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NABU

NABU fordert strenge Regeln für Grüne Gentechnik

Bonn (ots)

Der Naturschutzbund NABU hat die Bundesregierung
aufgefordert, bei der Novellierung des Gentechnikgesetzes sowohl die
Voraussetzungen für die Wahlfreiheit der Verbraucher als auch den
Erhalt der biologischen Vielfalt sicherzustellen. "Gentechnik in der
Landwirtschaft ist eine Gefahr für unsere Natur", sagte
NABU-Bundesgeschäftsführer Gerd Billen anlässlich eines Fachgesprächs
im Bundesumweltministerium. Eine großangelegte Studie in
Großbritannien habe erst kürzlich gezeigt, dass durch die unheilvolle
Kombination von gentechnisch veränderten Pflanzen und den daraus
resultierenden Pestizideinsätzen der natürlichen Vielfalt der letzte
Raum geraubt werde. "Wir brauchen ein "Reinheitsgebot" für Natur und
Landschaften", so Billen.
Eine konsequente Formulierung von Abstands- und Haftungsregeln im
Sinne des Verursacherprinzips sei die einzige Möglichkeit, eine
Koexistenz mit einer gentechnikfreien Natur- und Kulturlandschaft
langfristig zu garantieren. Daher müssten Hersteller und Anwender von
gentechnisch veränderten Organismen die Kosten und Risiken tragen,
wenn andere durch die Anwendung von Gentechnik beeinträchtigt würden.
Die Beweislast müsse beim Nutzer der Gentechnik liegen. "Solange
mögliche Gefahren und Risiken der Gentechnik für natürliche
Ökosysteme noch weitgehend unerforscht sind, lehnt der NABU die
Zulassung gentechnisch veränderter Organismen grundsätzlich ab",
betonte Billen.
Die aktuelle Novelle des Gentechnikgesetzes müsse unbedingt
gewährleisten, dass eine gentechnikfreie Landwirtschaft weiterhin
möglich ist. Zu diesem Zweck muss nach Auffassung des NABU eine "gute
fachliche Praxis" für die Nutzung der Gentechnik definiert werden.
"Es müssen Pflichten und Maßnahmen der Landwirte festgelegt werden,
die eine gentechnische Verunreinigung konventioneller Produkte und
natürlicher Ökosysteme verhindern", so Billen. Als weiterer zentraler
Schritt müssten gentechnikfreie Regionen und Schutzzonen für
ökologisch sensible Gebiete eingerichtet werden. Wenn dies nicht
gelinge, sei zu befürchten, dass eine nachhaltige, naturverträgliche
Landnutzung in einigen Jahrzehnten nicht mehr sichergestellt sei.
"Das einzigartige Erbe unserer biologischen und genetischen Vielfalt
darf nicht kurzfristigen Wirtschaftsinteressen geopfert werden", so
Billen.
Im Internet zu finden unter www.NABU.de
Für Rückfragen: 
Florian Schöne 
NABU-Agrarrferent
Tel. 0172-596 60 97

Original-Content von: NABU, übermittelt durch news aktuell

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