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ARD-Sendung "Farbe bekennen": Möllemann: "FDP-Spitze will politischen Prozess gegen mich - Flugblatt privat finanziert - kein freiwilliger Austritt"

Köln (ots)

Der frühere stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende
Jürgen W. Möllemann hat sein Schweigen gebrochen und sich als Opfer
einer gegen ihn von der FDP-Bundesspitze ausgehenden Kampagne
bezeichnet. Gleichzeitig wies der Münsteraner Vorwürfe zurück, wonach
ein umstrittenes Flugblatt durch dubiose Spenden finanziert worden
sei. Auch für die finanziellen Unregelmäßigkeiten in seinem
Landesverband NRW sei er nicht verantwortlich.
"Es läuft eine unsägliche öffentliche Kampagne von
Führungsmitgliedern gegen mich", erklärte Möllemann in der
ARD-Sendung "Farbe bekennen". Nur vordergründig gehe es dabei um das
Flugblatt. "Man will wieder die feine, kleine
Sechs-Prozent-Klientel-Partei sein. Weil ich etwas anderes vorhabe,
soll mir jetzt der politische Prozess gemacht werden", erklärte der
aufgrund einer Herzerkrankung bislang krankgeschriebene Liberale in
der Sendung, die am heutigen Mittwochabend (21.45 Uhr) im Ersten
ausgestrahlt wird. Den von Parteichef Guido Westerwelle geäußerten
Vorwurf, er habe die FDP zu einer rechtspopulistischen Partei machen
wollen, könne er nicht nachvollziehen. "Bei meinen Reden hat er immer
geklatscht."
Möllemann zeigte sich enttäuscht darüber, dass es die FDP-Spitze
bislang nicht für nötig gehalten habe, sich mit ihm in Verbindung zu
setzen. "Viele reden nahezu ständig über mich, aber keiner ein Wort
mit mir." Freiwillig werde er die Partei ("meine liberale Familie")
jedenfalls nicht verlassen.
Möllemann ließ offen, ob er die Gründung einer neuen Partei
anstrebe. "Ich würde gerne in der FDP weiter arbeiten - wenn man mich
lässt. Ich muss mir aber noch genau überlegen, was ich politisch
mache. Ob ich nur mein Buch zu Ende schreibe oder mehr. Spannende
Ideen für die Zukunft besitze ich jedenfalls genug."
Der mit dem Parteiausschluss bedrohte Politiker gab im
Zusammenhang mit dem, vor der Wahl an alle NRW-Haushalte verteilten
israelkritischen Flugblatt Fehler zu ("Man macht eben auch Fehler").
Er habe nicht das Bild von Michel Friedman, dem Vize-Chef des
Zentralrats der Juden, abbilden dürfen und von Beginn an die Wahrheit
über die Finanzierung sagen müssen. "Es war meine private
Verantwortung und ist privat von mir finanziert worden", meinte
Möllemann. Alle in diesem Zusammenhang geäußerten Mutmaßungen seien
falsch. "Ich habe kein Geld im Koffer in Luxemburg abgeholt."
Möllemann hatte im Oktober davon gesprochen, dass die
Flugblatt-Kosten von zahlreichen Spendern bezahlt worden seien. Keine
Erklärung hatte Möllemann für die Unregelmäßigkeiten in den Etats der
NRW-FDP der Jahre 1999 und 2000. Er habe davon erst aus den Medien
erfahren. "Für mich war das alles korrekt und ordnungsgemäß. Ich
finde es grob unfair, jetzt einen aus dem 40köpfigen Vorstand zu
beschuldigen." Er sei allerdings damals verwundert gewesen, dass er
als Landesvorsitzender "rätselhafterweise" nicht zu den
Haushaltsberatungen eingeladen worden sei, meinte Möllemann.
Fotos über www.ard-foto.de
Rückfragen 
Annette Metzinger, 
WDR-Pressestelle, 
Telefon 0221/220-2770

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