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Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2003: Jakob Michael Gleim und Dominic Divivier gewinnen das Finale beim Bundespräsidenten

Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2003: Jakob Michael Gleim und Dominic Divivier gewinnen das Finale beim Bundespräsidenten
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Berlin (ots)

  • Schüler lernen mitzureden
  • Größtes privat finanziertes Projekt zur sprachlichen und politischen Bildung
Rund 16.000 Schüler und über 500 Lehrer an 
169 Schulen in ganz Deutschland waren beim ersten Durchgang des 
Bundeswettbewerbs Jugend debattiert dabei. Nach hart umkämpften 
Finaldebatten über die Themen "Soll die Ganztagsschule zur 
Regelschule werden?" und "Sollen sich Eltern das Geschlecht ihrer 
Kinder aussuchen dürfen?" nahmen die Sieger heute im Schloss 
Bellevue ihre Urkunden aus den Händen des Bundespräsidenten 
entgegen. In der Altersgruppe der Klassen 8 bis 10 konnte der 
15-jährige Jakob Michael Gleim (Altes Gymnasium, Bremen) den 
Wettbewerb für sich entscheiden, die Ausscheidung in den 
Jahrgangsstufen 11 bis 13 gewann Dominic Divivier (18 Jahre, 
Ludwigsgymnasium, Saarbrücken). Bundespräsident Johannes Rau, der am 
Freitag seine Sommerreise unter dem Motto "Reden wir über 
Deutschland..." beendet hatte, war beeindruckt von der Fairness, der 
Ideenvielfalt und dem Sprachwitz der Finalisten: "Klare Gedanken und 
rhetorisches Geschick geben auch die nötige Sicherheit, sich in die 
politische und gesellschaftliche Debatte einzumischen, statt 
schüchtern sprachlos daneben zu stehen. Als Initiator und Schirmherr 
von Jugend debattiert wünsche ich mir, dass unser Wettbewerb genau 
das fördert: sprachlich gewandte und demokratisch couragierte 
Bürgerinnen und Bürger auszubilden."
Bundespräsident Johannes Rau hatte das Projekt im vergangenen 
November gestartet. Die Hertie-Stiftung in Frankfurt führt den 
Wettbewerb durch. Gefördert wird das Projekt gemeinsam mit der 
Stiftung Mercator, der Heinz Nixdorf Stiftung und der Robert Bosch 
Stiftung für die nächsten drei Jahre mit 4,5 Millionen Euro. Die 16 
Kultusministerien leisten einen substanziellen Beitrag, die 
Kultusministerkonferenz tritt fördernd auf.
Jugend debattiert erreicht verschiedene Schulformen: Hauptschulen,
Realschulen, Gymnasien, Gesamtschulen und Berufsschulen haben in den 
Vorausscheidungen zum Bundesfinale in 56 "Schulverbünden" 
deutschlandweit zusammen gearbeitet. Mehr als ein Drittel der 
Qualifikanten für die Landesebene waren Gesamt-, Haupt-, Real- oder 
Berufsschüler. Eine Hauptschülerin, Vanessa Johannpeter schaffte es 
bis ins Finale.
Um nachhaltig zu wirken, ist Jugend debattiert als einzigartige 
Verknüpfung von Training und Wettbewerb konzipiert. Über 500 Lehrer 
aller Schulfächer der Klassen 8 bis 13 wurden im laufenden Schuljahr 
von erfahrenen Profi-Trainern bundesweit im Debattieren geschult. 
Mit speziellen Unterrichtsmaterialien ausgestattet, trainierten 
diese Lehrkräfte anschließend ihre Schüler im Klassenverband. Der 
Wettbewerb erfolgte auf vier Ebenen: Klasse, Schulverbund, Land und 
Bund. Die teilnehmenden Schulverbünde bilden ein bundesweites Netz, 
das Qualifizierung und Erfahrungsaustausch sichern soll.
Die Debatte bestreiten immer vier Schüler über praktische
politische und schulische Entscheidungsfragen. Jeder kann seine
Meinung zu Beginn aus pro und contra frei wählen und am Ende der
Debatte ändern. Bewertet werden Sachkenntnis, Ausdrucksvermögen,
Gesprächsfähigkeit, Überzeugungskraft, Übersicht und Urteilskraft.
Die Jurys beim heutigen Bundesfinale waren prominent besetzt: Die 
Schüler der Klassen 8 bis 10 bewerteten Antje Kunstmann, Sandra 
Maischberger, Prof. Gert Ueding und Wolf Schneider, die 
Finaldebatten in den Jahrgangsstufen 11 bis 13 beurteilten Bettina 
Gaus, Thomas Brussig, Prof. Ulrich von Alemann sowie die Jugend 
debattiert-Siegerin Frankfurt 2002, Franziska Wandtner. Den Regeln 
des Projekts folgend, begründeten alle Juroren ihre Wertung 
öffentlich.
Jakob Michael Gleim und Dominic Divivier, die am Ende in der 
Jury-Wertung vorne lagen, gewinnen eine sechstägige Akademie-Woche. 
"Das wichtigste an Jugend debattiert ist, dass sich viele Schüler 
Gedanken über Themen machen, über die sie vorher nie nachgedacht 
haben", resümiert Jakob Michael Gleim, "das ist viel wichtiger als 
das Gewinnen." Dominic Divivier kann das bestätigen: "Ich kann nur 
jedem, der sich für Rhetorik interessiert, empfehlen, an diesem 
Projekt teilzunehmen. Dabei sein ist alles." "Die Debatte sollte im 
schulischen Alltag viel präsenter sein", wünschen sich beide.
Dazu soll Jugend debattiert auch künftig beitragen, denn der 
Wettbewerb geht weiter. Bis 2005 werden ca. 100.000 Schüler und 
1.500 Lehrkräfte an 450 Schulen in das Projekt eingebunden sein. Die 
bereits erfahrenen Lehrer durchlaufen im kommenden Schuljahr ein 
zweitägiges Aufbausseminar, die "neuen" Lehrer erhalten gleich nach 
Schuljahresbeginn eine Basisfortbildung, um danach ihre Klassen 
schulen und in den Wettbewerb führen zu können. Im März/April 2004 
werden die nächsten Landesfinale stattfinden, als Datum des 
Bundesfinales 2004 ist der 16. Mai vorgesehen.
Die Finalteilnehmer im Bundeswettbewerb Jugend debattiert 2003:
Klassen 8 - 10
1. Platz: Jakob Michael Gleim, 15 Jahre, Altes Gymnasium, Bremen
2. Platz: Jan Peter Schmütsch, 14 Jahre, Görres-Gymnasium, Koblenz
3. Platz: Vanessa Johannpeter, 17 Jahre, Parkschule, Hamm, NRW
4. Platz: Arwen Colell, 15 Jahre, Friedrich-Paulsen-Schule, Niebüll, 
          Schleswig-Holstein
Jahrgangsstufen 11 - 13:
1. Platz: Dominic Divivier, 18 Jahre, Ludwigsgymnasium, Saarbrücken
2. Platz: Stephan Vogel, 17 Jahre, Philanthropinum, Dessau
3. Platz: Harry Müller, 18 Jahre, Städtisches Gymnasium, Bad 
          Driburg, NRW
4. Platz: Simon Sachs, 18 Jahre, Franz-Ludwig-von-Erthal-Gymnasium, 
          Lohr, Bayern.
Diesen Pressetext sowie die Fotos zum Bundesfinale Jugend debattiert 
können Sie im Internet herunterladen: www.ghst.de (Presse, 
Bildarchiv)
Kontakt:
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Claudia Finke, Information/Kommunikation
Tel.: 0170.2726975,  FinkeC@ghst.de
Ralf Langhammer, Projektleiter
Tel.: 069.660.756.146,  LanghammerR@ghst.de
Jugend debattiert im Internet: www.jugend-debattiert.ghst.de
Jugend debattiert wurde in einer zweijährigen Pilotphase von der 
Gemeinnützigen Hertie-Stiftung in Frankfurt getestet. 2000 Schüler, 
200 Lehrer und 50 Schulen nahmen in den Jahren 2000 und 2001 an 
Training und Wettbewerb teil. Die große Nachfrage hatte die Stiftung 
überrascht und ermutigt. Das Pilotprojekt Jugend debattiert erhielt 
im Oktober 2002 den Kulturpreis Deutsche Sprache.

Pressekontakt:

Claudia Finke
Gemeinnützige Hertie-Stiftung
Tel. 0170/272 69 75
FinkeC@ghst.de

Original-Content von: Gemeinnützige Hertie-Stiftung, übermittelt durch news aktuell

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