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Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Hertie-Stiftung beauftragt Studie

Hertie-Stiftung beauftragt wissenschaftliche Untersuchung zur Vorgeschichte des Vermögens.

Der Vorstand der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung hat gestern, gemäß seines grundsätzlichen Beschlusses der Beauftragung einer Studie vom März 2020, die Frankfurter Gesellschaft für Unternehmensgeschichte mbH (GUG) mit der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Vorgeschichte des Stiftungsvermögens beauftragt. Dabei soll unabhängig untersucht werden, wie das von der jüdischen Familie Tietz gegründete Unternehmen Hermann Tietz oHG 1933 arisiert wurde und danach in den Besitz von Georg Karg kam, auf dessen Lebenswerk die heutige Gemeinnützige Hertie-Stiftung gründet. Zum Konzept des Forschungsauftrags gehören auch weitere Fragen zur Rolle Georg Kargs, zum Wirken des Hertie-Warenhaus-Konzerns in der Zeit des Nationalsozialismus bis hin zum Abschluss des Restitutionsverfahrens nach dem Krieg und außergerichtlichen Einigungen zwischen den Familien Tietz und Karg.

Die Studie besteht aus vertiefenden Aktenrecherchen sowie der historischen Analyse. Erneute Voruntersuchungen seit Sommer dieses Jahres haben ergeben, dass die aktuell verfügbare Quellenlage besser ist, als frühere Vorstudien ergeben hatten. Gleichwohl gehen alle verwertbaren früheren Forschungsergebnisse in die aktuelle Arbeit ein. Als Autoren konnte die GUG die beiden Wirtschafts- und Sozialhistoriker Apl.-Prof. Dr. Johannes Bähr und PD Dr. Ingo Köhler gewinnen. Beide haben einschlägig zu "Arisierungen" geforscht und publiziert.

Mit einem Ergebnis ist 2022 zu rechnen. Eine Veröffentlichung ist in Form eines Buches geplant.

Durch die Beauftragung der GUG ist höchste Seriosität und Neutralität garantiert. Die Wahrung der wissenschaftlichen Unabhängigkeit ist zwischen GUG und Hertie-Stiftung vertraglich vereinbart, alle Rechte an den Ergebnissen der Untersuchung hält die GUG.

"Der Prozess der internen Diskussion und der Abstimmung hat länger gedauert als erwünscht, aber wir stehen zu unserem Wort: Der Hertie-Stiftung ist die Klärung der Vergangenheit ein Anliegen. Daher lassen wir mit völliger wissenschaftlicher Freiheit klären, was zu klären ist", sagte Frank-Jürgen Weise, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Diese Aufarbeitung wird von der Karg´schen Familienstiftung unterstützt und mitgetragen.

Die Karg-Stiftung fördert im Zeitraum von 2021 - 2024 ein eigenes unabhängiges Forschungsprojekt zur 'Geschichte des Hertie-Warenhauskonzerns 1882 bis 1993'. In diesem werden die Unternehmensgeschichte im Dritten Reich, aber auch die mit der Gründerfamilie Tietz und der Familie Karg verbundenen Epochen wissenschaftlich vollständig bearbeitet. Die Ergebnisse werden anschließend als Publikation vorliegen.

Beteiligte Institutionen und Personen:

GUG

Die Gesellschaft für Unternehmensgeschichte e.V. (GUG) ist eine international anerkannte wissen­schaft­liche Einrichtung zur Förderung der unternehmenshistorischen Forschung. Sie gibt die Zeitschrift für Unter­nehmens­geschichte heraus und verleiht den Preis für Unternehmensgeschichte. Im Juni 2012 gründete die GUG e.V. eine hundertprozentige Tochter - die GUG mbH - zur Abwicklung der Auftragsforschung, zum Aufbau von Unternehmensarchiven und für Beratungstätigkeiten rund um das Thema Unternehmensgeschichte.

GUG mbH (unternehmensgeschichte.de)

Johannes Bähr ist seit 2012 apl. Professor an der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Unternehmensgeschichte, der Bankgeschichte, der Wirtschaft im Dritten Reich sowie der deutschen und europäischen Wirtschaftsgeschichte nach 1945.

Goethe-Universität - Apl. Prof. Dr. Johannes Bähr (uni-frankfurt.de)

Seit 2019 ist Ingo Köhler an der Koordination des Forschungsprojekts "Erfahrungen und Erwartungen. Historische Grundlagen ökonomischen Handelns" an der Humboldt-Universität zu Berlin beteiligt. Köhlers laufende Forschungen gelten der Konsumgesellschaft zwischen den 1930er und 1970er Jahren. Er beschäftigte sich mit der Geschichte von Familienunternehmen im deutsch-amerikanischen Vergleich sowie mit Prozessen der "Arisierung" jüdischer gewerblicher Vermögen im Nationalsozialismus.

Dr. Ingo Köhler - Sozial- und Wirtschaftsgeschichte (hu-berlin.de)

Pressekontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Julia Ihmels, Kommunikation
Grüneburgweg 105, 60323 Frankfurt
Tel.: +49 (0)69 66 07 56 - 162 
ihmelsj@ghst.de |  www.ghst.de
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