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"Rewe" und "tegut" nehmen Kaninchenfleisch aus Sortiment Reaktionen auf Berichterstattung von "Report Mainz"

Mainz (ots)

Nach der aktuellen Berichterstattung des
ARD-Politikmagazins "Report Mainz" über Missstände bei der 
Käfighaltung von Kaninchen nehmen die Handelsketten "Rewe" und 
"tegut" Kaninchenfleisch aus ihrem Sortiment. Die "Edeka"-Gruppe, 
nach eigenen Angaben Deutschlands größter Lebensmittelhändler, 
erklärte auf Anfrage von "Report Mainz", das Thema werde zurzeit noch
"geprüft". Erst in den kommenden Tagen sei mit einer Entscheidung zu 
rechnen.
Die Unternehmen reagieren damit auf die Sendung vom vergangenen 
Montag (22.3.) im Ersten, in der "Report Mainz" über massive 
Tierschutzverletzungen in deutschen Kaninchenmastbetrieben berichtet 
hatte. Aktuelle Aufnahmen aus sechs deutschen Kaninchenmastbetrieben 
in Baden-Württemberg, Bayern, Rheinland-Pfalz und Sachsen zeigten 
marode Käfigsysteme, dahinvegetierende, verletzte und auch tote Tiere
in großer Zahl. Auf den Bildern waren offene Wunden an den Pfoten zu 
erkennen, die durch die Gitterböden entstanden waren. Zum Teil stand 
den Tieren nur der Platz eines halben DIN-A-4-Blattes zur Verfügung. 
Die Folge: Stress und Kannibalismus, Tiere fraßen sich gegenseitig 
vor allem die Ohren ab. Vor den Ställen fanden sich Kadavertonnen mit
verstümmelten Tierleichen.
Der zweitgrößte deutsche Lebensmittelhändler "Rewe" nimmt nun 
bundesweit Kaninchenfleisch aus dem Sortiment und begründet den 
Schritt damit, dass Käfighaltung von Kaninchen nach Ansicht von 
Experten nicht artgerecht sei. Damit setze das Unternehmen ein 
"Zeichen für aktiven Tierschutz", erklärte ein Sprecher auf Anfrage 
von "Report Mainz". Das Fleisch, das sich derzeit noch in 
"Rewe"-Märkten und Lagern befinde, soll allerdings noch verkauft 
werden.
Die Lebensmittel-Handelskette "tegut" erklärte, die aktuellen 
Recherchen hätten gezeigt, dass es ein Fehler gewesen sei, sich hier 
auf die Arbeit der GGE (Gütegemeinschaft Ernährung) zu verlassen. Das
Unternehmen habe bereits seit Anfang März im Frischebereich keine 
Kaninchen mehr ausgeliefert. Die Tiefkühl-Ware sei gestern, am 
Dienstag, 23. März 2010, aus den Märkten zurückgerufen worden, um sie
an den Lieferanten zurückzuführen. "Tierschutz geht vor 
Verbrauchernachfrage", erklärte eine "tegut"-Sprecherin auf Anfrage 
von "Report Mainz". "tegut" hat nach eigenen Angaben rund 320 
Filialen in Hessen, Thüringen, Nordbayern und Südniedersachsen.
Zitate gegen Quellenangabe frei.

Pressekontakt:

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an "Report Mainz", Tel.:
06131/929-3351.

Original-Content von: SWR - Das Erste, übermittelt durch news aktuell

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