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Kanzlerkandidat der Union beim Kongress Fahrplan Deutschland: Stoiber: Den Arbeitsmarkt entriegeln!

Kanzlerkandidat der Union beim Kongress Fahrplan Deutschland:
Stoiber: Den Arbeitsmarkt entriegeln!
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Berlin (ots)

Grundlegende Strukturreformen, "vor allem aber eine
deutliche Entlastung des Faktors Arbeit von Steuern und Abgaben"
seien nötig, "wenn wir wirtschaftlich die rote Laterne loswerden
wollen", erklärte Dr. Edmund Stoiber, Kanzlerkandidat der Union, am
Donnerstag Vormittag vor rund 800 Zuhörern beim Kongress Fahrplan
Deutschland der parteiübergreifenden Initiative Neue Soziale
Marktwirtschaft in Berlin.
Stoiber griff erwartungsgemäß die Politik von Kanzler Gerhard
Schröder scharf an, der zeitgleich im Bundestag eine
Regierungserklärung zur wirtschaftlichen Lage abgab: "Auch wenn der
Kanzler etwas anderes behauptet, die Konkurrenzfähigkeit Deutschlands
auf dem Weltmarkt geht zurück." Seit 1999 sei die deutsche Wirtschaft
über drei Jahre hinweg nur um gut 5 Prozent gewachsen, die
Wirtschaftsleistung im Euro-Raum - ausgenommen Deutschland - jedoch
um 9 Prozent, erklärte Stoiber und kritisierte eine "fatale
Beschäftigungsbilanz": "Jeder zweite Arbeitslose ist bei uns
langzeitarbeitslos. In den Vereinigten Staaten sind es nur 6,8
Prozent."
"Einfacher, niedriger, gerechter" will Stoiber das Steuersystem
gestalten. "Als erstes machen wir die zum 1.1.2003 geplante nächste
Stufe der Ökosteuer rückgängig!" Für den 1. Januar 2004 kündigte er
eine "große Steuerreform" an, die Bürger und Unternehmen entlasten
soll.
Stoiber bekräftigte gemäß seinem "3 x 40"-Programm seinen
Anspruch, den Einkommensteuerspitzensatz unter 40 Prozent zu senken.
Der Eingangssteuersatz soll unter 15 Prozent fallen.
"Durchschnittsverdiener sollen nicht mehr in die Nähe  des
Höchststeuersatzes kommen", versprach der Kanzlerkandidat. Dafür soll
eine Abflachung des gesamten Einkommensteuertarifes sorgen. "All
das", so Stoiber, "wird entscheidend zur Belebung der Wirtschaft und
des Arbeitsmarktes beitragen."
Mit grundlegenden strukturellen Reformen will er den Arbeitsmarkt
"entriegeln" und flexibler machen. "Wer mehr Arbeitsplätze will, muss
Einstellungen erleichtern - das ist eine Binsenweisheit", rief er
aus. Um dieses Ziel zu erreichen, sollen gesetzlich mehr
Möglichkeiten für Leiharbeit und befristete Stellen zugelassen
werden. Neue Einstellungschancen für ältere Arbeitnehmer will Stoiber
durch ein "Wahlrecht zwischen Kündigungsschutz und Abfindungszusage
durch den Arbeitgeber" erreichen. Tarifvertragsgesetz und
Betriebsverfassungsgesetz sollen so modernisiert werden, "dass
betriebliche Bündnisse für Arbeit möglich werden" . Darüber hinaus
müssten, so Stoiber, Anreize zur Aufnahme von Arbeit im
Niedrig-lohnbereich verbessert werden.
Beim Kongress Fahrplan Deutschland verwies Stoiber "eine
Halbierung der Arbeitslosigkeit, wie sie die Hartz-Kommission jetzt
in Aussicht stellt, in die Rubrik der Wahlkampfrhetorik". Er
bekräftigte auch seine Ablehnung einer von der Hartz-Kommission
vorgeschlagenen Pauschalisierung des Arbeitslosengeldes sowie die
Begrenzung der Bezugsdauer auf 12 Monate: "Man kann nicht jemanden,
der 40 Jahre Beiträge gezahlt hat, nach 12 Monaten zum Sozialamt
schicken." Andere Vorschläge der Kommission wie etwa die
Zusammenführung von Arbeitslosen- und Sozialhilfe und der
Niedriglohnsektor stünden, so Stoiber,  "längst auf der 
arbeitsmarktpolitischen Agenda der Union".
In den Sozialsystemen verlangte der bayerische Ministerpräsident
eine "neue Balance von privater Risikovorsorge und Solidarität": "Das
geht aber nur, wenn die Menschen spüren, dass sie im Gegenzug bei den
Beiträgen entlastet werden." Insgesamt will Stoiber die
Lohnzusatzkosten auf unter 40 Prozent drücken. In der Gesetzlichen
Krankenversicherung strebt er eine Wahlfreiheit über den Umfang des
Versicherungsschutzes an. Die Senkung der Arzneimittelzuzahlungen
durch die amtierende Bundesregierung nannte er einen "eklatanten
Fehler". Den Einstieg in die private Altersvorsorge sei "vom Prinzip
her" zwar  richtig, aber "derart bürokratisiert, dass er kaum
angenommen wird."
Stark machte sich Stoiber für weniger Staat. "Wir brauchen eine
Art Bürokratie-TÜV gegen die Gesetzesflut. Meine Vorstellung ist es,
auf längere Sicht ein Drittel der gesamten Vorschriften zu
streichen." Der Staat würde Unternehmen hierzulande rund 120 Stunden
Verwaltungsaufwand aufbürden. Die Schweiz begnüge sich mit weniger
als der Hälfte. Um Reformen zügig auf den Weg zu bringen und
"Entscheidungen zu beschleunigen", will Stoiber die Zuständigkeiten
zwischen Bund und Ländern entflechten und die Zahl
zustimmungspflichtiger Gesetze im Bundesrat deutlich reduzieren.
Investieren will Stoiber auch in den "Rohstoff Geist". Er stellt
sich gegen Schröders Forderung nach einem nationalen Rahmengesetz für
Schulen. Statt dessen will er den "föderalen Leistungswettbewerb"
stärken. Auf dem Weg zu einer besseren Bildung setzt Stoiber auf ein
gegliedertes, begabungsgerechtes Schulwesen, zentrale
Abschlussprüfungen, auf die Förderung von Hochbegabten und die
Heranbildung von Eliten. Hochschulen bräuchten mehr Freiräume, mehr
Flexibilität und Internationalität", mehr Wettbewerb untereinander
und insgesamt kürzere Studienzeiten.
Zum Schluss seiner Rede beim Kongress Fahrplan Deutschland gab
Stoiber ein klares Bekenntnis für die "Revitalisierung der Sozialen
Marktwirtschaft" ab: "Es ist unsere Aufgabe, den Zusammenhang
zwischen wirtschaftlicher Leistungskraft und sozialer Stärke den
Menschen in unserem Land wieder bewusst zu machen."

Pressekontakt:

Dieter Rath
Tel. (0221) 4981 400, Mobil (0171) 54 88 666
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Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft ist eine überparteiliche
Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden für mehr
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Original-Content von: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), übermittelt durch news aktuell

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