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Polizeipräsidium Mittelfranken

POL-MFR: (1420) Computerbetrug und wie man sich davor schützt

Nürnberg (ots)

Vor kurzem wurden in Nürnberg neun
Wohnungen wegen des Verdachts des Computerbetrugs und der
Computersabotage durchsucht. Grundlage hierfür waren sieben
Ermittlungsverfahren, die gegen die Betreffenden eingeleitet
worden waren, weil sie auf Kosten anderer im Internet surften.
Teilweise wurden die Kennungen und Passworte der Geschädigten
gehackt, d. h. durch spezielle Programme ist es möglich,
Computer von anderen Personen, die sich im Internet befinden, zu
übernehmen. Die Daten der Geschädigten können ausgelesen und
verwendet werden. Diese Programme werden im Jargon als
sogenannte «Trojaner» oder «trojanische Pferde» bezeichnet.
Einer dieser Hacker konnte im Rahmen der Aktionen festgestellt
werden. Ein anderer hat sich den Zugangsnamen und das Passwort
erschlichen, als er den Computer der Geschädigten repariert
hatte.
Insgesamt wurden drei Geschädigte festgestellt. Der Schaden
beläuft sich auf über 10.000 DM. Zurzeit wird gegen insgesamt 10
Beschuldigte ermittelt.
Bei der Aktion wurden insgesamt 15 Computer und über 1.000
CD sichergestellt. Neben dem Computerbetrug liegen noch weitere
Verstöße gegen das Urheberrechtsgesetz, Kopieren und Verbreiten
von Raubkopien, und Verstöße des Verbreitens von Pornografie
vor. Ob noch andere Straftaten ermittelt werden können, wird die
Auswertung der sichergestellten Beweismittel ergeben.
Bei den Tätern handelt es sich durchwegs um Jugendliche bzw.
junge Erwachsene. Die Eltern der Jugendlichen waren teilweise
völlig unwissend, was die Tätigkeit ihrer Kinder im Internet
betraf.
Auf Grund der Vielzahl der sichergestellten Beweismittel
dürften sich die Auswertung und somit auch die ganzen Verfahren
noch länger hinziehen.
Die sichergestellten Datenträger wurden der Regionalen
EDV-Beweismittelsicherungs- und Auswertungsstelle (RBA) der
Kriminalpolizeidirektion Nürnberg zur Untersuchung übergeben.
Diese Spezialdienststelle ist mittelfrankenweit für solche
Untersuchungen zuständig. Bei der RBA wurde in den vergangenen
Monaten ein enormer Anstieg von Untersuchungsaufträgen
hinsichtlich Computerbetrugshandlungen registriert. Dabei
spielen die oben genannten Trojaner, aber auch die sogenannten
0190-Dialer eine Rolle.
Unter Trojaner versteht man Manipulationsprogramme, die als
harmlose Anwendung, zum Beispiel als Spielprogramm, getarnt
sind. In Wirklichkeit führen diese Programme vom Anwender
unbemerkt Manipulationen durch. Beispielsweise können
gespeicherte Internet-Zugangskennungen ausgelesen und über das
Internet zugänglich gemacht werden.
Seitens der RBA wird daher als Mindestmaßnahme empfohlen,
immer einen aktuellen Virenscanner auf dem heimischen
Internetcomputer zu installieren. Ebenso soll die dazugehörende
Virendatenbank beim jeweiligen Hersteller regelmäßig (mindestens
vierteljährlich) aktualisiert werden. So ist es möglich, dass
die am häufigsten auftretenden Trojaner, wie SubSeven oder
Netbus, rechtzeitig erkannt werden, und nicht auf dem
angegriffenen Computer zur Ausführung kommen.
Als weitere Sicherheitshürde wird die Installation von sog.
Firewalls angeregt. Diese häufig über das Internet kostenlos zu
beziehenden Sicherheitstools kontrollieren den Datenverkehr
zwischen dem Heimanwender und dem Internet.
Der beste Schutz gilt aber immer noch: Automatisierten
Internetzugang vermeiden, Kennwort bei jedem Internetzugang
manuell von Hand eingeben. Denn wo nichts gespeichert ist, kann
auch nichts ausgespäht werden.
Ganz anders die Vorgehensweise bei den sogenannten
0190-Dialern. Häufig im «Rotlichtbereich» eingesetzt, ist es
möglich, ohne Kreditkarte auf Erotikseiten zu surfen. Zuvor muss
ein spezielles DFÜ-Programm vom Rotlichtseitenanbieter geladen
werden, das eine neue Internet-Verbindung (Fachbegriff
DFÜ-Verbindung) einrichtet. Der Zugang erfolgt danach über eine
Rufnummer mit der 0190 - Vorwahl. Dafür werden pro Minute 363
Pfennige vom Konto des Surfers abgebucht. Für Internetzugänge
beträgt der übliche Tarif ca. 2,5 Pfennige pro Minute.
Häufig wird vom Anwender der teuere Dialerzugang vergessen.
Nach betrachten der Rotlichtseiten surft er auf harmlosen Seiten
weiter, während der Gebührenzähler munter weiterläuft. Manche
Dialer installieren sich sogar als Standard-Internetzugang. Nach
ihrer Installation werden alle zukünftigen Internetverbindungen
automatisiert zum teueren 0190-Tarif aufgebaut.
Die Kriminalpolizei empfiehlt hierzu: Überprüfen Sie, ob
nicht generell für Ihren Telefonanschluss eine Sperrung für
0190-Nummern möglich ist. Überprüfen Sie Ihre am Computer
eingestellten DFÜ-Verbindungen, ob dort unter der
Rufnummer-Eigenschaft eine 0190-Nummer oder 01033-0190-Nummer
eingetragen ist. Schließlich bieten verschiedene Webseiten von
PC-Zeitschriften entsprechende Programme zum Erkennen von
Dialern an.
ots-Originaltext: Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken

Rückfragen bitte an:

Pressestelle Polizeipräsidium Mittelfranken

Telefon: 0911-211-2011/12
Fax: 0911-211-2010

Original-Content von: Polizeipräsidium Mittelfranken, übermittelt durch news aktuell

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