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Rheinische Post: Obamas Reform Von Frank Herrmann

Düsseldorf (ots)

Es war eine glänzende, eine leidenschaftliche
Rede. 45 Minuten lang erklärte Barack Obama, warum das amerikanische 
Gesundheitssystem modernisiert werden muss, warum kein Weg vorbei 
führt an einer Reform. Es ging um Versicherungsmodelle, Arztpraxen 
und Krankenhäuser. Doch auf dem Spiel stand noch mehr, nämlich die 
Glaubwürdigkeit des Präsidenten.
 Obama musste beweisen, dass er nicht gleich umfällt, wenn der Wind 
einmal heftiger weht. Er musste Steherqualitäten an den Tag legen. Er
hatte all jene zu widerlegen, die ihn nur als Sonntagsredner sehen, 
als einen Träumer, den das harte politische Tagesgeschäft 
überfordert. Nur: Eine Rede allein ändert eben noch nichts. Worauf es
ankommt, ist die Kleinarbeit, das Feilen am Kompromiss. Obamas 
Idealvorstellung, seine Demokraten könnten sich mit den Republikanern
auf einen gemeinsamen Plan einigen, scheint an der nüchternen 
Realität zu scheitern. Zu verhärtet sind die Fronten. Die 
Regierungspartei kann schon froh sein, wenn sie drei, vier 
oppositionelle Abgeordnete auf ihre Seite ziehen kann. Dabei weiß 
niemand, ob all die Zweifelnden in den eigenen Reihen bei der Stange 
bleiben. Und die Zeit eilt. Ob es zum großen Wurf kommt, ist völlig 
offen.

Pressekontakt:

Rheinische Post
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Telefon: (0211) 505-2303

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