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Venture Capital-Markt in den USA stabilisiert sich im ersten Quartal 2004 weiter

Frankfurt am Main (ots)

Aktuelle Studie MoneyTree von PwC: Life Sciences-Bereich erneut
   Spitzenreiter bei Investitionen
Der US-amerikanische Markt für Wagniskapital (Venture Capital) hat
sich in den ersten drei Monaten des Jahres 2004 erneut gefestigt.
Insgesamt flossen Investitionen in Höhe von 4,2 Milliarden US-Dollar
in 618 Unternehmen. Das ist zwar insgesamt weniger als die 5,2
Milliarden US-Dollar, die im vierten Quartal 2003 investiert wurden,
doch gegenüber dem ersten Quartal 2003 mit 4,2 Milliarden US-Dollar
ist ein klarer Anstieg erkennbar. Zu diesen Ergebnissen kommt die
aktuelle Analyse MoneyTree, die PricewaterhouseCoopers (PwC)
gemeinsam mit Thomson Venture Economics und der National Venture
Capital Association durchführte. Demnach liegen die Ergebnisse für
das erste Quartal 2004 liegen im mittleren Bereich der Zahlen, die
über die letzten sieben Quartale ermittelt wurden; diese haben sich
konstant zwischen 4,2 Milliarden und 5,2 Milliarden US-Dollar bewegt.
Theo Weber, Venture Capital-Experte bei PwC, bekräftigt: "Der
Optimismus setzt sich immer mehr durch, und zwar in dem Maße, wie
sich die Chancen für die Bereitstellung von Liquidität verbessern.
Dies ist insbesondere in der Life Sciences-Branche, zu der
Biotechnologie und Medizintechnik gehören, zu beobachten. Die
Unternehmer stehen weiterhin unter Druck, ihre finanziellen Mittel
noch effektiver einzusetzen, doch der Umfang der derzeitigen
Kapitalzuströme lässt sich als robust bezeichnen. Wir befinden uns in
einem Markumfeld, das erfolgreiche Unternehmen und nachhaltige
Renditechancen hervorbringen kann."
Mark Heesen, Präsident der National Venture Capital Association,
fügt hinzu: "Ein stabiles Investitionstempo zeugt von einem
disziplinierten Einsatz des Kapitals. Eine solche Disziplin wird dazu
beitragen, die Bewertungen auf einem vernünftigen Niveau zu halten
und die Aussichten auf herausragende Renditen in der Zukunft zu
steigern. Es entsteht eine Situation, in der sich die optimalen
Parameter für eine gesunde Venture Capital-Branche zunehmend parallel
einstellen: realistische Exit-Märkte, interessante Chancen in den
unterschiedlichsten Branchen und ausreichendes Kapital, um die
Unternehmen mit den überzeugendsten Modellen mit den erforderlichen
Mitteln ausstatten zu können."
Life Sciences-Bereich und Softwarebranche dominieren
Die Life Sciences-Branche hat - wie bereits in den zurückliegenden
sechs Quartalen - einen klaren Vorsprung vor allen anderen Branchen.
Die Investitionen in dieser Branche betrugen 1,3 Milliarden
US-Dollar, dies entspricht einem Anteil von 27 Prozent der insgesamt
von Risikokapitalgebern bereitgestellten Mittel. Die Life
Sciences-Investitionen blieben damit im Bereich des im Jahr 2003
erzielten 12-Jahres-Hochs. Auf die Biotechnologie allein entfielen
943 Millionen US-Dollar, dies sind 20 Prozent aller zur Verfügung
gestellten Mittel. In die Produktion von medizinischen Geräten
flossen 325 Millionen US-Dollar (sieben Prozent). Im Laufe des
Quartals erhielten insgesamt 71 Biotech-Unternehmen und 51 Hersteller
von medizinischen Geräten entsprechende Finanzierungsmittel.
Im ersten Quartal 2004 konnte die Software-Industrie als größte
Einzelbranche langsam den Spitzenplatz erobern, nachdem sie in den
beiden zurückliegenden Quartalen von der Biotechnologie auf Platz
zwei verwiesen worden waren. Die Softwarebranche erhielt 956
Millionen US-Dollar, die sich 162 Unternehmen teilten - etwas weniger
als im Vorquartal. Die Zuflüsse an die Telekommunikationsbranche
erhöhten sich im ersten Quartal 2004 leicht gegenüber dem
vorangegangen Quartal. Die Investitionen stiegen auf 547 Millionen
US-Dollar an und die Anzahl der Unternehmen, denen die Mittel zugute
kamen, erhöhte sich auf 65.
Erstrunden-Finanzierungsvolumen stieg im Softwaresektor um 50
Prozent
Der Markt für erstmalige Finanzierungen bewegte sich kaum, auch
wenn vereinzelt anekdotisch von einer Wiederbelebung dieses Segments
berichtet wurde. Insgesamt erhielten im ersten Quartal 2004 158
Unternehmen ihr erstes Wagniskapital, im Vorquartal waren es noch
186. Dies entspricht einem Anteil 26 Prozent aller Unternehmen, die
während dieses Zeitraumes bedacht wurden, und damit blieb das
Verhältnis gegenüber dem vorangegangen Quartal etwa gleich. Beim
Investitionsvolumen bot sich ein ähnliches Bild, denn auf
Erstrunden-Finanzierungen entfielen 886 Millionen US-Dollar (19
Prozent), was etwa dem Anteil im vierten Quartal 2003 entspricht.
Annähernd ein Drittel aller Mittel aus Erstrunden-Finanzierungen
flossen in die Softwarebranche. Zwar blieb die Zahl der
Softwareunternehmen, die erstmalig Geld erhielten, im ersten Quartal
2004 gegenüber dem Vorquartal stabil, doch das Investitionsvolumen
stieg um 50 Prozent auf 279 Millionen US-Dollar. In der
Biotechnologiebranche war die Anzahl der Unternehmen mit einer ersten
Finanzierungsrunde ebenfalls mit dem Vorquartal vergleichbar. Das
Investitionsvolumen ging allerdings auf 89 Millionen US-Dollar
zurück. Das sind 50 Prozent weniger als im vorangegangen Quartal und
damit bleibt die Zahl hinter dem Quartalsdurchschnitt des Vorjahres
zurück. Der Halbleitersektor konnte zehn Prozent und die
Telekommunikationsbranche neun Prozent der Mittel aus
Erstrunden-Finanzierungen verzeichnen.
Weniger Mittel und längere Abstände zwischen Finanzierungsrunden
bei Later-Stage- und Expansion-Stage-Unternehmen
In den vergangenen zwei Jahren haben immer stärker die Unternehmen
in späteren Entwicklungsphasen (Later Stage) von
Zwischenfinanzierungen profitiert. Gleichzeitig vergrößerte sich der
durchschnittliche Abstand zwischen den Finanzierungsrunden, während
das durchschnittliche Finanzierungsvolumen zurückging. Von wenigen
Ausnahmen abgesehen sind die Jungunternehmen nun in der Lage, weniger
Geld effektiver über einen längeren Zeitraum einzusetzen.
Im ersten Quartal 2004 beliefen sich die Later
Stage-Finanzierungen auf 1,4 Milliarden US-Dollar, dies entspricht 30
Prozent aller Investitionen. Vor zwei Jahren betrug ihr Anteil von
noch 22 Prozent. Während dieser Zeit ging die durchschnittliche
Kapitalbereitstellung pro Unternehmen von 11,7 Millionen US-Dollar im
ersten Quartal 2002 auf 10,6 Millionen US-Dollar im ersten Quartal
2004 zurück. Dabei verlängerte sich der durchschnittliche Zeitraum
zwischen den Finanzierungsrunden von 11,9 auf 15,7 Monate.
Ähnlich war die Situation bei den Unternehmen, die sich bereits in
der Expansionsphase (Expansion Stage) befinden. Auf sie entfiel
erfahrungsgemäß das größte Investitionsvolumen sowie die größte
Anzahl der Transaktionen. Die Erweiterungsfinanzierungen betrugen im
ersten Quartal 2004 2,4 Milliarden US-Dollar. Dies entspricht 52
Prozent der insgesamt geflossenen Mittel, gegenüber 59 Prozent vor
zwei Jahren. Während dieser Zeit fiel die durchschnittliche
Investitionssumme von 9,4 Millionen auf 8,7 Millionen US-Dollar.
Zudem erhöhte sich der durchschnittliche Abstand zwischen den
Finanzierungsrunden von 12,2 auf 15,5 Monate.
Abstand zwischen Finanzierungsrunden bei Early-Stage-Firmen
verringert
Unternehmen, die sich noch in der Aufbauphase (Early Stage)
befinden, waren hiervor weniger betroffen. Die Zuflüsse in diesem
Segment beliefen sich im ersten Quartal 2004 auf 790 Millionen
US-Dollar, dies sind 17 Prozent der Gesamtmittel, gegenüber 18
Prozent im ersten Quartal des Jahres 2002. Gleichzeitig sank der
durchschnittliche Mittelzufluss pro Unternehmen von 5,2 Millionen auf
4,6 Millionen US-Dollar. Dabei verringerte sich allerdings der
durchschnittliche Abstand zwischen den Finanzierungsrunden von 12,4
auf 11,9 Monate.
Jesse Reyes, Vice President der Thomson Venture Economics, legt
die Zahlen so aus: "Es gibt Anzeichen dafür, dass die Venture
Capital-Investitionen tatsächlich viel besser dastehen, als es noch
in den zurückliegenden Jahren der Fall war. Die größeren Abstände
zwischen den Finanzierungsrunden zeigen, dass das Erreichen von
Performance-Meilensteinen als Voraussetzung für die Gewährung von
Anschlussfinanzierungen immer wichtiger wird. Der relativ große
Rückgang bei den durchschnittlichen Finanzierungssummen für Early
Stage-Unternehmen ist ein Ausdruck der noch niedrigen Bewertungen,
die auch dem höheren Risiko entsprechen. Allerdings scheint es auch
bei den Expansion- und Later Stage-Unternehmen eine gewisse
Abschwächung hinsichtlich der Bewertungen gegeben zu haben, wo doch
Venture Capital-Firmen den Einsatz größerer Kapitalbeträge in bereits
operierende Unternehmen enger an den Exit-Zeitpunkt knüpfen wollen."
Die Ergebnisse der MoneyTree-Analyse finden Sie online unter
www.pwcmoneytree.com und www.ventureeconomics.com und www.nvca.org
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