Mittelbayerische Zeitung: Kommentar zu Obama/Homo-Ehe von Christian Kucznierz
Regensburg (ots)
Ist es clever, ein halbes Jahr vor der Präsidentschaftswahl ein Thema anzupacken, bei dem die eine Hälfte der Amerikaner dem Präsidenten zujubelt und die andere ihn dafür verteufelt? Ja, sehr sogar. Obama weiß, dass er sich in einem von ideologischen Gegensätzen geprägten Wahlkampf befindet. Er weiß auch, dass der Ausgang alles andere als sicher ist. Aber sein Gegner Mitt Romney holt Wählerstimmen nicht nur im konservativen Lager. Er ist auch für die vielen Unentschlossenen eine Alternative. Obama kam zwar offenbar nicht ganz freiwillig zu seiner Aussage. Sein Vize Joe Biden hatte den ersten Schritt in einem Interview gemacht, und Obama musste nachziehen. Aber dass er sich dann ebenfalls für die Gleichstellung stark gemacht hat, wird zu Recht als historisch bezeichnet. Der Präsident hat Mut bewiesen, einen klaren Kurs zu fahren und sein Land modernisieren zu wollen. Zumal es so folgerichtig wie clever ist, das Thema zu besetzen: Obama, der erste Schwarze im Weißen Haus, ist schließlich Beleg dafür, dass Veränderungen in den USA möglich sind - und das ist genau das, was er versprochen hat.
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