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Wirtschaftskriminalität 2009: Europäische Banken setzen auf Warnhinweise eigener Mitarbeiter

Hamburg (ots)

63 Prozent der Finanzunternehmen in Europa
verzeichnen Schäden durch Compliance-Verstöße. Der Betrug durch 
eigene Mitarbeiter zählt dabei zu den größten Risiken. Zwei Drittel 
der Institute sind bereits Opfer krimineller Handlungen aus den 
eigenen Reihen geworden. Um diesen Verstößen auf die Spur zu kommen, 
erweisen sich interne Hinweise als besonders erfolgversprechend. Doch
solche Hinweisgebersysteme (Whistle-Blowing) sind nicht einmal in der
Hälfte der deutschen Finanzinstitute verankert. Das ist das Ergebnis 
der Studie "Wirtschaftskriminalität in der Finanzbranche", die von 
Steria Mummert Consulting erstellt wurde.
Sicherheitsexperten bewerten Whistle-Blowing-Systeme als 
Kernelement einer erfolgreichen Betrugsprävention. Allerdings sollten
die Unternehmen eine Schwachstelle dieser Systeme im Auge behalten: 
das Risiko für die Hinweisgeber. Denn Mitarbeiter werden sich 
scheuen, potenzielle Verstöße zu melden, wenn damit eigene Risiken 
verbunden sind. Aus diesem Grunde ist die Gewähr einer strikten 
Anonymität oberstes Gebot. Tendenziell vermittelt eine externe 
Anlaufstelle, wie beispielsweise ein Anwalt, potenziellen 
Hinweisgebern mehr Sicherheit und Anonymität als interne Stellen. 
Europäische Banken und Finanzdienstleister haben ihre 
Whistle-Blowing-Systeme dennoch überwiegend intern organisiert (66 
Prozent).
Darüber hinaus kann die Betrugsprävention nur effektiv sein, wenn 
alle Konzernteile in das  Hinweisgebersystem mit einbezogen werden. 
Das bedeutet vor allem für Unternehmen mit internationalen 
Verflechtungen eine große Herausforderung. Hier nehmen die deutschen 
Institute eine Vorreiterrolle in Europa ein. Während 80 Prozent der 
deutschen Finanzdienstleister neben dem Mutterhaus auch alle 
Zweigstellen im In- und Ausland in das Whistle-Blowing-System des 
Konzerns eingebunden haben, sind es im europäischen Durchschnitt nur 
63 Prozent.
Dabei greift die überwiegende Mehrheit der Institute auf 
E-Mail-Kontakte zurück, um relevante Stellen über kriminelle 
Handlungen in Kenntnis zu setzen (83 Prozent). Eine telefonische 
Hotline oder der Postweg kommen in jedem zweiten Institut zum 
Einsatz, eine Meldung via Fax in jedem dritten.
Grafik: Kommunikationswege der Whistle-Blowing-Systeme
E-Mail: 83 Prozent
Post: 50 Prozent
Telefonische Hotline: 50 Prozent
Fax: 33 Prozent
Intranet: 21 Prozent
© Steria Mummert Consulting
Hintergrundinformationen
Die Studie "Wirtschaftskriminalität in der Finanzbranche" unter 
europäischen Banken und Finanzinstituten wurde von Steria Mummert 
Consulting im Mai 2009 abgeschlossen. Dabei wurden in den 22 Ländern 
des geografischen Europa außerhalb Deutschlands die jeweiligen 
Top-10-Institute auf Basis des Umsatzes ausgewählt.

Pressekontakt:

Steria Mummert Consulting
Birgit Eckmüller
Tel.: +49 (0) 40 22703-5219
E-Mail: birgit.eckmueller@steria-mummert.de

Faktenkontor
Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

Original-Content von: Sopra Steria SE, übermittelt durch news aktuell

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