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Ein Jahr nach der Praktiker-Pleite: Bilanz mit Licht und Schatten

Essen (ots)

Ein Jahr nach dem Anfang vom Ende der Baumarktketten Praktiker und Max Bahr, der größten deutschen Insolvenz des Jahres 2013, hat nach Einschätzung der Essener PCG Project Consult die Mehrheit der rund 14.000 Beschäftigten wieder einen Arbeitsplatz. "Es ist sehr schwer zu entscheiden, ob man das Glas halb voll oder halb leer nennen soll", sagt Klaus Kost, Geschäftsführer der PCG Project Consult, welche die Arbeit der sechs involvierten Transfergesellschaften BOB Transfer, mBoss, PersonalTransfer, TÜV Nord Transfer, TraQ und MYPEGASUS koordiniert. Unter den 7500 Arbeitnehmern, die den Übergang in eine Transfergesellschaft wählten, hätten bisher rund 60 Prozent einen neuen Arbeitsvertrag, wobei das Projekt noch nicht beendet ist.

Der Praktiker-Weg in die Zahlungsunfähigkeit ist jedoch eine andere Geschichte. Das Ergebnis Insolvenz war eine desaströse Doppel-Pleite, die Marken Praktiker und Max Bahr sind komplett vom Deutschen Markt verschwunden. Jetzt fühlen sich fast alle betrogen, obwohl es keinen Betrüger gibt. Noch nicht einmal einen Versager, was das Insolvenzverfahren selbst betrifft. Bundesweit waren laut PCG 306 Märkte und zwei Zentralen betroffen. Hoher Zeitdruck, große Unsicherheiten über die Fortführung einzelner Märkte und sehr unterschiedliche regionale Verhältnisse hätten allen Beteiligten zu schaffen gemacht, betont Kost. Das Angebot, in eine Transfergesellschaft einzutreten, hätten dennoch ca. 80 Prozent der 9500 berechtigten Beschäftigten genutzt. Mindestens drei, höchstens sechs Monate beträgt die Zugehörigkeit zu einer Transfergesellschaft. In dieser Zeit gelten die Arbeitnehmer nicht als arbeitslos, ihr Entgelt liegt über dem Arbeitslosengeld und sie bekommen intensive Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz.

Vor dem Hintergrund von drei Millionen registrierten Arbeitslosen sei es vor allem in strukturschwachen Regionen alles andere als einfach, neue Beschäftigungsmöglichkeiten zu erschließen, erklärt Kost. "Transfergesellschaften beginnen ihre Arbeit in einer hochbelasteten Situation. In Einzelfällen sind Missverständnisse und Frust unvermeidbar, die heutige Zwischenbilanz ist auf das Ganze gesehen sehr positiv", sagt der PCG-Geschäftsführer. Arbeitsmarktpolitisch seien mehrere Besonderheiten zu registrieren. Eine große Ausnahme stelle es schon dar, dass es im Einzelhandel überhaupt gelungen sei, Transfergesellschaften einzurichten. Kooperation statt Konkurrenz, Qualitätskontrolle, Koordination durch einen Beirat, die Stelle eines Mitbestimmungsbeauftragten - die Arbeitsorganisation der sechs Transfergesellschaften habe es so überhaupt noch nicht gegeben, auch nicht in anderen Branchen.

Aus der Perspektive arbeitsorientierter Beratung bestehe die Tragik des Praktiker- und Max-Bahr-Insolvenzverfahrens genau darin, betont Kost: "Es ist tatsächlich gelungen, zwischen der Mehrzahl der Beteiligten Kommunikation und Kooperation auf ungewöhnlich gutem Niveau in Gang zu bringen, ein Grundverständnis gemeinsamer Verantwortung zu erzeugen.

Pressekontakt:

Prof. Dr. Klaus Kost
Tel.: 0201-105920
klaus.kost@pcg-projectconsult.de

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