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Der Tagesspiegel: BND-Affäre: FDP droht Bundesregierung mit Klage

Berlin (ots)

Die drei Oppositionsparteien haben mit Empörung auf
die Ankündigung der Bundesregierung reagiert, einem möglichen 
Untersuchungsausschuss zur BND-Affäre nur eingeschränkt 
Informationszugang zu gewähren. "Falls die Bundesregierung diese 
Ankündigung wahr macht, werden wir die Rechte des 
Untersuchungsausschusses vor Gericht klären lassen", kündigte die 
stellvertretende FDP-Fraktionsvorsitzende Sabine 
Leutheusser-Schnarrenberger  gegenüber dem in Berlin erscheinenden 
Tagesspiegel (Ausgabe vom Donnerstag) an. Auch Linkspartei und Grüne 
erklärten, sie wollten für die Rechte des Parlaments kämpfen.
Vize-Regierungssprecher Thomas Steg hatte am Mittwoch erklärt, 
falls die Opposition den Untersuchungsausschuss beschließe, könne es 
notwendig werden, "Vorkehrungen zu ergreifen", um eine gute und 
erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen den Geheimdiensten "nicht zu 
gefährden". Dabei bezog er sich auf die Ankündigung von 
Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), nach der die 
Aktenvorlage an die Parlamentarier beschränkt und die 
Aussagegenehmigungen für Beamte sehr zurückhaltend vergaben werden 
sollen.
"Wir haben keinerlei Verständnis, wenn die Bundesregierung hier 
eine Drohkulisse aufbaut nach dem Motto: Wir rücken ohnehin nichts 
heraus, wenn ihr den Ausschuss beschließt", sagte 
Leutheusser-Schnarrenberger. "Dieses Imponiergehabe wird der 
Regierung nicht weiterhelfen", warnte sie. Auch Linksfraktion und 
Grüne kündigten im Gespräch mit dem Tagesspiegel Widerstand an. "Wir 
werden das nicht hinnehmen", sagte Linken-Vizefraktionschefin Monika 
Knoche. "Wenn die Regierung sich über die Rechte des Parlaments 
hinwegsetzt, muss sich das Parlament wehren", sagte sie. 
Grünen-Parteichefin Claudia Roth nannte die angekündigte 
Einschränkung der Untersuchungsarbeit ebenfalls "nicht akzeptabel". 
Roth sagte: "Sicherheit wird auch dadurch geschaffen, dass es eine 
wirksame Kontrolle und Transparenz der Geheimdienste gibt."

Rückfragen bitte an:

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-419
Fax: 030-260 09-622
thomas.wurster@tagesspiegel.de

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