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Kölnische Rundschau

Kölnische Rundschau: zu Obama/Iran

Köln (ots)

Größer könnte der Kontrast
zu George W. Bush und
dessen achtjähriger Amtszeit
nicht sein, in der fast immer
außenpolitische Konfrontation
das Prinzip der Kooperation
überlagerte: Mit der Ausstrahlung
einer Videobotschaft an
den Iran beschreitet der neue
US-Präsident Barack Obama
jetzt mit einer spektakulären
Maßnahme diplomatisches
Neuland und überreicht einen
verbalen Ölzweig.
Damit weckt er allerdings im
eigenen Land und in der Weltgemeinschaft
die hohe Erwartung, dass die vom neuen
US-Präsidenten angestrebten
direkten Kontakte mit Teheran
nun auch zu greifbaren Ergebnissen
beim zentralen Thema -
den nuklearen Ambitionen des
Iran - führen.
Wie bei einem Theaterstück
handelt es sich bei der Geste
Obamas aber lediglich um den
Eröffnungsakt. Die bisher noch
nicht beantwortete Kernfrage
lautet: Wenn auch die Mullahs
reden wollen - was dann? Welche
Forderungen sollte Washington
parat haben, und wie
will man reagieren, wenn sich
das Regime in Teheran so
unbeweglich zeigt wie bei den
lobenswerten, aber erfolglosen
Vorstößen der Europäer?
Kaum vorstellbar, dass Obama
unter dem internationalen
Minimalkonsens bleibt, der
bisher von Iran eine Einstellung
der Urananreicherung als ersten
Schritt verlangte. Und
ebenso wenig ist kaum vorstellbar,
dass Iran hier plötzlich "ja"
sagt, nur weil der Repräsentant
des gerne als "Großer Satan"
gescholtenen Erzfeindes USA
plötzlich reden will - wie schon
die ersten Reaktionen aus Teheran
zeigten. 0bamas Eingeständnis in der
Videobotschaft, bessere
Zeiten seien "nicht leicht erreichbar",
ist deshalb eine realistische Einschätzung
der Lage. Schon jetzt wird er sich
überlegen, was konkret die
amerikanischen Forderungen
sein werden und ob er tatsächlich
das akzeptieren kann, was
ja erkennbar das Ziel der auf
Zeit spielenden Führung in Teheran
ist: Die Welt letztlich dazu zu
bringen, mit einem Iran
zu leben, der die Fähigkeiten
zur Produktion und zum Einsatz
von nuklearen Sprengkörpern besitzt.

Pressekontakt:

Kölnische Rundschau
Jost Springensguth
print@kr-redaktion.de

Original-Content von: Kölnische Rundschau, übermittelt durch news aktuell

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