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Klimawandel gefährdet unsere Gesundheit

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Resistente Keime und Schadstoffe in unseren Gewässern bedrohen unsere Gesundheit. Dies wird durch den Klimawandel noch verstärkt. Zum Internationalen Tag der Umwelt (05. Juni 2018) fordert der Deutsche Naturheilbund eine effektive Klimapolitik - mit allen Maßnahmen, die für nicht verunreinigtes Wasser notwendig sind. Von Dr. med. Wolfgang May

Welche drastischen Auswirkungen der Kli­mawandel in Zukunft auf die menschliche Gesundheit haben könnte, kann man in einer Übersicht der Weltbank nachlesen ( www.worldbank.org/en/topic/climatechan­geandhealth). Temperaturanstieg, verän­derte Niederschlags­menge und der Anstieg des Meeres­spiegels führen un­ter anderem zur Ver­breitung von Krank­heiten wie Malaria und zu versalztem Grundwasser in Kü­stennähe. Teilweise sind diese Effekte bereits jetzt spürbar. Betroffen sind insbesondere arme Länder mit schwachen Gesundheitssystemen.

Aber auch in Deutschland macht sich der Klimawandel bemerkbar. In den letzten Jahren haben Wetterkapriolen wie Starkre­gen und langanhaltende Trockenzeiten zu­genommen. Da stellt sich die Frage: Wird unser nationales Gesundheitsrisiko ausrei­chend analysiert?

Immer wieder weisen Medienberichte und Experten darauf hin, dass die Schadstoff­belastung unserer Gewässer und Flüsse in bestimmten Regionen ein gesundheits­schädliches Ausmaß angenommen hat. So ließen der NDR für ein im Februar dieses Jahres ausgestrahltes Panorama-Magazin Proben aus zwölf Flüssen, Bächen und Badeseen in Niedersachsen untersuchen. Überall fand sich eine hohe Konzentration resistenter Keime. Grund dafür sind Gülle und Gärreste aus Biogasanlagen, mit denen antibiotische Rückstände auf die Felder und ins Was­ser gelangen, auch in Krankenhäuser und Pflege­heime. Das Problem: Deut­sche Kläranlagen sind noch nicht dafür ausgerüstet, multiresistente Bakterien komplett aus dem Wasser herauszufiltern.

Nitrate im Grundwasser

Zudem führt die stickstoffhaltige Düngung der Landwirtschaft zu einer hohen Nitrat­belastung des Grundwassers. In einigen Re­gionen Deutschlands sind die Grenzwerte von 50 mg pro Liter deutlich überschritten. Dabei sind bereits geringere Werte laut Studie mit einem erhöhten Darmkrebsrisi­ko assoziiert, schreibt die Ärzte Zeitung im März 2018.

Der Klimawandel könnte diese Effekte noch drastisch verstärken. Denn mit stei­genden Lufttemperaturen steigt auch die Temperatur der Oberflächengewäs­ser und bietet damit günstige Vorausset­zungen dafür, dass sich Krankheitserre­ger und resistente Keime, die sich bei hohen Temperaturen wohl fühlen, rasant vermehren. Und dass die Flüsse und Bä­che wärmer werden, ist Fakt: In Bayern ist laut Messungen des bayerischen Um­weltbundes-amtes die mittlere Jahres­temperatur der Fließgewässer seit 1980 signifikant angestiegen.

Resistente Keime und Chemie- oder An­tibiotikarückstände in Trinkwasser und Badeseen bedrohen unsere Gesundheit in Deutschland. Die Heilkraft von gesun­dem, nicht verunreinigten Wassers ist jedoch die Grundlage der Prießnitz- und Kneipptherapie und vieler Heilquellen. Der Deutsche Naturheilbund fordert da­her nicht nur eine effektive Klimapolitik, sondern auch umfassende Maßnahmen zum Schutz der Umwelt und unserer Ge­wässer.

Aktuell untersuchen Wissenschaftler in dem vom Bund geförderten Projekt Hy­ReKA die Verbreitung resistenter Keime im Abwasser und entwickeln verbesserte Aufbereitungstechnologien. Solche Inno­vationen weltweit verfügbar zu machen, wäre essentiell für die globale Gesund­heit. Mindestens ebenso wichtig wäre es, die Antibiotika-Einträge zu reduzieren.

Wir haben ein Recht auf gesundes, nicht verunreinigtes Wasser. Es ist die Grundlage unseres Lebens.

Zum Autor:

Dr. med. Wolfgang May ist Internist, Arzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin, Homöopathie und Naturheilverfahren und Mit­glied des wissenschaftlichen Beirats des Deutschen Naturheilbundes.

www.dr-wolfgang-may.de

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