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Bundesrat will Käfighaltung von Legehennen wieder zulassen - Bündnis Tierschutz ruft zum Widerstand gegen Deutschlands Hühnerschänder auf

Bonn (ots)

Am heutigen Montag tagt der Agrarausschuss des
Bundesrates in Berlin. Zentraler Tagesordnungspunkt: Die
Wiedereinführung der tierschutzwidrigen Käfighaltung von Legehennen.
Dem Bündnis Tierschutz liegen Informationen vor, dass eine
Ländermehrheit diese Initiative unterstützen will. Das Bündnis ruft
jetzt alle "aufrechten Tierfreunde" zum Protest auf, um einen
"Rückschritt in das Neandertal der landwirtschaftlichen Tierhaltung
zu verhindern".
Als der Bundesrat vor gerade zwei Jahren das Käfighaltungsverbot
von Legehennen ab 2007 beschlossenen hatte, galt dies als Durchbruch
im Tier- und Verbraucherschutz. Die dringend erforderliche Agrarwende
hatte ihren ersten Glaubwürdigkeitstest bestanden. Jetzt wollen die
Bundesländer Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen,
Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Saarland, Sachsen,
Sachsen-Anhalt und Thüringen diesen Fortschritt offenbar wieder
zunichte machen. Die zehn Bundesländer unterstützen gemeinsam einen
Gesetzesentwurf, mit dem die tierschutzwidrige Käfighaltung von
Legehennen wieder zugelassen werden soll. Dieser wird in der heutigen
Sitzung des Agrarausschusses zur Abstimmung gestellt und soll dann
bereits am 28.11.2003 final im Bundesrat beschlossen werden.
"Wer die Kulturschande Käfighaltung wieder einführen will, der
unternimmt einen Rückschritt in das Neandertal der Tierhaltung. Es
geht um das Wohl der über 40 Millionen Hühner in Käfigen, es geht
aber auch um die Agrarwende insgesamt", kritisiert Wolfgang Apel,
Sprecher Bündnis Tierschutz / Präsident Deutscher Tierschutzbund, die
Länderinitiative scharf. Das Bündnis Tierschutz, dem auch der "Bund
gegen Missbrauch der Tiere" und der "Bundesverband Tierschutz"
angehören, ruft "alle aufrechten Tierfreunde" zum Protest gegen die
Bundesländer auf, die sich für die Käfighaltung von Legehennen
aussprechen.
Zum Hintergrund: In den Bundesrats-Tischvorlagen wird die
Käfighaltung unter der irreführenden Bezeichnung
"Kleingruppenhaltung" geführt. Kleingruppenhaltung ist lediglich ein
beschönigender Begriff für eine Legehennenhaltung im so genannten
ausgestalteten Käfig. Auf mehreren Etagen werden in der Haltungsform
pro Käfig ca. 40 bis 60 Hennen untergebracht, die sich ein Nest, eine
Sandbademöglichkeit und Sitzstangen teilen müssen. Dabei bietet der
ausgestaltete Käfig kaum mehr Platz als ein herkömmlicher Käfig. Die
Länder beabsichtigen offenbar zudem Käfighaltungseinrichtungen "zur
Erprobung" zuzulassen, die hinter allen Standards des Tier- und
Verbraucherschutzes zurückbleiben. Die herkömmlichen Käfiganlagen
sollen längere Übergangsfristen - weit über den bisher als Frist
gesetzten Termin Ende 2006 hinaus - eingeräumt bekommen.
Auf Initiative des Deutschen Tierschutzbundes haben sich bereits
das "Bündnis Tierschutz" und die "Allianz für Tiere"
zusammengeschlossen, um gemeinsam als "Schulterschluss gegen
Deutschlands Hühnerschänder" für die Freiheit der Hühner zu kämpfen.

Pressekontakt:

Bündnis Tierschutz
Geschäftsstelle Bonn
Baumschulallee 15
53115 Bonn
Tel.: 0228 / 60 49 624
E-Mail: presse@tierschutzbund.de

Original-Content von: Deutscher Tierschutzbund e.V., übermittelt durch news aktuell

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