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Nahverkehr Rheinland: Neue Dieseltriebwagen der DB ohne Rußfilter angeschafft

Berlin (ots)

Pressemitteilung

Zweckverband Nahverkehr Rheinland will im hochbelasteten Kölner Raum den Schienen-Dieselbetrieb "ungefiltert" fortsetzen - Deutsche Umwelthilfe wirft Bahnchef Grube Wortbruch vor für die Bestellung von Dieseltriebwagen ohne Rußfilter - DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch fordert von Nahverkehr Rheinland und Deutscher Bahn Nachbesserung des Kaufvertrages und Ausstattung sämtlicher Nahverkehrstriebwagen mit Dieselpartikelfilter

Die Zweckverbände Nahverkehr Rheinland (NVR), Schienenpersonenverkehr Rheinland-Pfalz Nord sowie Nahverkehr Westfalen Lippe verzich¬ten bei ihrer Neuausschreibung von insgesamt 7,2 Mio. Streckenkilometern pro Jahr auf eine moderne Filterung der Dieselabgase und gefährden damit die Gesundheit von Hunderttausenden von Anwohnern in der dicht besiedelten Region.

Im Rahmen einer Ausschreibung haben die Verbände die DB Regio Rheinland beauftragt, den Verkehr auf den Nahverkehrsstrecken des so genannten Kölner Dieselnetzes zu betreiben und das bestehende Angebot auszuweiten. Vor diesem Hintergrund hat die Deutsche Bahn AG beim Fahrzeugbauer Alstom dieser Tage insge¬samt 56 dieselbetriebeneTriebwagen für den Verkehrsverbund Nahverkehr Rheinland bestellt, die aus Kostengründen ohne Dieselpartikelfilter ausgestattet sind.

Die neuen Fahrzeuge werden vor allem in mit Luftschadstoffen hoch belastete Innenstadtbereiche einfahren. Daher kritisiert die Deutsche Umwelthilfe e.V. (DUH), dass die Fahrzeuge nicht mit der mordernsten Abgasreinigungstechnik ausgestattet sein sollen. "Bahnchef Grube wird mit dieser Bestellung wortbrüchig. Aus Kostengründen soll auf die modernste Abgasreinigung verzichtet werden, die andernorts bereits seit Jahren in den gleichen Fahrzeugen erfolgreich eingesetzt wird. Wir fordern Nahverkehr Rheinland und die Deutsche Bahn auf, die Bestellung nachzubessern und für sämtliche 56 Fahrzeuge geschlossene Dieselpartikelfilter zu bestellen.", so DUH-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch.

Die neuen Schienenfahrzeuge sollen 2012/2013 ausgeliefert werden. Auf Filtertechnologie zur Eindämmung von Partikelemissionen wurde bei der Ausschreibung verzichtet, obwohl diese bei anderen Triebwagen bereits als Standard im Einsatz ist. So fahren die gleichen Fahrzeuge bereits seit 2006 mit Partikelfilter auf der Taunusbahn. Nach Informationen der DUH wurde die Möglichkeit, Dieselpartikelfilter als Nebengebot in der Ausschreibung anzubieten, ausgeschlossen. Der Verkehrsexperte Axel Friedrich kritisiert die statt dessen zum Einsatz kommende Abgasreinigungstechnik: "Innermotorische Lösungen zur Eindämmung von Partikelemissionen lösen das Problem nicht. Durch die Erhöhung des Einspritzdrucks im Motor werden die ausgestoßenen Partikel noch kleiner. Selbst wenn der Grenzwert für Partikelmasse eingehalten wird, bleibt also das Problem einer stark erhöhten Partikelzahl. Dies ist besorgniserregend, weil die ultrafeinen Partikel besonders gesundheitsschädlich sind, da sie noch tiefer in die Lunge eindringen und vor allem Herz-Kreislauf-Erkrankungen auslösen".

Entgegen ihrer öffentlichen Bekenntnisse, Neufahrzeuge im Schienenverkehr nur noch mit Partikelfilter zu beschaffen, beteilige sich die Deutsche Bahn AG erneut an dieser Fehlentwicklung. "Wieder müssen wir erleben, dass Worte und Taten in Sachen Umweltschutz bei der Deutschen Bahn AG weit auseinanderliegen. Um die Verantwortung für diese Entscheidung von sich zu weisen, bemüht sich die DB AG nun zusätzlich darum, die klare Aussage ihres Vorstandsvorsitzenden vom letzten Jahr im Nachhinein zu relativieren und auf Streckenlokomotiven und Rangierloks einzuschränken. Das ist völlig inakzeptabel ", kritisierte DUH-Bundesgeschäftsführer Resch den Versuch der Deutschen Bahn, ihren Wortbruch zu verteidigen. Damit werde der in hohem Maße von Luftverschmutzung belastete Kölner Raum auch in Zukunft durch den Bahnverkehr zusätzlich beeinträchtigt.

Pressekontakt:

Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V.,
Hackescher Markt 4, 10178 Berlin, Tel.: 030 2400867-0, Mobil: 0171
3649170, resch@duh.de

Dorothee Saar, Leiterin Verkehr Deutsche Umwelthilfe e.V., Hackescher
Markt 4, 10178 Berlin, Mobil: 01511 6225862, Tel.: 030 240086772,
Fax: 030 2400867 - 19, saar@duh.de

Dr. Axel Friedrich, Verkehrsberater der DUH, Mobil: 0152 294 83857,
axel.friedrich.berlin@gmail.com

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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