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"Höchste Zeit für ein gemeinsames Zeichen der Solidarität" Bevollmächtigter fordert EU zur Aufnahme irakischer Flüchtlinge auf

Hannover (ots)

Zu einem "gemeinsamen Zeichen der Solidarität"
fordert der Bevollmächtigte des Rates der Evangelischen Kirche in 
Deutschland (EKD), Prälat Stephan Reimers, die morgen in Brüssel 
tagenden Justiz- und Innenminister der EU-Mitgliedsstaaten auf. 
Nachdrücklich unterstütze die EKD die Initiative von 
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble, schutzbedürftige irakische 
Flüchtlinge in der Europäischen Union aufzunehmen. Angesichts der 
weiterhin angespannten Sicherheits- und Menschenrechtslage im Irak 
und der prekären Lebensumstände der irakischen Flüchtlinge in den 
Nachbarstaaten sei es höchste Zeit für ein gemeinsames europäisches 
Signal zur Aufnahme von Flüchtlingen, betont der Bevollmächtigte.
Ein positiver Beschluss der EU-Mitgliedstaaten zur Aufnahme von 
Flüchtlingen sei "dringend notwendig", sagt Reimers. "Die 
finanziellen Mittel der Flüchtlinge gehen dem Ende zu - immer mehr 
von ihnen sind auf Nahrungsmittellieferungen durch 
Hilfsorganisationen angewiesen. Sie haben in den Staaten, die sie 
derzeit aufnehmen, keine sicheren Aufenthaltstitel und keinen Zugang 
zum regulären Arbeitsmarkt." Viele Flüchtlinge könnten auf absehbare 
Zeit nicht in den Irak zurückkehren. "Diese Situation trifft vor 
allem auf Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten zu,
die im Irak vor Folter, Zwangskonvertierung, Vergewaltigung und 
Morddrohungen geflohen sind", unterstreicht der Prälat. Aber auch 
Flüchtlinge muslimischen Glaubens, etwa Eheleute aus 
sunnitisch-schiitischen Ehen, alleinerziehende Frauen oder Menschen, 
die einer besonderen medizinischen Versorgung bedürfen, könnten 
besonders schutzbedürftig sein.
Neben der Aufnahme besonders schutzbedürftiger Menschen hofft der 
EKD-Bevollmächtigte auf weitere Schritte der EU-Mitgliedsstaaten, um 
die Not der Menschen zu lindern. Sehr wichtig sei die finanzielle 
Unterstützung der Aufnahmestaaten in der Region. "Die Infrastruktur 
in Syrien und Jordanien muss ausgebaut werden, damit Flüchtlinge 
Zugang zum Gesundheitssystem erhalten und Flüchtlingskinder auch 
weiterhin die Schule besuchen können", so der Prälat. Sollte eine 
EU-weite Lösung nicht zustande kommen, sei Deutschland dennoch in der
Pflicht, Flüchtlinge aufzunehmen. Die Bundesrepublik habe die 
Erfahrung und die Kapazitäten, um notleidenden und verfolgten 
Menschen zu helfen. Sie dürfe die Augen vor dem Leid der irakischen 
Flüchtlinge nicht verschließen.
Berlin, 23. Juli 2008
Pressestelle der EKD
Karoline Lehmann

Pressekontakt:

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de

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