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Brot für die Welt

Neuorientierung in der Wasserpolitik nötig
Eröffnung der 46. Aktion "Brot für die Welt" am Wochenende in Speyer

Stuttgart (ots)

Die evangelische Hilfsaktion "Brot für die Welt"
hat die Bundesregierung aufgefordert, ihre Wasserpolitik im
Entwicklungsbereich auf die Ärmsten der Armen auszurichten.
"Absoluten Vorrang muss der Ausbau der Trinkwasserversorgung in den
städtischen Slums und ländlichen Gebieten haben", betonte Cornelia
Füllkrug-Weitzel, Direktorin von "Brot für die Welt" bei einer
Pressekonferenz in Stuttgart zur Eröffnung der 46. Aktion von "Brot
für die Welt". Dort lebe ein Großteil der Menschen, die keinen Zugang
zu Wasser haben.
Derzeit flössen jährlich rund 360 Millionen Euro deutscher
Entwicklungshilfe im Wassersektor vorwiegend in Großprojekte und in
Schwellenländer, die weniger unter Trinkwasserproblemen leiden, so
Füllkrug-Weitzel weiter. Das gelte auch für die Entwicklungsgelder
anderer nördlicher Geberländer. Mit dieser Politik sei das
Milleniumsziel, die Zahl der 1,2 Milliarden Menschen ohne Zugang zu
sauberem Wasser bis 2015 zu halbieren, aber nicht zu erreichen,
betonte Füllkrug-Weitzel. "Außerdem sollte mindestens die Hälfte der
Entwicklungshilfe in die Abwasserentsorgung fließen, da diese in
vielen Ländern völlig vernachlässigt ist."
"Unsere Partner berichten, dass die Kommerzialisierung des
Wassersektor die Lebensbedingungen der Armen verschlechtert hat", so
Füllkrug-Weitzel. "Brot für die Welt" fordere deshalb, die
Wasserversorgung nicht rein der Marktlogik zu unterwerfen und aus dem
Abkommen zur Liberalisierung von Dienstleistungen (GATS)
herauszunehmen. Der Deutsche Bundestag habe sich im Juli 2003 dieser
Position angeschlossen und die Europäische Union aufgefordert, die
Liberalisierungsforderungen im Wasserbereich an die
Entwicklungsländer zurückzunehmen. "Wir warten immer noch darauf,
dass dieser Beschluss Wirkung zeigt."
Lidy Nacpil, Generalsekretärin des philippinischen "Brot für die
Welt"-Partners Freedom from Debt Coalition kritisierte die
Privatisierung der Wasserversorgung in ihrem Land. "Die Hoffnung auf
eine Verbesserung der Situation in den Armenvierteln hat sich nicht
erfüllt", sagte die Bürgerrechtlerin. Der Wasserpreis habe sich seit
der Privatisierung der Wasserversorgung in Manila vervierfacht. Die
Qualität des Wasser habe sich indes nicht verbessert, so dass viele
Menschen in den Slums zusätzlich teures Flaschenwasser kaufen müssen.
FDC fordert deshalb eine Rückkehr zu einer öffentlichen
Wasserversorgung. Zudem brauche man im Interesse des Verbraucher- und
Umweltschutzes eine wirkungsvolle öffentliche Kontrolle der
Wasserversorgung mit zivilgesellschaftlicher Beteiligung, so Nacpil.
Am ersten Adventswochenende wird in Speyer die 46. Aktion von
"Brot für die Welt" eröffnet. Das Motto lautet "LebensMittel Wasser".
Die EKD-Synode hat die Gemeinden bei ihrer Tagung im November dazu
aufgerufen, sich mit vielfältigen und kreativen Aktivitäten an der
46. Aktion zu beteiligen.
Bundesweite Eröffnung in Speyer:
Festakt in der Stadthalle 
   am Samstag, 27. November, 19:30 Uhr, in Speyer unter anderem mit
der Parlamentarischen Staatssekretärin im Bundesministerium für
wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Uschi Eid, dem
Bundestagsabgeordneten Ernst-Ulrich von Weizsäcker, dem Thüringischen
Landesbischof Christoph Kähler, Cornelia Füllkrug-Weitzel und Lidy
Nacpil.
Anmeldung unter 0711-2159-451 oder  u.dilg@brot-fuer-die-welt.de
Zentrale Eröffnung der Spendenaktion  
   am 1. Adventssonntag, 28.November mit Gottesdienst in der
Gedächtniskirche in Speyer, 10 Uhr. (ARD-Übertragung, letzter Einlass
9.30 Uhr). Predigt: Kirchenpräsident Eberhard Cherdron
Weitere Informationen zum Programm unter
www.brot-fuer-die-welt.de.
Achtung Redaktionen:
TV-Mitschnitt zu bestellen beim SWR, Ulrike Ernst,
Aufnahmeleiterin, unter der Telefonnummer 0172-7179169.
Hörfunkaufnahmen zu bestellen beim SWR-Programmaustausch in
Baden-Baden, unter der Telefonnummer 07221-9292219.

Pressekontakt:

Ute Dilg, Pressereferentin, Telefon 0711-2159-451, Mobil 0172-6259352

Original-Content von: Brot für die Welt, übermittelt durch news aktuell

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