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Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)

Schattenwirtschaftsexperte Professor Friedrich Schneider und IW-Forscher Dominik Enste legen aktuelle Untersuchung zur Mindestlohndebatte vor

Linz/Köln (ots)

7,50 Euro Mindestlohn treibt Schattenwirtschaft um bis zu 25 
   Milliarden Euro hoch
Professor Friedrich Schneider, Schattenwirtschaftsexperte an der 
Johannes Kepler Universität Linz (Österreich), und Dominik Enste vom 
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) kommen in aktuellen 
Schätzungen über die Folgen der Einführung eines Mindestlohns zu 
einem alarmierenden Befund: Ein Mindestlohn von 7,50 Euro kann die 
Umsätze in der Schattenwirtschaft um 7 Prozent steigen lassen. Die 
Wissenschaftler rechnen mit einer Steigerung der an Fiskus und 
Sozialkassen vorbei erbrachten Wertschöpfung von bis zu 25 Milliarden
Euro. Jüngst hatten Sie das Gesamtvolumen der Schattenwirtschaft bei 
einer Pressekonferenz der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft 
(INSM) für 2007 auf 350 Milliarden Euro beziffert. Auf Basis dieser 
Studie im INSM-Auftrag rechneten die Experten nun die durch einen 
gesetzlichen Mindestlohn zu erwartende Steigerung der Schwarzarbeit 
in Deutschland hoch.
Die befürchtete 7-prozentige Steigerung begründet Professor 
Schneider folgendermaßen: "In der aktuellen Debatte um die Einführung
eines Mindestlohns wird ein Stundenlohn von bis zu 7,50 Euro 
gefordert. Die niedrigsten Tariflöhne liegen je nach Region und 
Branche drei Euro und mehr darunter. Wenn der Gesetzgeber die 
Unternehmen nun verpflichten würde, fast das Doppelte zu bezahlen, 
drohen viele Jobs im Handwerks- und Dienstleistungsbereich in die 
Schattenwirtschaft abzuwandern."
Ihre aktuell vorgestellten Schätzungen haben die Volkswirte mit 
zwei unterschiedlichen Methoden ermittelt, die beide zu ähnlichen 
Ergebnissen kommen: Zum einen wurden die Werte auf Basis von 
aktuellen Umfragedaten aus dem Jahr 2007 und zum anderen mit 
makro-ökonomischen Simulationsmodellen (DYMIMIC-Ansatz) geschätzt.
Das erste Rechenmodell geht von folgendem Szenario aus: Ein 
Mindestlohn von 7,50 Euro würde die derzeitigen Löhne von fast 4 
Millionen Arbeitnehmern übersteigen (vgl. Institut der deutschen 
Wirtschaft, iwd 24/2006, S.4/5). Laut repräsentativer 
Bevölkerungsumfrage (TNS Emnid, 2007 im Auftrag der INSM) haben im 
Durchschnitt gut 20 Prozent der Bevölkerung im letzten Jahr 
Schwarzarbeit geleistet, gut 40 Prozent wären bei entsprechender 
Gelegenheit zur Schwarzarbeit bereit. Daraus ergibt sich, dass von 
den vier Millionen Geringverdienern ein Anteil zwischen 800.000 bis 
zu 1,6 Millionen Jobs in die Schattenwirtschaft abwandern könnte. 
Dies entspräche einem Zuwachs der Wertschöpfung in der 
Schattenwirtschaft von 12 bis 25 Milliarden Euro.
Das zweite Modell ist ein makroökonomisches Schätzverfahren, das 
zu ganz ähnlichen Größenordnungen kommt: Der Zuwachs der 
Wertschöpfung in der Schattenwirtschaft liegt danach zwischen 16,3 
und 28,8 Milliarden Euro pro Jahr. Dabei wird von einem Mindestlohn 
von 7,50 Euro und einem durchschnittlichen Schwarzarbeitslohn für 
diese einfachen Tätigkeiten von 5 Euro pro Stunde ausgegangen.
Dazu Schattenwirtschaftsforscher Dominik Enste: "Ein Mindestlohn 
würde insbesondere Jugendliche und Berufseinsteiger (bis 25 Jahre) 
treffen, von denen in Westdeutschland fast 30 Prozent und in 
Ostdeutschland fast 50 Prozent weniger als rund 7,50 Euro pro Stunde 
verdienen. Da gleichzeitig diese Altersgruppe zusammen mit gering 
Qualifizierten am häufigsten von allen Altersgruppen (jeder Dritte) 
selber schwarzarbeitet, werden durch einen Mindestlohn noch mehr 
Menschen frühzeitig in die Schattenwirtschaft abgedrängt. Mit allen 
negativen gesellschaftlichen Konsequenzen, die sich aus diesen frühen
Erfahrungen mit irregulärer Beschäftigung und Steuerhinterziehung für
die Werteentwicklung der jungen Menschen ergeben."
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Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine 
überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden
für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland.www.insm.de
Ansprechpartner:
Dr. Dominik H. Enste, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, 
Gustav-Heinemann-Ufer 84-88, D-50968 Köln, Telefon: +49-221-4981-730,
Fax:-99730; E-Mail:  enste@iwkoeln.de
Prof. Friedrich Schneider, Johannes Kepler Universität Linz, 
Altenbergerstraße 59, A-4040 Linz-Auhof; Telefon:+43-732-2468-8210, 
Fax: -8209; E-Mail:  friedrich.schneider@jku.at.
Max A. Höfer, Carsten Seim, INSM; Tel. 0221 4981 404/-403; E-Mail:  
presse@insm.de

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