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Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)

"Besonders wertvoll" für Joaquin Phoenix und Scarlett Johansson in HER/Neuer Film von Spike Jonze erhält höchstes Prädikat - Auszeichnung der FBW auch für ZWISCHEN WELTEN, BANKLADY und ENDLESS LOVE

Wiesbaden (ots)

Wiesbaden, 25. März. Passend zum Frühlingsstart drehen sich die Filmtipps der Deutschen Film- und Medienbewertung (FBW) für diese Woche allesamt um Liebe und die Überwindung von Gegensätzen.

Die Hauptdarstellerin des neuen Films von Spike Jonze, HER (Start: 27. März), ist auf der Leinwand gar nicht zu sehen: Scarlett Johannson spricht die Computerstimme "Samantha", die direkt auf ihren Benutzer Theodore, gespielt von Joaquin Phoenix, zugeschnitten wurde. Doch zwischen Theodore und Samantha entstehen bald Gefühle. Freundschaft, Liebe, sexuelle Anziehung. All dies wirkt auf den ersten Blick irrwitzig und entwickelt doch sehr schnell eine unglaubliche und berührende Faszination. Die FBW-Jury vergab das höchste Prädikat "besonders wertvoll" und hob in ihrem Gutachten die philosophische Tiefe, die in dem Drehbuch von Spike Jonze jederzeit zu spüren ist sowie die "herausragende musikalische Begleitung" hervor. Sie kommt zu dem Schluss: "Ein berührender Film über Liebe und Wahrhaftigkeit."

In ihrem neuen Film ZWISCHEN WELTEN (Start: 27. März) greift Regisseurin Feo Aladag ein brisantes und hochaktuelles Thema auf. Im Zentrum des Films steht der Bundeswehrsoldat Jesper (Ronald Zehrfeld), der mit seiner Einheit in ein afghanisches Dorf geschickt wird. Seine Aufgabe: Beobachtung der Lage, Verständigung mit den Ortsansässigen. Zu Hilfe kommt ihm der Übersetzer Tarik, der sich zunehmend von den Anfeindungen der Taliban bedroht fühlt. In ihrem Gutachten schreibt die Expertenrunde der FBW: "Aladag ist es gelungen, ein schwieriges Thema mit eindrucksvollen Bildern und herausragenden Darstellern zu einem wirkungsvollen Kinoerlebnis zu machen - ein bemerkenswerter und wichtiger Film!" Hierfür verlieh sie das Prädikat "besonders wertvoll".

Sie war die erste Bankräuberin Deutschlands und wurde als BANKLADY (Start: 27. März) berühmt. Die Geschichte der Gisela Werler, die Mitte der 1960er Jahre mit ihren Komplizen mehrere Banken in Norddeutschland ausraubte, packt Regisseur Christian Alvart nun in einen spannenden Kriminalfilm, in dem die Spannung einen ebenso großen Raum einnimmt wie die wahre (!) Liebesgeschichte zwischen Gisela und Herrmann Wittorf, dem Chef der Bande. Die Jury, die das Prädikat "wertvoll" vergab, war überzeugt von den Stärken dieses klaren Genrefilms, lobte die detailgetreue Milieubeschreibung und die spannende Aufbereitung dieser wahren Geschichte der legendären Verbrecherin.

Die erste Liebe endet niemals. Auch David und Jade sind in ENDLESS LOVE (Start: 27. März) von diesem romantischen Ideal überzeugt. Nach ihrem Highschool-Abschluss kommen der bodenständige David und Jade, Tochter aus gutem Hause, zusammen. Entgegen aller Widrigkeiten, darunter auch der Argwohn von Jades Vater, der die Zukunft seiner Tochter schon bis ins kleinste Detail geplant hat, kämpfen sie um ihre Liebe. ENDLESS LOVE von Regisseurin Shana Feste ist nach der gleichnamigen Verfilmung von Franco Zeffirelli aus den 80er Jahren die zweite Verfilmung des erfolgreichen Jugendromans von Scott Spencer. Die Jury begutachtete den Film als Liebesdrama und begründete die Vergabe des Prädikats "wertvoll" wie folgt: "Obwohl der Film routiniert mit Bildern und einer Geschichte arbeitet, wie man sie aus Hollywoods Filmindustrie kennt, gewinnt er seinen Charme gerade durch den Verzicht auf Überdramatisierung und durch die nachvollziehbaren Handlungsweisen der Protagonisten und Nebenfiguren." Das komplette Gutachten sowie die Beurteilungskriterien der Jury sind auf der FBW-Homepage nachzulesen unter www.fbw-filmbewertung.com.

Prädikatsfilme vom 27. März 2014

Her - A Spike Jonze Love Story

Spielfilm, Tragikomödie. USA 2013. Filmstart: 27.03.2014

Theodore ist erfolgreich in seinem Beruf. Wie kaum ein anderer schreibt er einfühlsame handgeschriebene Briefe im Auftrag anderer, voller Liebe, Wärme und Zuneigung. Doch privat hat ihn das Glück verlassen. Die Scheidungspapiere liegen auf dem Tisch, eine neue Liebe scheint nicht in Sicht. Eines Tages installiert Theodore bei sich das personalisierte Computersystem OS. In "Samantha" findet er eine verständnisvolle Zuhörerin, die Witz, Charme und Intuition besitzt und auf ihn eingeht. Und bald schon ist Samantha mehr für Theodore als nur die Stimme aus dem Computer. Die Grundidee des Films klingt aberwitzig und futuristisch: Eine Liebesgeschichte zwischen Mensch und Maschine. Doch obwohl der Film von Spike Jonze in der Zukunft spielt, sind wir schon heute, mit der Kommunikation fern vom persönlichen zwischenmenschlichen Kontakt, gar nicht so weit davon entfernt. Und doch setzt der Film ganz auf Gefühl: Ganz zart entwickelt sich diese ungewöhnliche Liebesgeschichte zwischen Theodore und Samantha (im Original von Scarlett Johannsen gesprochen), die das herausragende Drehbuch von Jonze selbst immer wieder mit kleinen Gags auflockert und vielen dramaturgisch geschickt gesetzten Wendungen versieht. Joaquin Phoenix meistert dabei eine unglaubliche Aufgabe. Er spielt große Teile des Films nur mit einer Stimme im Ohr und es gelingt ihm dennoch, Gefühle von Verliebtheit, Zuneigung und Sehnsucht glaubhaft zu übermitteln. Die Musik, immer passend zur Stimmung, und die perfekt inszenierte Bildsprache spielen eine weitere wichtige Rolle in der Annäherung der Beiden. Spike Jonze widmet sich der Liebe in all ihren Facetten. Ob sie vergangen ist, freundschaftlich, romantisch oder vergebens. All dies macht HER zu einem so wahrhaftigen, ehrlichen und tief berührenden Film über das Wesen der Liebe. In welcher Form auch immer.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/her_a_spike_jonze_love_story

Zwischen Welten

Spielfilm, Drama. Deutschland 2014. Filmstart: 27.03.2014

Alltag im Einsatzgebiet: Ein kleines afghanisches Dorf soll vor dem wachsenden Einfluss der Taliban beschützt werden. Der Bundeswehrsoldat Jesper wird mit einer kleinen Truppe an den Einsatzort geschickt. Ihnen zur Seite steht Tarik, ein junger Afghane, der als Dolmetscher für die Bundeswehr arbeitet. Doch obwohl sich Jesper und Tarik nach und nach anfreunden, so erscheinen doch die verschiedenen kulturellen Umstände und Auffassungen als unüberbrückbar. Und die Bedrohung der Taliban ist immer stärker zu spüren. Auch für Tarik und seine Schwester. Nach DIE FREMDE überzeugt auch Feo Aladags zweiter Spielfilm durch das beeindruckende Spiel der Hauptdarsteller und einem dicht erzählten Drehbuch. Ronald Zehrfeld als Soldat Jesper verkörpert ruhig und doch intensiv den Gewissenskonflikt. Regelkonformität und Menschlichkeit scheinen sich gegenseitig auszuschließen. Und doch sucht Jesper nach einem Weg, beides zu vereinbaren. Mohsin Ahmady als Tarik ist selbst in Afghanistan aufgewachsen und hat die Schrecken des Krieges am eigenen Leib erfahren. Sein Spiel ist authentisch, natürlich und öffnet den Blick in die Seele eines fremden Volkes. Klare kalte Bilder des Einsatzalltags und die konfliktgeladenen Begegnungen der Kulturen ziehen den Zuschauer immer tiefer in die Geschichte hinein, bis hin zu einem konsequent erzählten Ende, das berührt und den Betrachter zum Nachdenken anregt. Feo Aladag gelingt eine authentische Beschreibung des Alltags der Soldaten in Afghanistan. Gleichzeitig lässt sie auch Einblicke in ein Land zu, das vom Terror der Taliban immer noch bestimmt wird, und für das auch ein friedlicher Einsatz fremder Soldaten eine Bedrohung darstellt. Ein immens wichtiger und eindrucksvoller Film über die stetige Gratwanderung zwischen den Welten.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/zwischen_welten

Banklady

Spielfilm, Kriminalfilm. Deutschland 2012. Startdatum: 27.03.2014

Deutschland, 1965: Gisela Werler arbeitet als Packerin in einer Tapetenfirma und lebt bei ihren Eltern in einer kleinen Wohnung. Soziale Kontakte sind selten, Gisela ist schüchtern und eher unscheinbar. Nur mit ihrem Kollegen Uwe geht sie öfters aus. Als der ihr erzählt, er hätte jetzt einen lukrativen Nebenverdienst als Bankraub-Komplize, wird Gisela neugierig. Und als sie dann noch den charmanten Hermann Wittorff, Drahtzieher und Chef der "Geschäfte", kennen lernt, ist sie ihm bald hoffnungslos ergeben und entschlossen, ihr altes Leben hinter sich zu lassen. Und ein neues zu beginnen. Christian Alvarts Film erzählt die wahre Geschichte der legendären "Banklady" Gisela Werler, der ersten Bankräuberin Deutschlands. Dabei benutzt er die historischen Fakten und Eckdaten und baut sie in eine spannende Geschichte ein. In den Hauptrollen überzeugen Nadeshda Brennicke und Charly Hübner als ein Liebespaar, das sich, ganz im Stil von Bonnie und Clyde, gegen das System stellt und die Polizei lange Zeit an der Nase herumführt. Alvart zeigt ein exzellentes Gespür für das Milieu der kleinbürgerlichen Spießigkeit im Deutschland der 1960er Jahre. Setting, Kostüm und Ausstattung sind dabei stimmig bis ins Detail. Demgegenüber stehen ein rasantes Erzähltempo der Actionsequenzen sowie eine irrwitzige Geschichte, die unglaublich und doch wahr ist. Das gelungene Porträt einer intelligenten und einfallsreichen Frau, die aus Liebe alles tun wollte. Und die eine ganz besondere Lady war.

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/banklady

Endless Love

Spielfilm, Drama, Romanze. USA 2014. Startdatum: 27.03.2014

David ist schon seit Jahren in Jade verliebt. Doch nie hat er sich getraut, sie anzusprechen. Nach dem Tod ihres Bruders zog sich Jade mehr und mehr zurück, wirkte unnahbar. Doch nun, nach dem Highschool-Abschluss, sieht David seine Chance gekommen. Tatsächlich kommen sich die beiden schnell näher und verlieben sich ineinander. Die Tatsache, dass David arm und Jade aus reichem Hause ist, stört die jungen Liebenden nicht. Jades Vater Hugh allerdings umso mehr. Denn er hat sich die Zukunft seiner Tochter genau ausgemalt. Und David als "armer Schlucker" ohne große Ambitionen gehört nicht dazu. Ende der 1970er Jahre schrieb Scott Spencer den gleichnamigen Roman, der zu den Klassikern der US-Jugendliteratur gehört. Regisseurin Shana Feste verlegt die Handlung in die heutige Zeit, ohne aber den Kern des Romans zu verändern. Immer noch steht der Kampf von David und Jade um ihre erste große Liebe im Zentrum, verkörpert durch Alex Pettyfer und Gabriella Wilde. Pettyfer als David verkörpert alle Werte, die Hugh Butterfield als Patriarch seiner Familie nicht bieten kann: Wärme und Verständnis. Und Gabriella Wilde ist als Jade der Inbegriff der Unschuld. Ein junges Mädchen, das zur Frau reift und lernt, eigene Entscheidungen zu treffen und um das zu kämpfen, was ihr am Herzen liegt. Auch wenn das bedeutet, Erwartungen zu enttäuschen. Der Film steht mit all seinen Stil-Elementen zu seiner romantischen Botschaft. Schön fotografierte Bilder, ein mitreißender Sountrack und ganz große Gefühle lassen die Herzen junger Zuschauern schneller schlagen. Denn in diesem Film geht es um alles, was sie bewegt: Erwachsenwerden, das Loslassen von den Eltern, das Bilden einer eigenen Meinung. Und natürlich die erste Liebe, die überlebensgroß das Tun und Fühlen bestimmt. Für die es sich lohnt, endlos zu kämpfen. Das ist Kino fürs Herz!

http://www.fbw-filmbewertung.com/film/endless_love

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Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW)
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65203 Wiesbaden

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