
Die CDU-Parteivorsitzende Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel, 
CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla, stv. CDU-Parteivorsitzende Dr. 
Christoph Böhr, die CDU Präsidiumsmitglieder Dieter Althaus, 
Karl-Josef Laumann, Günther Oettinger, Dr. Wolfgang Schäuble, Prof. 
Dr. Dagmar Schipanski, Jörg Schönbohm, CDU-Bundesgeschäftsführer Dr. 
Johannes von Thadden, außerdem: Dr. Thomas de Maizière, Chef des 
Bundeskanzleramtes, die Beauftragte für Kirchen und 
Religionsgemeinschaften der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Ingrid 
Fischbach, der Bundesvorsitzende des EAK Thomas Rachel und Dr. 
Hermann Kues.
Vom Rat der EKD waren anwesend:
Der Vorsitzende des Rates der EKD, Bischof Dr. Wolfgang Huber, sowie 
die Ratsmitglieder Hermann Gröhe, Peter Hahne, Direktorin Margit 
Rupp, Präses Nikolaus Schneider, sowie Vizepräsident Burkhard Guntau 
und der Bevollmächtigte des Rates der EKD bei der Bundesrepublik 
Deutschland und der Europäischen Union, Prälat Dr. Stephan Reimers.
Hinweis:
Die PM wird zeitgleich von der Pressestelle der CDU verschickt.

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

Original-Content von: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland, übermittelt durch news aktuell

Weitere Storys: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland
Weitere Storys: EKD - Evangelische Kirche in Deutschland