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BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen

Unternehmensberater sehen in Schattenwirtschaft ein Hindernis für den Aufschwung

Bonn/Berlin (ots)

Vor negativen Auswirkungen der
Schattenwirtschaft auf den sich abzeichnenden Aufschwung hat der
Präsident des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberater BDU e.V,
Rémi Redley, heute in Berlin gewarnt. Es gebe keine Anzeichen dafür,
dass mit dem derzeitigen Anteil von etwa 16 Prozent des
Bruttoinlandsprodukts ein Höchststand der Schattenwirtschaft erreicht
sei. Der Verband rechne vielmehr mit einer weiteren Zunahme, die den
möglichen positiven konjunkturellen Auswirkungen der Steuerreform
dann zuwiderlaufe.
Zwar begrüße der Verband den "kleinen Befreiungsschlag" der
Steuerreform als einen ersten Schritt zur Entlastung der Bürger und
Unternehmen von finanziellen Belastungen und damit als "wertvollen
Beitrag" gegen die "Fluchttendenzen" in Schwarzarbeit und
Steuerhinterziehung. "Die Steuer- und Abgabenhöhe bleibt aber
weiterhin zu hoch und weiterhin unberechenbar, um einen
durchschlagenden ökonomischen Anreiz zu schaffen, erzielte Einnahmen
und erbrachte Dienstleistungen immer ordnungsgemäß anzugeben", so
Redley.
Schwierig sei, dass das volkswirtschaftliche "Gegenmittel
Steuersenkung" Deutschland vor allem aufgrund parteipolitischer
Blockaden nur sehr begrenzt zur Verfügung stehe. Das könne jedoch
kein Argument sein, nicht "alles zu versuchen, um zumindest das
weitere Anwachsen der Schattenwirtschaft zu stoppen." Redley weist in
diesem Zusammenhang auf die Gefahren für die deutsche Wirtschaft hin,
die einen einsetzenden Aufschwung empfindlich dämpfen könnten. "Denn
auch im Aufschwung werden gerade mittelständische Unternehmen unter
Konkurrenzdruck gegenüber billigeren Schwarzarbeitern und
Steuerhinterziehern bleiben und damit keinen Beschäftigungsaufbau
leisten können", meint Redley unter Verweis auf eigene
Beratungserfahrungen. Die Gefahr, so Redley, sei, dass "selbst
derjenige, der redlich ist, ökonomisch fast schon gezwungen ist,
seine Linie aufzugeben, um mit dem Konkurrenten mitzuhalten." Mit dem
Beitritt der mittel- und osteuropäischen Staaten könne sich das
Problem verschärfen, weil sich der Preisdruck auf die deutschen
Unternehmen verstärke.
Problematisch sei aber auch, dass "mit einer Gewöhnung breiter
Bevölkerungs- und Wirtschaftskreise an die Schattenwirtschaft das
Unrechtsbewusstsein auf Dauer abnehmen wird und sich auch bei
niedrigen Steuersätzen nicht mehr ändert." Diese Sorge werde noch
unterschätzt. Redley begrüßt daher die Bemühungen des Bundes und der
Länder, durch Aufklärung der Öffentlichkeit, Anreize für eine
Rückkehr in die Legalität und eine parallele Erhöhung des
Verfolgungsdrucks die Schattenwirtschaft zu bekämpfen. "Mit der
jüngst beschlossenen Aufstockung und Stärkung des Zolls für das Jahr
2004 kommt der Gesetzgeber auch einer Forderung des BDU nach",
unterstreicht der Verbandschef.
Mit Blick auf die Forderungen nach niedrigen Steuern warnt der
BDU-Präsident vor zu "populistischen Lösungen". "Obwohl die
Abgabenquote seit Beginn der achtziger Jahre von 42,8 Prozent auf
40,5 im Jahre 1990 Prozent gesenkt wurde, wuchs die Schwarzarbeit im
gleichen Zeitraum um ein Drittel." Alleine die Steuerschraube sei
daher nicht das Allheilmittel. Er empfehle einen optimalen Mix aus
niedriger Abgabenquote, hohem Verfolgungsdruck und Aufklärung. Auch
begleitende Schritte, wie die steuerliche Anerkennung privater
Handwerkerrechnungen für den Auftraggeber, seien zielführend.
Weitere Informationen erhalten Sie bei:
Bundesverband Deutscher Unternehmensberater BDU e.V. 
Klaus Reiners (Pressesprecher), Tel.: 0172/23 500 58 
Zitelmannstraße 22, 53113 Bonn und Kronprinzendamm 1, 10711 Berlin

Original-Content von: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen, übermittelt durch news aktuell

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