Ravensburger Buchverlag appelliert an die Politik
Ravensburg (ots)
Die Bundesregierung plant eine Erhöhung der Mehrwertsteuer für so genannte Kombi-Artikel oder Buch-plus-Produkte von sieben auf 16 Prozent. Diese Neuregelung betrifft in hohem Maße auch Kinder- und Jugendbuchverlage, doch die Informationen kommen nur spärlich bei den betroffenen Verlagen an. Der Ravensburger Buchverlag wendet sich deshalb an namhafte deutsche Politiker wie Finanzminister Hans Eichel, Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement oder die baden-württembergische Bildungsministerin Anette Schavan, um auf das Dilemma, das diese Neuregelung bedeuten würde, aufmerksam zu machen.
"Die Öffentlichkeit ist unsere einzige Chance, um diesen katastrophalen Gesetzentwurf noch abzuwenden," sagt Johannes Hauenstein, Geschäftsführer des Ravensburger Buchverlages. "Die Kinder- und Jugendbuchverleger müssen massiv gegen diesen Vorschlag vorgehen, sonst gefährdet die geplante Neuregelung viele Verlage in ihrer Existenz."
Die Novelle sieht vor, den reduzierten Steuersatz für Kombinationsprodukte zu streichen und Druckerzeugnisse mit Zusatz nach dem allgemeinen Mehrwertsteuersatz zu besteuern. "Der in aller Eile konzipierte Gesetzesentwurf ist nicht durchdacht und geht an der Realität in der Verlagswelt vollkommen vorbei" sagt Hauenstein.
Die geplante Mehrwertsteuererhöhung betrifft vor allem die Früh-, Lern-, und Leseförderung. Bücher für Kleinkinder bis hin zu Grundschülern enthalten häufig Zugaben. Die Neuregelung gefährdet die Wirtschaftlichkeit der Verlage, die sich seit Jahren in einem sehr schwierigen Markt befinden. Sie wird außerdem zu einer großen Verunsicherung sowohl bei den Verlagen als auch bei den prüfenden Behörden führen.
"Wir appellieren daher an die Bundesregierung, ihre geplante Veränderung in der Besteuerung von Büchern und Zeitschriften mit kombinierten Produkten zu überdenken und die Mehrwertsteuer für Kinderbücher mit Beigabe bei sieben Prozent zu belassen." sagt Johannes Hauenstein.
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