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Korrigierte Fassung
Erneut türkischer Menschenrechtler vor Gericht
Wegen Artikel zur Kurdenproblematik droht Nazmi Gür Haftstrafe zwischen drei und sieben Jahren

Frankfurt (ots)

Wegen eines Zeitungsartikels mit dem Titel "Der
Frieden ist machbar" steht der Generalsekretär des türkischen
Menschenrechtsvereins (IHD), Nazmi Gür, am Donnerstag, den 3.
Februar, vor dem Staatssicherheitsgericht in Ankara. Wie die
Frankfurter Hilfsorganisation, medico international, mitteilt, droht
Gür eine Haftstrafe zwischen drei und sieben Jahren. Die türkische
Staatsanwaltschaft beruft sich auf das Anti-Terror-Gesetz und wirft
Gür die Unterstützung einer "bewaffneten Gruppierung" sowie "Aufruf
zu Separatismus" vor. Gür hatte in einem Artikel über die anhaltenden
Verfolgung der Kurden in der Türkei von den "Völkern dieses Landes"
und vom "seit 15 Jahren andauernden schmutzigen Krieg" gesprochen.
Der IHD zählt zu den renommiertesten Menschenrechtsorganisationen
der Türkei , der seit vielen Jahren versucht, im türkisch-kurdischen
Konflikt durch aktive Menschenrechtsarbeit zu vermitteln. Vor einem
Jahr wurde der Vorsitzende des IHD, Akin Birdal, aus denselben
Gründen wie Gür zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Birdal, der kurz
zuvor von einem Attentäter lebensgefährlich verletzt worden war, hat
das Gefängnis mittlerweile unter strengen Auflagen wieder verlassen.
Der türkische Staat geht, wie der Prozess gegen Nazmi Gür zeigt,
nach wie vor mit aller Härte gegen Menschenrechtsaktivisten vor,
insbesondere dann, wenn sie sich in der kurdischen Frage engagieren.
Ohne deren Lösung aber, so heißt es in einem kürzlich
veröffentlichten internationalen Schriftsteller-Aufruf kann die
Türkei "weder die gewünschten Schritte in der Frage der
Menschenrechte unternehmen noch die volle Demokratie erreichen".
medico international arbeitet seit vielen Jahren mit dem IHD
zusammen, zuletzt in einem großen Spendenprojekt zugunsten der
Erdbebenopfer. Für die Unterstützung verleiht der IHD medico
international am  5. Februar in Adapazarir eine Dankesplakette.
Weitere Informationen über die medico-Arbeit in der Türkei
erhalten Sie unter unserer Internetadresse: www.medico.de.
Für die Vermittlung von Kontakten und Interviewpartnern wenden Sie
sich bitte an: Katja Maurer, Pressereferentin      069-9443829
Martin Glasenapp, Türkei-Referent       069-9443821
medico international e.V.
Obermainanlage 7, D-60314 Frankfurt am Main
Tel: 069 94438-0  Fax: 069 436002
eMail:  info@medico.de
http://www.medico.de

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