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Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)

Pulsierende Lebensadern - Neues Netzwerk für Flüsse in der Stadt

Osnabrück (ots)

DBU und Stadt Osnabrück organisierten Tagung: Lobby für städtische
Flüsse vereint sich
Einbetonierte, begradigte Flüsse in Städten bieten mit ihrem 
tristen Anblick wenig - weder für Mensch, noch für Natur. Seit Jahren
bemühen sich deshalb viele Kommunen, Fließgewässer aus ihren starren 
Verläufen zu befreien, sie zu revitalisieren. "Ein Austausch über 
Schwierigkeiten und Erfolge fand bislang oft nur unkoordiniert 
statt", betonte DBU-Experte Dr. Volker Wachendörfer. Ein neues 
Netzwerk will diese Informationslücke für alle Beteiligten schließen.
Bei der Tagung "Lebendige Gewässer im städtischen Raum" im Zentrum 
für Umweltkommunikation (ZUK) der Deutschen Bundesstiftung Umwelt 
(DBU) in Kooperation mit der Stadt Osnabrück am 30. und 31. Oktober 
bereiteten rund 100 Umwelt-Vertreter aus ganz Deutschland die 
Gründung eines Zusammenschlusses vor. "Synergien schaffen, Leitfäden 
entwickeln und Beispiele aufzeigen - so ein Netzwerk hat Potenzial", 
betonte DBU-Generalsekretär Dr. Fritz Brickwedde und stellte eine 
Projektförderung in Aussicht.
Schließlich bräuchten Menschen Natur gerade auch in der Stadt, so 
Brickwedde. Damit sei neben Naturschutzaspekten auch ein Stück 
Lebensqualität verbunden. "Wir müssen ein neues Bewusstsein für unser
Naturerbe wecken", erläuterte der Generalsekretär. Vor allem für 
Kinder und Jugendliche seien Flüsse in Städten kaum erlebbar, "weil 
überbaut, überformt und aufgestaut". Glücklicherweise sei landauf, 
landab die Einsicht gewachsen, dass an diesem Zustand etwas geändert 
werden muss. Etwa in Ballungszentren sei eine Kooperation mit Schulen
wichtig. "Dabei sollten nicht nur Gymnasiasten, sondern auch 
verstärkt Kinder und Jugendliche anderer Schulformen eingebunden 
werden", so Brickwedde.
"Die positive Resonanz auf die Tagung zeigt, wie groß das 
Bedürfnis der Aktiven ist, sich zu vernetzen. Es gibt einen 
gemeinsamen Geist, deutschlandweit städtische Gewässer zu beleben", 
resümierte Detlef Gerdts, Fachbereichsleiter Umwelt der Stadt 
Osnabrück. Das neue Netzwerk soll nach Meinung der Tagungsteilnehmer 
vor allem Praktikern helfen, indem es Querverbindungen zu den 
Fachverbänden, kommunalen Spitzenverbänden, Stiftungen und anderen 
Kooperationspartnern erstelle. "Wir wollen eine Lobby schaffen, um 
die ökologische Bedeutung der städtischen Flüsse in der Bevölkerung 
zu verankern", betonte Gerdts. Das Netzwerk soll gute Praxisbeispiele
dokumentieren, Fehlschläge kommunizieren, also Wissen verfügbar 
machen. "Es könnte weitergehend Leitfäden für Neueinsteiger 
entwickeln, dabei helfen Finanzierungsquellen zu finden und 
Vorschläge machen, um Verwaltungsvorgänge zu vereinfachen", so 
Gerdts. Auf ganz praktische Fragen, wie etwa Flüsse für den Menschen 
zugänglich gemacht werden können ohne eine Gefahr für Kinder 
darzustellen - darauf will das Netzwerk Antworten zusammentragen. 
Außerdem soll es Visionen für Gewässer in Städten formulieren und 
Methoden für mehr Partizipation in Planungsprozessen bereitstellen.
Wie groß die Anteilnahme der Bevölkerung bei 
Revitalisierungsprojekten sein kann, zeigt etwa ein DBU-Projekt in 
Leipzig. Das Vorhaben zur Öffnung des Pleißemühlgrabens hat zum Ziel,
die Bürger mit einer "gläsernen Baustelle" eng einzubinden in die 
Planung und Umsetzung der Freilegung eines überdachten 
Flussabschnittes. "Über 200 Schüler aus unterschiedlichen Schulen und
zahlreiche Studenten der Leipziger Hochschule für Technik, Wirtschaft
und Kultur waren in Kursen und Arbeitsgruppen, Führungen und 
Wettbewerben aktiv und kreativ daran beteiligt", lobte Brickwedde. 
Projekte wie diese könnten helfen, Natur für Jugendliche wieder 
verstärkt erlebbar zu machen.
Die Stadt Osnabrück hatte schon im Frühjahr 2005 unter dem Motto 
"Entdecken - nicht verstecken" zu einem Erfahrungsaustausch 
eingeladen. Eigene Erfahrungen mit der Revitalisierung eines urbanen 
Flusses sammelte die Kommune unter anderem im Rahmen des 
DBU-Projektes "Lebendige Hase". An diese Diskussion und an das oft 
geäußerte Bedürfnis, koordiniert und vernetzt an die Arbeit am Fluss 
zu gehen, knüpfte jetzt die Tagung "Lebendige Gewässer im städtischen
Raum" im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU an.
Fotos zur kostenfreien Veröffentlichung unter www.dbu.de

Pressekontakt:

Ansprechpartner
Franz-Georg Elpers
- Pressesprecher -
Katja Cherouny
Anneliese Grabara
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon: 0541|9633521
Telefax: 0541|9633198
presse@dbu.de
www.dbu.de

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt:
Christiane Balks
Fachbereich Umwelt der Stadt Osnabrück
Telefon: 0541/ 323 31 62
balks@osnabrueck.de

Original-Content von: Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), übermittelt durch news aktuell

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