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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (569)Historischer jüdischer Friedhof verwüstet

Neustadt / Aisch (ots)

Bisher unbekannte Täter richteten auf dem
jüdischen Friedhof bei Diespeck (Landkreis Neustadt/Aisch - Bad 
Windsheim) eine Spur der Verwüstung an. Etwa sechzig - teilweise 
Jahrhunderte alte - Grabsteine wurden mutwillig umgeworfen. Mehr als 
die Hälfte der betroffenen Steine wurde hierbei irreparabel zerstört.
Die Kriminalpolizei Ansbach hat umfangreiche Ermittlungen 
aufgenommen.
Die Zerstörungen auf dem etwas außerhalb auf einer Anhöhe im 18. 
Jahrhundert angelegten Friedhof wurden von einem ehrenamtlichen 
Betreuer bei einem Kontrollgang festgestellt. Die Begräbnis- und 
Erinnerungsstätte wird seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts 
nicht mehr für Beisetzungen genutzt. Die Täter waren in der Zeit seit
Ende Januar 2007 offenbar über die Friedhofsmauer geklettert und 
ließen ihrer Zerstörungswut auf dem gesamten Areal freien Lauf. Auch 
elf Gedenksteine eines dort befindlichen Kriegerdenkmals für im I. 
Weltkrieg gefallene Soldaten jüdischen Glaubens wurden umgestoßen. 
Lediglich das Taharahaus (Gebäude für rituelle Waschungen) wurde 
nicht beschädigt.
Die Ermittlungen der Kripo Ansbach laufen in alle Richtungen. Da 
auf dem Friedhof keinerlei Schmierereien oder Kennzeichen mit 
politischem Hintergrund vorgefunden wurden, kann auch purer 
Vandalismus Motiv für die Beschädigungen gewesen sein. Der 
Sachschaden beträgt nach ersten Schätzungen mehrere Zehntausend Euro 
- weit schwerer wiegt allerdings der Verlust historischen 
Kulturgutes.
Die Polizei ist bei der Aufklärung der Tat auch auf die Mithilfe 
der Bevölkerung angewiesen: Wem sind seit Ende Januar Personen oder 
Fahrzeuge am Friedhof oder der von Diespeck nach Dettendorf führenden
Kreisstraße aufgefallen. Möglicherweise können Zeugen den Tatzeitraum
eingrenzen. Sachdienliche Hinweise bitte an den Kriminaldauerdienst 
über Tel. 0911 / 2112-3333 oder an jede andere Polizeidienststelle.
Für Hinweise, die zur Aufklärung der Straftat oder zur 
Täterfestnahme führen, wurde seitens des Bayerischen 
Landeskriminalamtes eine Belohnung in Höhe 2.500 Euro ausgesetzt. Die
Auslobung gilt nicht für Personen, zu deren Berufspflicht die 
Verfolgung von Straftaten gehört. Die Gemeinde Diespeck hat die 
Belohnung inzwischen um 1.000 Euro erhöht.
Stefan Schuster

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
Pressestelle
Tel: 0911/2112-1030 bzw. 0160 / 3049390
Fax: 0911/2112-1025
http://www.polizei.bayern.de/mittelfranken/

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell

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