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HORIZONT: G+J Deutschland senkt Gewinnerwartung

Frankfurt am Main (ots)

Europas größter Zeitschriftenverlag
Gruner + Jahr (G+J) schraubt seine Gewinnerwartungen für das 
Deutschlandgeschäft zurück. "Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen 
Situation haben wir die Renditeziele in unserer Langfristplanung für 
die kommenden Jahre deutlich gesenkt", sagt Bernd Buchholz, Vorstand 
G+J Deutschland, im Interview mit HORIZONT - Zeitung für Marketing, 
Werbung und Medien (Deutscher Fachverlag, Frankfurt am Main). 
Schätzungen zufolge lag die Umsatzrendite in Buchholz' Bereich 2007 
bei rund 13 Prozent; bezogen auf den Umsatz im Heimatmarkt im 
vergangenen Jahr (1,3 Milliarden Euro) entspricht dies einem 
Betriebsergebnis (Operating Ebit) von rund 170 Millionen Euro. G+J 
insgesamt erzielte 2007 eine Rendite von 9,3 Prozent, bezogen auf 
einen Umsatz von 2,8 Milliarden Euro.
Buchholz' Aussage ist vor dem Hintergrund der aktuellen Sparpläne 
bei G+J Deutschland zu lesen. So wird der Verlag, wie berichtet, 110 
Redakteure von "Capital", "Impulse" und "Börse Online" in Köln und 
München entlassen, die sich dann um rund 50 neue Stellen in der ab 
März 2009 geplanten zentralen Wirtschaftsredaktion in Hamburg 
bewerben können. Gewerkschafter bezweifeln die Rechtmäßigkeit der 
betriebsbedingten Kündigungen, weil der Betrieb in Hamburg 
unvermindert weitergehe. Buchholz bleibt gelassen: Es habe sich zuvor
"eine größere Zahl auch externer Personal- und Arbeitsrechtsexperten 
mit unseren Fragen beschäftigt". Die geplante 250-köpfige 
G+J-Wirtschaftsredaktion, die am Ende zu rund 80 Prozent aus 
Redakteuren der "Financial Times Deutschland" ("FTD") bestehen 
dürfte, sei keine Rettungsaktion für die defizitäre "FTD". Buchholz: 
"Wir werden weiterhin jeden Titel auf einem eigenen Kostenträger 
führen und uns nicht selbst belügen."
Kündigungsbriefe gehen auch an 23 Mitarbeiter des 
Gesellschaftsmagazins "Park Avenue", das mit der Januar-Ausgabe 
eingestellt wird. "Um die Kosten auch nur annähernd zu decken, hätten
wir den Umsatz des Titels in den kommenden Jahren verdreifachen 
müssen", sagt Buchholz. Den Glauben daran habe er zuletzt angesichts 
der hinzukommenden Wirtschaftskrise verloren.
Die von Entlassung bedrohten G+J-Mitarbeiter fragen sich nun, ob 
sie stattdessen vorher noch die Abfindungsangebote annehmen können, 
die der Verlag im Sommer rund 60 Mitarbeitern gemacht hat. Hierbei 
handele es sich laut Buchholz um "individuelle Angebote von 
Vorgesetzten an einzelne Mitarbeiter". Diese seien noch gültig und 
könnten bis Ende des Monats angenommen werden - hätten aber mit den 
betriebsbedingten Kündigungen in München und Köln nichts zu tun. 
Letztere würden jetzt im Rahmen von Sozialplänen verhandelt. Den 
Vorwurf eines rabiaten Vorgehens lässt Buchholz nicht gelten: "Ich 
bin überzeugt davon, dass die Konditionen in unseren 
Aufhebungsverträgen und Sozialplänen deutlich fairer sind als bei 
anderen Medienhäusern, die derzeit ebenfalls ihre Mitarbeiterzahl 
reduzieren müssen."
Wie G+J seine zentrale Wirtschaftsredaktion führen will und welche
Aussagen Bernd Buchholz im Nachhinein leid tun - das lesen Sie im 
Interview in der HORIZONT-Ausgabe 48/2008, die am Donnerstag dieser 
Woche erscheint.
Kontakt: Roland Pimpl, Redaktion HORIZONT Ressort Medien & Media /
Telefon 040/22666976 / E-Mail:  pimpl@horizont.net
26. November 2008

Pressekontakt:

Verlagsgruppe Deutscher Fachverlag
dfv Unternehmenskommunikation
Birgit Clemens
Mainzer Landstraße 251
60326 Frankfurt/Main
Telefon: 069 / 7595 - 2051
Fax: 069 / 7595 - 2055
E-Mail: presse@dfv.de

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