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Kölnische Rundschau: Sohn von Heinrich Böll sieht Erbe seines Vaters gefährdet

Köln (ots)

Im Streit um die Sanierung der Kölner Zentralbibliothek hat sich der Sohn des Literaturnobelpreisträgers Heinrich Böll, René Böll, zu Wort gemeldet. In einem offenen Brief an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) zeigt er sich entsetzt darüber, wie mit dem Erbe seines Vater umgegangen werde. Das Schreiben liegt der Kölnischen Rundschau exklusiv vor. Mit großer Betroffenheit verfolge er die Berichterstattung zur Sanierung oder Abriss der Zentralbibliothek am Neumarkt, schreibt René Böll an Reker. In der Zentralbibliothek wird auch der Nachlass von Heinrich Böll verwaltet. "Bis heute ist das Heinrich-Böll-Archiv die wichtigste Forschungseinrichtung - national und international - zum Leben und Werk meines Vaters." In seiner Eröffnungsrede habe Böll den Wunsch formuliert, sein Archiv dauerhaft an diesem Standort und in diesem Gebäude zu beheimaten, weil hier auch die räumlichen Bedingungen für die Aufbewahrung der heterogenen Archivmaterialien in den Magazinen ideal waren. Daran habe sich nichts geändert. "In Anbetracht der derzeitigen Kampagne gegen eine Sanierung der Bibliothek bin ich entsetzt und sehe das Erbe meines Vaters an diesem historischen Standort gefährdet", schreibt Böll. "Das soll nun alles willkürlich aufs Spiel gesetzt werden? Ich bin fassungslos! Ich bitte Sie deshalb sehr dringlich darum", heißt es an Henriette Reker gewandt, "sich für die Generalsanierung der Zentralbibliothek am Josef-Haubrich-Hof einzusetzen, damit dieser besondere und einzigartige Ort für Köln und seine Bürger und Bürgerinnen erhalten bleibt." Die 1979 im Beisein Bölls eröffnete Bibliothek soll saniert werden. Da der geplanten Kostenplan von 81,5 Millionen Euro nicht zu halten ist, gibt es nun eine Debatte über einen möglichen Abriss und Neubau oder sogar neuen Standort. René Böll ist Maler und Grafiker. Er wurde 1948 in Köln als Sohn von Heinrich Böll geboren und ist einer der Mitgründer der Heinrich-Böll-Stiftung und Nachlassverwalter seines Vaters.

Pressekontakt:

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JensMeifert
Telefon:0221 1632-498
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