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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (1199) Mit provozierten Verkehrsunfällen Versicherungen betrogen

Nürnberg (ots)

Das Betrugskommissariat der Nürnberger
Kriminalpolizei hat jetzt ein Ermittlungsverfahren abgeschlossen, bei
dem in 30 Fällen Verkehrsunfälle provoziert und dabei in 
betrügerischer Absicht bei den Versicherungen insgesamt 60.000 Euro 
Sachschäden geltend gemacht wurden. Nicht einbezogen in diese 
Schadenssumme sind Gutachterkosten, beanspruchte Mietfahrzeuge sowie 
Rechtsanwaltsgebühren. Beschuldigt werden sechs Tatverdächtige aus 
dem Raum Nürnberg (ein Heranwachsender, fünf Erwachsene). Zur 
Tatbegehung nutzten sie im Wechsel mehrere Kraftfahrzeuge, die sie 
bei verschiedenen Versicherungen versichert hatten.
Auf die Spur des Sextetts kam man, als Polizeibeamte im Dezember 
2003 im Stadtgebiet Regensburg zu einem Verkehrsunfall gerufen 
wurden, bei dem angeblich ein Fiat Klein-Lkw einem Mercedes die 
Vorfahrt genommen hatte. Die Unfallschilderung des Mercedesfahrers 
kam dem sachbearbeitenden Polizeibeamten verdächtig vor, so dass er 
zunächst die Regensburger Kriminalpolizei informierte. Diese stellte 
in ersten Recherchen fest, dass der Verwandtenkreis des 
Mercedesfahrers innerhalb von zwei Jahren an mindestens zwei Dutzend 
Verkehrsunfällen beteiligt war und diese Großfamilie ihren Wohnsitz 
im Stadtgebiet Nürnberg hat. Die weitere Sachbearbeitung wurde 
deshalb von der Nürnberger Kripo übernommen.
Durch weitere Ermittlungen und Anfragen bei Versicherungen 
erhärtete sich bei den Fahndern sehr schnell der Tatverdacht gegen 
das Sextett. Die Ermittler stellten fest, dass die Tatverdächtigen in
den Jahren 2000 bis 2005 überproportional an Verkehrsunfällen 
beteiligt waren und sich dabei teilweise Unstimmigkeiten über die 
geltend gemachten Schäden bei den Versicherungen ergaben. So wurden 
auch in einzelnen Fällen bereits vorhandene Schäden nochmals als 
Verkehrsunfälle angezeigt und die Reparaturkosten geltend gemacht.
Das Vorgehen der Tatverdächtigen war in der Regel immer das 
gleiche. So wurden überwiegend Örtlichkeiten im Stadtgebiet Nürnberg 
wie zum Beispiel Fahrbahnverengungen dazu benutzt, um Verkehrsunfälle
absichtlich herbeizuführen. Bei zwei Fahrspuren in eine Richtung fuhr
man kurze Zeit im so genannten "toten Winkel", um dann einen 
Fahrstreifenwechsel des vorausfahrenden auszunutzen und seitlich 
gegen diesen Pkw zu schrammen. Die angeblichen Unfallverursacher 
hatten in der Regel geringe bzw. keine Schäden an ihren Fahrzeugen. 
Die Schäden an den Pkw der Tatverdächtigen wurden bei den 
Versicherungen ungleich höher abgerechnet. Als Opfer suchte man sich 
meist ältere unsichere Fahrzeugführer sowie sichtbar 
Führerschein-Neulinge aus, die alleine im Fahrzeug unterwegs waren, 
um diese dann im anschließenden Gespräch zu überzeugen, dass sie die 
alleinige Schuld an dem Verkehrsunfall hatten. In den meisten Fällen 
verzichteten diese Opfer auf Grund ihrer Verunsicherung auf die 
polizeiliche Aufnahme. Man begnügte sich mit dem 
Personalienaustausch, um dann den Schaden direkt über die beteiligten
Versicherungen abzurechnen.
Die sechs Tatverdächtigen machten vor der Polizei zu den Vorwürfen
keine Angaben. Sie wurden alle wegen Versicherungsbetruges angezeigt.
Um nicht Opfer dieses Deliktphänomens "Autobumserei" zu werden, 
empfiehlt die Polizei deshalb bei unklarem Unfallhergang auf eine 
polizeiliche Verkehrsunfallaufnahme zu bestehen. Nach Möglichkeit 
sollten unbedingt die Personalien unbeteiligter Zeugen festgehalten 
werden.
Versicherungsbetrug ist kein Kavaliersdelikt und wird konsequent 
strafrechtlich verfolgt, hat doch der "ehrliche" Bürger den 
volkswirtschaftlichen Schaden, der durch solche manipulierte 
Verkehrsunfälle entsteht, wieder über höhere Versicherungsprämien zu 
tragen.

Rückfragen bitte an:

Polizeipräsidium Mittelfranken
Pressestelle

Telefon: 0911/211-2011/-2012
Fax: 0911/211-2010
http://www.polizei.bayern.de/ppmfr/welcome.htm

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell

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