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Deutsche Bahn AG

Bahn-Chef Mehdorn: Kritiker sollten sich erst sachkundig machen

Berlin (ots)

Bahnchef Mehdorn verwahrt sich gegen einseitige
Stellungnahmen von Interessenverbänden und manchen Politikern zur
Frage von Netz und Betrieb. Er habe in den vergangenen Tagen im
Interesse einer sachlichen Diskussion zu den Veröffentlichungen
geschwiegen. Jetzt, da man sich in einem gemeinsamen guten Geist auf
eine ergebnisoffene Prüfung der Frage verständigt habe, müsse er sich
nach der Berichterstattung der vergangenen Tage schützend vor die
Bahner stellen. Wer eine Trennung von Netz und Betrieb begrüße, dabei
den angeblichen Monopolisten Bahn kritisiere und sich gleichzeitig
zugunsten der Straße stark mache, der beweise wenig Sachverstand, was
die tatsächliche Wettbewerbssituation der Bahn angehe. Statt sich
populistisch auf Kosten der Bahn zu profilieren, könne man schon
verlangen, dass Kritiker sich zuvor umfassend sachkundig machten.
Mehdorn: "Auf keinem Schienennetz in Europa fahren mehr private
Wettbewerber als in Deutschland, vor allem auch aus Ländern, die sich
selber total abschotten, während die Bahn gegen
Sozialdumping-Konkurrenz auf der Straße anfahren muss." Trotzdem, so
Mehdorn, habe die Bahnreform der öffentlichen Hand gegenüber der
Staatsbahn nach Berechnung von Experten über 100 Milliarden Mark
eingespart. Gerade die Integration von Netz und Betrieb habe bei
rückläufigen öffentlichen Mitteln für die Infrastruktur dazu geführt,
dass die Bahn in hohem Maße einen Ausgleich aus eigenen Mitteln
geschaffen habe. Die Produktivität der Bahn sei seit der Bahnreform
um über 100 Prozent gestiegen. Der Zusammenschluss von Reichs- und
Bundesbahn sei mit 520.000 Beschäftigten und einem Nachholbedarf, wie
ihn kein anderes deutsches Unternehmen hatte, gestartet. Heute habe
die Bahn noch 220.000 Beschäftigte. Ohne eine Integration von Netz
und Betrieb wären diese Produktivitätserfolge nicht möglich gewesen
oder hätten in einem Chaos wie in England geendet.
Bisher gebe es jedenfalls auf der Welt kein erfolgreiches Modell
mit der Trennung von Netz und Betrieb. Das Gegenteil sei der Fall,
wie man beispielsweise an der auch hier zu Lande hochgelobten
Schweizerischen Bundesbahn (SBB) sehe. Deren Chef, Benedikt Weibel,
habe aus Anlass der Diskussion in Deutschland gerade erklärt,
Nichtfachleute würden meist übersehen, dass die Schieneninfrastruktur
die Basis für die Fahrplangestaltung und die operative
Betriebsführung sei: "Ein wesentlicher Teil der Qualität des
Schienenverkehrs entsteht im Netz." Eine Trennung könne da nur "zu
Lasten der Gesamtoptimierung gehen". Letztlich würde ein "Split der
Verantwortung" auch dazu führen, dass Qualität und Sicherheit litten.
Auch dem Vorstand der Bahn sei aber klar, dass allein schon unter
dem Gesichtspunkt des Eisenbahnstrukturpakets der EU die
verkehrspolitische Unabhängigkeit des Netzzugangs betrachtet werden
müsse. Das gelte aber nicht nur bei einer Trennung von Netz und
Betrieb, sondern genauso bei einem Verbund des Rad-Schiene-Systems.
Der Bahn müsse jetzt die Chance und die Zeit gegeben werden, die
Bahnreform bis Ende 2004 in einer verlässlichen Organisationsstruktur
zu Ende zu führen.
"Was die Bahner statt einseitiger Parteinahme brauchen, sind
verkehrspolitische Rahmenbedingungen, die auch der Bahn eine Chance
lassen und nicht wie in der Vergangenheit fast ausschließlich der
Straße dienen.
Nach jahrzehntelanger Vernachlässigung hat diese Bundesregierung
die Richtung geändert und steht mit den UMTS-Mitteln zu ihren
Verpflichtungen." Dabei habe Bundesverkehrsminister Bodewig der Bahn
sehr geholfen.
Er könne sich aber manchmal des Eindrucks nicht erwehren, dass
manche, die politisch eine jahrelange Vernachlässigung der Bahn
zugelassen hätten und nie die finanziellen Zusagen der Bahnreform
eingehalten hätten, heute besonders auf dem Unternehmen und seinen
Mitarbeitern herumdreschen, um von der Vergangenheit abzulenken.
Dabei sei die Bahn schon heute mit großem Abstand vor allen
anderen Verkehrssystemen das pünktlichste, ökonomischste,
ökologischste und sicherste Verkehrsmittel.
Mehdorn: "Dass wir besser werden müssen, wissen wir, und wir
arbeiten daran." Aber schon heute erbringen die Bahner in einem
hochkomplexen System tagtäglich eine große Leistung - und zwar auch
auf Strecken, auf denen die hochgepriesenen Wettbewerber nie fahren
würden.

Pressekontakt:

Dieter Hünerkoch
Leiter Kommunikation
Tel.: 0 30/2 97-6 11 30
Fax: 0 30/2 97-6 19 19

Dirk Große-Leege
Konzernsprecher
Tel.: 0 30/2 97-6 11 80
Fax: 0 30/2 97-6 20 86
E-Mail: medienbetreuung@bku.db.de
Internet: http:\www.bahn.de

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